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Kilchberg, Conrad Ferdinand Meyer-Haus (CFMH)

Conrad Ferdinand Meyer-Haus Kilchberg, Ansicht von der Alten Landstrasse.

Conrad Ferdinand Meyer-Haus
Alte Landstrasse 170
8802 Kilchberg
044 715 31 40 Telefon (Museum)
cfmeyer.haus@kilchberg.ch

Öffnungszeiten: Dienstag, Samstag, Sonntag 14.00 – 16.00 Uhr (oder nach Vereinbarung). Allg. Feiertage und während der regionalen Sport-, Frühlings-, Herbst- und Weihnachtsschulferien geschlossen, in den Sommerferien regulär offen. Audioguides in D/E/F
Anreise: Bus 161 ab Zürich-Bürkliplatz bis Haltestelle «Auf Brunnen». Parkplätze entlang der Alten Landstrasse beim Museum.

Keramik des Conrad Ferdinand Meyer-Hauses in CERAMICA CH

Elisabeth Lott, 2023

Zur Geschichte des Museums

Die Grundmauern des heutigen C. F. Meyer-Hauses reichen ins Jahr 1785 zurück, genau in jene Zeit, als im Schooren unten am See die Zürcher Porzellanmanufaktur in Betrieb war. Das von einem Kilchberger Rebbauern erstellte Landgut «Auf Brunnen» mit grossem Umschwung gelangte nach verschiedensten Handänderungen 1877 in den Besitz des bekannten Schweizer Dichters Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898). Er hat das Haus während mehr als zwanzig Jahren bewohnt und viele seiner einzigartigen Novellen und Gedichte hier in Kilchberg geschaffen. Sein Arbeitszimmer, das Tochter Camilla (1879-1936) testamentarisch der Zentralbibliothek Zürich vermachte, kann samt Originalmobiliar und Bibliothek besichtigt werden.

Nach Camillas Tod erwarb 1943 die Gemeinde Kilchberg das Landhaus. Bereits 1945 wurde im Parterre neben dem fürs Publikum zugänglichen Dichterzimmer die ortsgeschichtliche Sammlung eröffnet, während die oberen Stockwerke über Jahrzehnte als Pfarr- und Privatwohnung dienten. Die vom Kilchberger Mäzen Martin Fehle (1925-2008) gegründete Stiftung Conrad-Ferdinand-Meyer-Haus hat dann ermöglicht, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Jahr 2008 so einzurichten, dass es ganz als Museum genutzt werden kann. Das frühere Ortsmuseum, das mit engen Platzverhältnissen zu kämpfen hatte, wurde durch den Umbau ein grosszügiges Kultur- und Begegnungszentrum.

Das Erdgeschoss ist ganz der Literatur gewidmet: Nicht nur Meyers Arbeitszimmer und eine Ausstel­lung zu Leben und Werk des einstigen Hausbesitzers sind zu besichtigen; hier befindet sich auch das Familie-Mann-Zimmer. Der zu Thomas Manns 125. Geburtstag im Jahr 2000 eröffnete Raum verge­genwärtigt jene vierzig Jahre, die Familie Mann an der Alten Landstrasse 39 in Kilchberg verbracht hat. Von der Wohnsitznahme des Dichters Thomas Mann (1875-1955) im Jahr 1954 bis zum Tod seines Sohnes, des berühmten Historikers und Publizisten Golo Mann (1909-1994), werden die wichtigsten Stationen nachgezeichnet. Fotografien und Originalporträts, ausgewählte Schriftstücke sowie einige Erinnerungsgegenstände gewähren Einblick ins Dasein und Wirken dieser ausserge­wöhnlichen Familie in der Zürichseegemeinde.

C. F. Meyer-Haus, Gartenansicht.

Über den stilvollen Gartensaal, der für verschiedenste kulturelle Anlässe, Empfänge und Zivilhoch­zeiten genutzt wird, gelangt man in den gepflegten Park, der zum Flanieren einlädt und wo ebenfalls Veranstaltungen stattfinden. Das Dachgeschoss des C. F. Meyer-Hauses beherbergt die lokalhistorische Abteilung des Museums. Dazu befindet sich hier die Ausstellung zur Kilchberger Keramikproduktion des 19. Jahrhunderts mit Fayence- und Steingutgeschirren aus den Betrieben Nägeli, Scheller und Staub. Das erste Obergeschoss ist ganz dem kostbaren Zürcher Porzellan des 18. Jahrhunderts vorbehalten.

