Muttenz BL, Mascarin, Mario (1901-1966)

Breitrandteller von Mario Mascarin, Privatbesitz.

Mario Mascarin  (* 17.05.1901 in Rivarolo Ligure – † 19.06.1966 in Muttenz)
war ein italienischstämmiger, bedeutender Keramiker. Seine Keramiken und seine Sonderkurse für Berufsleute an der Kunstgewerbeschule  in Zürich (1951-1953) und die Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland prägten die Arbeiten zahlreicher anderer Keramikerinnen und Keramiker der Schweiz (Geiger 1967).

Über sein Leben und sein Werk informieren verschiedene digitale Medien (Miriam Baumeister) und Publikationen, denen die folgenden Kurzinformationen entnommen sind (Baeriswyl-Descloux 2007; Barten 1998; Filliol/Lambercy/Schnyder u.a. 2006, dazu Webseite: www.mascarin.ch mit zahlreichen Keramikfotos).

1901 Geburt in Rivarolo Ligure (Italien), Jugend in Venedig.
1920 bis 1923 machte er zunächst eine Ausbildung als Buchhalter und leistete Militärdienst. 1924/25 Studienaufenthalt in Wien, journalistische Tätigkeit zu arbeiten.
1926 erster Kontakt mit Keramik in einer Manufaktur in Nove di Bassano in Italien eine 1927/28 Kunstkritiker und Journalist im Tessin.
1929-1932 Sonderkorrespondent in Norwegen. Anschliessend dort im Exil und Ausbildung zum Keramiker in einer kleinen Töpferei.
1932 Rückkehr ins Tessin, Arbeit als Kunstkritiker.
1936-1940 Freier Mitarbeiter der Töpferwerkstatt Waidberg in Zürich.
1940 bis 1943 Betriebsleiter der Kunstkeramikabteilung der Ziegelei Thayngen. Dort Kontakt zu den Schweizer Keramikern Edouard Chapallaz und Philippe Lambercy.
1944-1946 Betriebsleiter der Keramikfirma Paul Eisen-Picard (Peba)  in Basel. Diese Firma lässt sich zwischen 1919 und 1954 im Schweizerischen Handelsamtsblatt nachweisen.
1946-1966 eigenes Keramikatelier in Muttenz.
1951-1953 Sonderkurse für Berufsleute an der Kunstgewerbeschule  in Zürich.
1959 Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Schweizer Keramik (ASK).

Fünf Teller (1950-1966), gemarkt, aus der Werkstatt Mascarin, Privatsammlung

Mario Mascarin gilt als Pionier der Steinzeugkeramik in der Schweiz und als Vorreiter in Glasurtechniken bei hohen Temperaturen. Zwischen 1955 und 1965 stellte er seine Werke an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland aus (Liste in Filliol/Lambercy/Schnyder u.a. 2006, 7), zuletzt 1965 in der grossen Ausstellung zur Keramik der Schweiz im Helmhaus in Zürich (Schnyder 1966). 2006 konnte ein Teil der Keramiksammlung aus dem Familiennachlass auf einer Sonderausstellung gezeigt werden (Filliol/Lambercy/Schnyder u.a. 2006). 2017 wurden Stücke aus seiner Herstellung auf der Ausstellung “Von der Ziegelfabrik Hofen zum Tonwerk Thayngen” in Thayngen gezeigt (Schiendorfer 2017).

Marken und Keramiken von Mario Mascarin unter Keramik Signaturen Schweiz.
Keramik von Mario Mascarin im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich
und im Musée Ariana in Genf. Keramiken auch im Museum für Gestaltung Zürich.

Bibliographie:

Baeriswyl-Descloux 2007
Baeriswyl-Descloux, Michèle: Mascarin, Mario. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Barten 1998
Sigrid Barten, Mario Mascarin, in: Cerâmica da Suìça do Renascimento aos nossos dias. Ceramics from Switzerland from Renaissance until the Present. Museu Nacional do Azulejo, Lissabon 1998, 160-165.

Filliol/Lambercy/Schnyder u.a. 2006
Claude Filliol/Philippe Lambercy/Rudolf Schnyder u.a., Mario Mascarin – La Ceramica, Riehen 2006.

Geiger 1967
Benno Geiger, Erinnerungen an Mario Mascarin, in: Schweizer Keramik 3, Januar 1967.

Schiendorfer 2017
Andreas Schiendorfer, Thayngens Beitrag zu moderner Kunstkeramik, in: Thaynger Anzeiger, 5. Dezember 2017.

Schnyder 1966
Rudolf Schnyder, Schweizer Keramik der Gegenwart, in: Keramikfreunde der Schweiz Mitteilungsblatt 69, 1966, 3-8.