Vase, gemarkt Arnold Wächter, Zürich, 1922-1936 (Foto Antik&Rar, Angelo Steccanella).
Andreas Heege, 2021
Ausgangspunkt dieses kurzen Beitrages ist eine einzelne Vase. Sie trägt die Blindmarke Arnold Wächter, Zürich und ähnelt sehr stark der Marke «SCHWEIZER-TÖPFEREI WR HEIMBERG-ZÜRICH» der Töpferei Wächter-Reusser, die zunächst in Zürich Heimberger Ware verkaufte und dann die Produktion in Feldmeilen aufnahm.
Ein Blick ins Schweizerische Handelsamtsblatt offenbart nur sehr wenige, aber aufschlussreiche Fakten. Die Firma Arnold Wächter-Fluck wurde 1922 als “Spezialhaus für Kunsttöpfereien” im Handelsblatt gemeldet. Die damalige Adresse war der Rathausquai 24 (SHAB 40, 1922, 230), der heutige Limmatquai. Ob bei der Umbenennung in Limmatquai im Jahr 1933 auch die Hausnummern geändert wurden, wissen wir nicht. 1928 meldete das Spezialhaus ein “Aufbewahrungsgefäss für Butter” unter der Nr. 42737 zum Modellschutz an (SHAB 46, 1928, 1376). 1934 wird im Handelsamtsblatt noch einmal präzisiert, dass es sich um ein “Spezialhaus für Kunst-Keramik” handelt (SHAB 52, 1934, 1470). 1936 wir die Auflösung der Firma mitgeteilt (SHAB 54, 1936, 2318). Zu keinem zeitpunkt wird auf eine eigenständige Keramikherstellung hingewiesen. Sowohl bei der Anmeldung, als auch bei der Abmeldung wird Arnold Wächter mit seinem Heimatort Remigen im Aargau genannt. Dies muss im Verhältnis zur Töpferei Wächter-Reusser auffallen, denn auch Johann Albert Wächter (7.10.1873-3.9.1938) stammte aus Remigen. War Arnold Wächter also ein Bruder oder Vetter? Wir wissen es im Augenblick nicht. Die sehr ähnliche Marke könnte darauf hindeuten, dass Arnold Wächter auch in Feldmeilen fertigen lies.