Gebürsteter Dekor

Die Bezeichnung für diese Dekorart ist ein Notbehelf, da sich zu dieser Dekortechnik bisher in der Literatur kein spezifischer Begriff gefunden hat. „Gebürsteter Dekor“ wurde in der „Kunstkeramik A.G. Luzern“ unter Franz Loder von etwa 1957 bis 1962 hergestellt. In der vorliegenden Art wurde er das letzte Mal 1962 auf der MUBA in Basel den Kunden angeboten.

Messestand der „Kunstkeramik A.G. Luzern, MUBA 1962, Basel (Foto aus dem Firmenarchiv, heute im Staatsarchiv Luzern).

Zur Herstellung der Dekorschattierungen wird zunächst ein lederhartes Gefäss mit einer dünnen Engobe oder Glasur überzogen (mit der Spritzpistole) und dann ein erstes Mal gebrannt. Anschliessend wird der Schrühbrand nochmals engobiert oder glasiert und gewartet, bis die aufgetragene Schicht angetrocknet ist. Dann werden die Negativmuster mit einem steifborstigen Pinsel in die staubtrockene Oberfläche gebürstet und dabei dort die deckende, oberste Schicht entfernt. Eventuell wird noch eine weitere, z. B. blaue Glasur übergespritzt oder das Stück wird sofort ein zweites Mal gebrannt. Die unterschiedliche Schichtdicke ergibt die Farbabstufungen des Dekors bzw. der Glasurschicht.

Freundliche Hinweise zur Herstellungstechnik Margret Loder, Kunstkeramik A.G. Luzern.

Frz.: décor brossé

Engl.: brushed decoration (selective removal of glaze)