Andreas Heege und Andreas Kistler 2020
Adolf Gerber (1859 bis 1919) war der erste Hafner in seiner Familie. Er gründete die Töpferei in Hasle, in der Tschamerie im Jahr 1902. 1910 trat Franz Aebi (1894-1974) aus dem Bachhaus bei Rüegsbach BE die Lehre bei Adolf Gerber an und heiratete schliesslich dessen Tochter Ida (1897-1954). Adolf Gerber starb 1919 an einem Schlaganfall und sein Schwiegersohn Franz, musste kurzfristig die Werkstatt im Auftrag der Witwe Marianne Gerber-Uhlmann (1860-1936) weiterführen.
Teller von Franz Aebi aus dem Jahr der Werkstattübernahme.
Oberländer Tagblatt 26.10.1923.
Am 25. Oktober 1923 brannte die Töpferei aus ungeklärten Gründen ab. Franz Aebi und Ida Gerber errichteten daraufhin bis zum Mai 1924 einen Neubau (Engelbrecht/Gantner/Schuster 1990; Winter 1983, 10 und Nachruf auf Franz Aebi in einer unbekannten bernischen Tageszeitung).
Zwischen 1960 und 1993 führte der Sohn Willy Aebi (1930- ) die Töpferei weiter. Willy Aebi hatte seine Ausbildung an der Keramikfachschule in Bern erhalten. Die Töpferei bestand unter seinem Sohn Markus (1960-) noch bis 2006. Seit diesem Zeitpunkt existiert nur noch die 1982 gegründete Filiale in Trubschachen.
Willy Aebi produzierte, ähnlich wie Ueli Kohler in Schüpbach, Adolf Gerber und Jakob Stucki in Langnau und andere Keramiker im Kanton Bern, u.a. Keramik im Stil Alt-Langnau.
Aebi-Keramik bei Antik und Rar
Bibliographie:
Engelbrecht/Gantner/Schuster 1990
Beate Engelbrecht/Theo Gantner/Meinhard Schuster, Berner Töpferei. Mensch und Handwerk, Basel 1990.
Winter 1983
Felix Winter, Töpferei Aebi Tschamerie, Feldforschungsübung des Ethnologischen Seminars der Universität Basel, SS 1983, Töpferei im Berner Oberland, Basel 1983.