Das Rezeptbüchlein der Hafner Herrmann aus Langnau
Ein Beitrag zur Technik der historischen Fayenceglasuren und -farben des 18. Jahrhunderts
Wolf Matthes, 2017
Rezeptbüchlein 1763, pdf, vollständiger Text Matthes 2017
Die Rezepte für Glasuren und Farben für Fayencegefässe und Ofenkacheln aus dem Rezeptbuch von Daniel Herrmann werden an ausgewählten Beispielen anhand der genannten Rohstoffe und deren Mengenangaben untersucht, um Begründungen für ihre Brauchbarkeit zu finden. Gleichzeitig werden die keramisch-technischen Hintergründe nach heutigem Wissensstand erklärt. Ausserdem werden Vergleiche mit anderen zeitgenössischen Rezepthandschriften – veröffentlichte und unveröffentlichte – angestellt. Diese bestätigen die hohe Qualität des handwerklich-technischen Wissens von Daniel Herrmann (1736–1798). Es werden Fragen nach der Herkunft dieses Wissens wach, die nach wie vor noch nicht beantwortet sind. Bezüglich der Eigenschaften der aus den Rezepten resultierenden Glasuren und Farben – z. B. Schmelztemperaturen, Viskosität der Schmelzen, Transparenz und Deckkraft der Farbtöne, Oberflächenqualitäten und Wärmedehnungswerte der erstarrten Glasur und Farbschichten usw. – können nur aus Erfahrung oder komplizierten Berechnungen ungefähre Werte abgeleitet werden. Sie könnten auch durch praktische Nachstellung der Rezepte in der damaligen Herstellungsweise erzielt werden – ein enormer Aufwand! Versuche mit vereinfachten heutigen Herstellungsmethoden haben zu keinen brauchbaren Vergleichen geführt.
Bibliographie:
Wolf Matthes, Das Rezeptbüchlein der Hafner Herrmann aus Langnau – Ein Beitrag zur Technik der historischen Fayenceglasuren und –farben des 18. Jahrhunderts, in: Andreas Heege/Andreas Kistler, Keramik aus Langnau, zur Geschichte der bedeutendsten Landhafnerei im Kanton Bern (Schriften der Bernischen Historischen Museums 13.1), Bern 2017, 226-238.