Couvet NE, Töpferei in Champs Girard

Roland Blaettler, 2013

Zwischen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts sind Töpfer der Familien Borel und Petitpierre am Ort mit dem Flurnamen Champs Girard, auf den Höhen von Couvet, nachgewiesen. Der letzte bekannte Töpfer, Jules Petitpierre (1839-1913), praktizierte dort offenbar die Technik der engobierten Irdenware, manchmal «unbeholfen verziert, im Stil von Porrentruy». Die Dekore aus mehrfarbigen Engoben wurden mit dem Malhorn aufgetragen «wie in Heimberg» (Michel et Godet 1892, 59; Petitpierre 1965).

Der Brennofen in Champs Girard wurde 1942 im Zuge einer Restaurierung des Gebäudes abgebrochen. Die damals vor Ort gefundenen Gegenstände waren Töpfe, Schüsseln und Deckeltöpfe (vom Typ der «toupines», also Schmalztöpfe, die insbesondere von der Familie Knecht in Colovrex hergestellt wurden) dunkelbraun oder beige engobiert (Petitpierre 1965, Schwarz-Weiss-Fotografie, S. 5).

Das Neuenburger Museum für Kunst und Geschichte besitzt drei Objekte (MAHN AA 2065; MAHN AA 3289; MAHN AA 1784), die in den alten Inventaren der Töpferei von Champs Girard zugeschrieben werden und die Werke des Grossvaters von Jules Petitpierre, Henri-Louis Borel-Vaucher, sein könnten.

Vollständiger Text in: Blaettler/Ducret/Schnyder 2013, 194 – Letzte Aktualisierung: März 2019

Übersetzung Stephanie Tremp

Bibliographie:

Blaettler/Ducret/Schnyder 2013
Roland Blaettler/Peter Ducret/Rudolf Schnyder, CERAMICA CH I: Neuchâtel (Inventaire national de la céramique dans les collections publiques suisses, 1500-1950), Sulgen 2013.

Michel et Godet 1892
Charles Alfred Michel et Alfred Godet, Les faïences du Val-de-Travers, in: Musée neuchâtelois, 1892, 55-61.

Petitpierre 1965
André Petitpierre, La poterie de Couvet, in: Feuillet Dubied, 9, 1965, 4-5.