Das Zürcher Porzellanmuseum im C. F. Meyer-Haus und die Entstehung der Sammlung

Schon der erste Kurator des Museums, Theodor Spühler, trug nebst vielen anderen Objekten aus Kilchbergs Vergangenheit ausgewählte Stücke aus der Zürcher Porzellanmanufaktur zusammen, teils durch Ankauf, als Leihgabe oder Geschenk. So wurde ein Grundstock für die jetzt breit gefächerte Ausstellung gelegt, die im Lauf der Jahre immer grössere Ausmasse annahm und inzwischen fünf Räume füllt. Besonders 1985 erweiterte sich der Keramikbestand stark, indem der genannte Kunst­freund Martin Fehle anlässlich eines runden Geburtstags einen beachtlichen Teil des Einsiedler-Service erwarb und dem Museum schenkte (Bösch 2008). Wegen Platzmangels waren die zahlreichen Geschirre aber nicht als Einheit ausgestellt, sondern wurden räumlich getrennt in verschiedenen Vitrinen gezeigt. Auch in der Folgezeit wurde die Sammlung dann kontinuierlich, aber in bescheidenem Rahmen durch Zukäufe und Schenkungen ergänzt.

Teile des Einsiedler-Service im C. F. Meyer-Haus Kilchberg.

Hauptziel der erwähnten Stiftungsgründung durch Martin Fehle im Jahr 2006 war es, das bisherige Ortsmuseum auszubauen und so günstige Bedingungen für eine adäquate Präsentation des herrli­chen Zürcher Porzellans zu schaffen. Dabei fand er im Kilchberger Privatsammler Franz Bösch (1932-2019) einen Gleichgesinnten, der bei der Konzeption des Porzellanmuseums die Federführung übernahm und bereits viele Stücke aus seinem eigenen Bestand in die Ausstellung im C. F. Meyer-Haus integrierte. Der Fokus liegt auf den Formstücken, die in ihrer ganzen Bandbreite ersichtlich sein sollen: Tafel-, Kaffee- und Teegeschirre neben verschiedensten Gebrauchsgegenständen wie etwa Vasen, Dosen, Tintengeschirren, Parfumflacons oder Nadelbüchsen. Auch die enorme Vielfalt der plastischen und gemalten Dekore will erlebbar gemacht werden. Zudem wird Einblick ins reichhaltige Figurenwerk gewährt. In seinem Grundlagenwerk «Zürcher Porzellanmanufaktur 1763-1790» von 2003 hatte Franz Bösch die grosse Produktionspalette des Zürcher Unternehmens bereits systema­tisch zusammengetragen und publiziert. Punktuell werden weiterhin komplettierende Neuerwerbungen getätigt.

Zürcher Porzellan im C. F. Meyer-Haus Kilchberg.

Der Fokus liegt auf den Formstücken, die in ihrer ganzen Bandbreite ersichtlich sein sollen: Tafel-, Kaffee- und Teegeschirre neben verschiedensten Gebrauchsgegenständen wie etwa Vasen, Dosen, Tintengeschirren, Parfumflacons oder Nadelbüchsen. Auch die enorme Vielfalt der plastischen und gemalten Dekore will erlebbar gemacht werden. Zudem wird Einblick ins reichhaltige Figurenwerk gewährt. In seinem Grundlagenwerk «Zürcher Porzellanmanufaktur 1763-1790» hatte Franz Bösch (2003) die grosse Produktionspalette des Zürcher Unternehmens bereits systema­tisch zusammengetragen und publiziert. Punktuell werden weiterhin komplettierende Neuerwerbungen getätigt.

Nach dem Tod von Franz Bösch kam zusätzlich seine gesamte bedeutende Privatsammlung ins C. F. Meyer-Haus, zum Teil als grosszügiges Geschenk, zum Teil als Ankauf durch die Stiftung. Geschenk­weise gelangte auch die mit Akribie zusammengetragene umfangreiche Fachbibliothek ins Kilchber­ger Museum in der Absicht, im C. F. Meyer-Haus ein Kompetenzzentrum für Zürcher Porzellan auf­bauen zu können. Denn seit der Schliessung der Keramikausstellung des Nationalmuseums im Zürcher Zunfthaus «Zur Meisen» fehlt eine repräsentative Schau mit Erzeugnissen aus der Porzellan­manufaktur im Schooren, der ersten Porzellanmanufaktur der Schweiz, die zudem internationalen Rang beanspruchen darf. Die umfassende Präsentation im C. F. Meyer-Haus schliesst diese Lücke und ist darum auch von überregionaler und nationaler Bedeutung.

Bibliographie:

Bösch 2003
Franz Bösch, Zürcher Porzellanmanufaktur 1763–1790. Porzellan und Fayence, Band 1: Geschichte des Unternehmens und seine Erzeugnisse; Band 2: Verzeichnis der Produkte, Zürich 2003.

Bösch 2008
Franz Bösch, Das Einsiedler-Service aus der Zürcher Porzellanmanufaktur, Kilchberg 2008.

 

Winterthur, Gewerbemuseum (GMW)

Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14
CH-8400 Winterthur
Tel. +41 (0)52 267 51 36
gewerbemuseum@win.ch

Keramik des Gewerbemuseums in CERAMICA CH

Andreas Heege 2019

Die Keramiksammlung des 1874 gegründeten Gewerbemuseums Winterthur wurde 1995 durch Barbara E. Messerli bearbeitet und veröffentlicht (Messerli 1995). In das Inventar von CERAMICA CH wurden bislang nur Keramiken im Kontext des Langnau-Projektes integriert. Weitere themenspezifische Erfassungen können in den kommenden Jahren folgen. U.a. besitzt das Museum fünf Objekte aus der Winterthurer Keramikfabrik Pfau & Hanhart.

