
Andreas Heege. Andreas Kistler 2025
Im 18. Jahrhundert lassen sich in Huttwil mehrere Mitglieder der Hafnerfamilie Flückiger nachweisen (Boschetti 2006, 204), von denen einige auch Anteil an der Entwicklung der Hafnerei in der Region Heimberg-Steffisburg hatten bzw. in Wyler bei Grosshöchstetten arbeiteten (Heege/Kistler 2017, 66).
Das 19. Jahrhundert bestimmt in Huttwil die Hafnerdynastie Leuenberger, die über vier Generationen mit sieben Hafnern bis maximal 1912 auf dem Grundstück Huttwil, Almendstrasse 18a, 18b, Keramik und Kachelöfen produzierte. Ulrich Leuenberger, der zweite Hafner erbaute die Hafnerei und das „Brennhüsli“ zwischen 1815 und 1820. Leider existiert das Gebäude heute nicht mehr. Bei Ulrich arbeiteten zwischen 1824 und 1828 auch fünf Gesellen. Wirtschaftlich scheint es Ulrich nicht sehr gut ergangen zu sein, denn für 1833 lässt sich eine Gantsteigerung nachweisen (Berner Wochenblatt, Nummer 24, 15. Juni 1833).
Leuenberger Huttwil_Stb Leuenberger Huttwil_orig_3 Hafnertabelle Huttwil_1

Berner Zeitung, Band 45, Nummer 287, 4. Dezember 1889
1889 kam Jakob Leuenberger bei einem tragischen Unfall ums Leben.
Nur für das Jahr 1898 lässt sich ein Hafnermeister Johann Ulrich Blau nachweisen, der einen tschechischen Gesellen beschäftigte. Möglicherweise gehört er zu den Hafnern Blau aus Bern und war vorher in Bulle FR beschäftigt:
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30.11.1906 erhielt der Hafnermeister Gottfried Huber aus Mauraz VD eine Niederlassungsbewilligung (unbefristet , StAB Bez Trachselwald B 20). Er erwarb die Liegenschaft Huttwil, Luzernstrasse 12.
Bibliographie:
Boschetti-Maradi 2006 Adriano Boschetti-Maradi, Gefässkeramik und Hafnerei in der Frühen Neuzeit im Kanton Bern Schriften des Bernischen Historischen Museums 8 (Bern 2006).
Heege/Kistler 2017 Andreas Heege/Andreas Kistler, Keramik aus Langnau. Zur Geschichte der bedeutendsten Landhafnerei im Kanton Bern Schriften des Bernischen Historischen Museums 13 (Bern 2017).