Krokustopf

Andreas Heege 2019

Krokustöpfe oder Töpfe für andere Blumen mit Zwiebeln sind formal leicht mit „Zwiebeltöpfen“ oder „Petersilientöpfen“ zu verwechseln.

In England gibt es Steingutgeschirr in Form von Bienenstöcken und Igeln mit charakteristischen Löchern, die dort jedoch als „Crocus-pots“ bezeichnet werden. Sie datieren ab ca. 1815 und dienten also offenbar als Spezialtöpfe für Frühlingskrokusse oder ähnliche Blumen mit Zwiebeln (Reilly 1995, 124).

Krokustöpfe, Töpferei Lehmann-Söhne, Soufflenheim, Elsass, Preisliste ca. 1920/30 (Reproduktion Andreas Heege).

Ähnliche Funktion scheinen auch zwei Topftypen zu haben, die sich im Warenkatalog der Keramikfirma Lehmann-Söhne, Soufflenheim, Elsass, aus der Zeit um um 1920/30 finden. In älteren Soufflenheimer Katalogen begegnen diese nicht (vgl. Legendre/Maire 1996; Legendre/Maire 2010; ich danke Jean-Pierre Legendre für die Überlassung von Katalogkopien Soufflenheimer Hersteller).

Bibliograpie

Legendre/Maire 1996
Jean-Pierre Legendre/Jean Maire, La céramique de Soufflenheim (Bas-Rhin) du milieu du XIXe siècle au début du XXe siècle. Typologie de la production et éléments de chronologie, in: Cahiers Alsaciens d’archéologie, d’art et d’histoire 39, 1996, 139–170.

Legendre/Maire 2010
Jean-Pierre Legendre/Jean Maire, Nouveaux éléments pour la chronologie de la céramique de Soufflenheim au XIXe et au XXe siècle, in: Cahiers Alsaciens d’archéologie, d’art et d’histoire 53, 2010, 161–175.

Reilly 1995
Robin Reilly, Wedgwood: The new illustrated dictionary, Woodbridge 1995.