Bibliographie

Messerli 1995
Barbara E. Messerli, Durch Feuer geprüft. Sammlungskatalog Keramik des Gewerbemuseums Winterthur: Gefässkeramik, Keramikplastik und Fliesen, Winterthur 1995.

Zürich, Schweizerisches Nationalmuseum (SNM)

Schweizerisches Nationalmuseum
Landesmuseum Zürich
Museumstrasse 2
8021 Zürich
Tel. +41 (0)44 218 65 11
info@nationalmuseum.ch

Keramik des SNM in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2019

Das Schweizerische Nationalmuseum besitzt neben dem Musée Ariana und dem Historischen Museum in Bern sicher die grösste und bedeutendste Keramiksammlung der Schweiz. Diese ist teilweise online zugänglich.

In das Inventar CERAMICA CH konnten jedoch bisher nur die Themenschwerpunkte Bäriswil (Heege/Kistler/Thut 2011), Langnau (Heege/Kistler 2017), St. Anthönien (Heege 2019), Blankenburg (Heege/Frey/Spycher/Kistler 2023) und DESA/Steffisburg systematisch aufgenommen werden. Einzelstücke aus Matzendorf, Winterthur und das von Salis Fayenceservice wurden ebenfalls berücksichtigt. Weitere Themen werden sukzessive integriert.

Zur frühen Sammlungsgeschichte vgl.: Durrer 1948; Schwarz 1948; Wüthrich 1973; Draeyer 1999; de Capitani 2000; Lafontant Valloton 2007.

Bibliographie:

Capitani 2000
Francois de Capitani, Das Schweizerische Landesmuseum – Gründungsidee und wechselvolle Geschichte, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 57, 2000, 1-17.

Draeyer 1999
Hanspeter Draeyer, Das Schweizerische Landesmuseum Zürich. Bau- und Entwicklungsgeschichte 1889 – 1998, Zürich 1999.

Durrer 1948
Robert Durrer, Heinrich Angst, Glarus 1948.

Heege/Kistler/Thut 2011
Andreas Heege/Andreas Kistler/Walter Thut, Keramik aus Bäriswil. Zur Geschichte einer bedeutenden Landhafnerei im Kanton Bern (Schriften des Bernischen Historischen Museums 10), Bern 2011.

Heege/Kistler 2017
Andreas Heege/Andreas Kistler, Keramik aus Langnau. Zur Geschichte der bedeutendsten Landhafnerei im Kanton Bern (Schriften des Bernischen Historischen Museums 13), Bern 2017.

Heege 2019
Andreas Heege, Keramik aus St. Antönien. Die Geschichte der Hafnerei Lötscher und ihrer Produkte (1804-1898) (Archäologie Graubünden – Sonderheft 7), Glarus/Chur 2019.

Heege/Frey/Spycher/Kistler 2023
Andreas Heege/]onathan Frey/Alfred Spycher/Andreas Kistler, Keramik aus Blankenburg, Abraham Marti (1718–1792), ein bernischer Landhafner, Bd. 16 (Schriften des Bernischen Historischen Museums), Bern 2023.

Lafontant Valloton 2007
Chantal Lafontant Valloton, Entre le musée et le marché : Heinrich Angst : collectionneur, marchand et premier directeur du Musée national suisse (L’atelier 2), Bern 2007.

Schwarz 1948
Dietrich W.H. Schwarz, Das Schweizerische Landesmuseum, 1898-1948. Kunst, Handwerk und Geschichte. Festbuch zum 50. Jahrestag der Eröffnung, Zürich 1948.

Wüthrich 1973
L. Wüthrich, Schweizerisches Landesmuseum, gestern – heute – 75 Jahre im Dienste der Öffentlichkeit 1898-1973, Zürich 1973.

 

Zürich, Zürcher Hochschule der Künste, Museum für Gestaltung (ZHdK-KGS)

Langnauer Teller 1767, Spruch: “Alixaderuß vor Zeiten war Ein Bildhawer berühmet gar der bild ein frauw In solcher Maß alß wan sie auf einen schnecken hauß saß”. Die Geschichte um den Bildhauer Alexander und die Frau auf dem Schneckenhaus konnte bis heute nicht erklärt werden.

Zürcher Hochschule der Künste
Museum für Gestaltung Zürich
Kunstgewerbesammlung
Ausstellungsstrasse 60
CH-8031 Zürich
Tel. +41 (0)43 446 66 77
sammlungen@museum-gestaltung.ch

Keramik aus der ZHdK in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2019

Die Zürcher Hochschule der Künste – Museum für Gestaltung Zürich besitzt eine grosse Keramiksammlung, die weitgehend auch online zugänglich ist. Aus dem grossen Sammlungsbestand konnten bislang nur Keramiken im Rahmen der Projekte Bäriswil und Langnau in die Bilddatenbank CERAMICA CH integriert werden.