Engobe


Weisse Grundengobe unter grüner Glasur

Dünnflüssiger, mehr oder weniger dick aufgetragener, meist weissbrennender, aber auch rot oder schwarz brennender Ton, der als Anguss (Grundierung, Grundengobe) Verwendung findet sowie, weiss oder mit Metalloxyden gefärbt, dem Dekorieren von Irdenware mit Pinsel oder Malhorn dient (Malengobe). Über der Engobe liegt normalerweise eine Glasur. Engobe kann aber auch ohne Glasurüberzug vorkommen.

In der Irdenwareproduktion der Schweiz finden sich zunächst einseitig aufgetragene weisse Grundengoben (ab der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts), dann auch rote Grundengoben (vor 1500). Zweiseitige Aufträge von Grundengoben (innen und aussen) sind ein Phänomen ab dem späten 17. Jahrhundert. Schwarze Grundengobe kommt erst ab ca. 1780 auf (Keramik Heimberger Art). Orangebeige Grundengobe, farblich schwer vom eigentlichen Scherben unterscheidbare Grundengobe ist ein zunehmendes Phänomen ab etwa 1800/1820. Ultramarin blaue Grundengoben begegnen ab dem späten 19. Jahrhundert und leuchtend gelbgrüne Grundengoben erst nach 1900.

Synonyme: Anguss, Beguss, Grundengobe

Frz.: engobe

Engl.: slip