Abdreheisen

Abdrehen einer Vase mit dem Abdreheisen, Luzerner Keramik, um 1950/60.

Andreas Heege, 2021

Die sogenannte “Abdreheisen” ist ein typisches Arbeitsgerät des Hafners.  Man setzt es bei Gefässen im lederharten Zustand ein, um Wandstärken zu reduzieren, Oberflächen zu glätten, Konturen zu schärfen oder Standringe abzudrehen (Blondel 2001, 130-131). Abdreheisen sind grundsätzlich von “Drehschienen” zu unterscheiden, die man beim Drehen der Gefässe zur Formgebung und zur Glättung der Wandung benutzt.

Arbeiten mit einer hölzernen Drehschiene in der Luzerner Keramik, um 1950/1960.

Abdreheisen sind seit dem 16. Jahrhundert in Italien geläufig: Lightbown/Caiger-Smith 1980, 38, Picollpasso, I tre libri dell’arte del vasaio, 1548.

Abdreheisen (links) und Drehschienen (rechts) aus der Töpferei Röthlisberger, Langnau, Oberdorfstrasse, um 1900/1930.

Französisch: Tournassin en fer
Englisch: Trimming tool

Bibliographie:

Blondel 2001
Nicole Blondel, Céramique: vocabulaire technique, Paris 2001.

Lightbown/Caiger-Smith 1980
Ronald Lightbown/Alan Caiger-Smith, Cipriano Piccolpasso, I tre libri dell’arte del vasaio = The three books of the potter’s art: a facsimile of the manuscript in the Victoria and Albert Museum, London, London 1980.