Vogelsang-Eymann, Clara, Keramikerin (1892-1984)

Momentan befinden sich bedauerlicherweise keine Keramiken von Clara Vogelsang-Eymann (CVE) in CERAMICA CH

Geboren in Langenthal (∗ 11.10.1892 Langenthal, † 23.2.1984 Zürich). Die Eltern Robert und Anna Eymann-Sommer führten den Gasthof «Bären».

Claras künstlerische Begabung im Malen wurde früh erkannt und gefördert.

1908 besuchte sie die Ecole d’Arts et Métiers in Lausanne und wurde von der Keramikerin Nora Gross  ausgebildet. 1912 genoss sie eine künstlerische Ausbildung an der Polytechnical School of Art in London. Später wird sie Schülerin des Malers Ernst Link.

An der Schweizerischen Landesausstellung 1914 wurde Clara Eymann für ihr kunstgewerbliches Schaffen im Bereich Keramik mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Ausserdem war sie Lieferantin für den Bazar „Im Dörfli“.

1915 heiratete sie Constanz Amanz Vogelsang, Direktor der allgemeinen Plakatgesellschaft APG in Zürich. Beide pflegen den Kontakt zu zahlreichen Schweizer Künstlerinnen und Künstlern. 1925 gehört Clara zu den Mitbegründerinnen der Gesellschaft Schweizer Malerinnen, Bildhauerinnen und Keramikerinnen GSMB+K, Sektion Zürich.

Sie besass zeitlebens wohl keine eigene Werkstatt sondern arbeitete in den Werkstätten Wächter/Zürich bzw. Feldmeilen und Haussmann/Uster (Die Tat, 6. Oktober 1972).

1917 beteiligte sie sich an der XIII. Schweizerischen Kunstausstellung in Zürich, Abteilung für angewandte Kunst (Das Werk, Bd. 4, 1917, XIX), mit einem sehr positiv besprochenen Blumen-Übertopf.

1924 war sie mit Keramik an der Ausstellung „Arts décoratifs“ in Neuenburg beteiligt (FAN – L’express, 27. November 1924).

1925 Die NZZ schrieb am 13. Oktober: „Die Räume der Kunsthalle [Bern] sind mit den Werken unserer in der Gesellschaft Schweiz. Malerinnen und Bildhauerinnen vereinigten Künstlerinnen geschmückt. Mit sicherer Hand hat die Jury Akzente von eindringlicher Kraft gesetzt… Auch in der Keramik sind große Fortschritte festzustellen. Ich erinnere nur an die schöngeformten Schalen und Teller von G. Meister-Zingg, an Clara Vogelsangs technisch vollendete Krüge und Schalen. Von Adele Schwander sind hübsche und brauchbare Tassen und Schalen da…“.

1925 Beteiligung an der Weihnachtsausstellung der bernischen Ortsgruppe des Schweizerischen Werkbundes im Gewerbemuseum Bern (Neue Zürcher Zeitung, Nummer 2017, 17. Dezember 1925). Die NZZ schrieb am 13. Oktober: „Die Räume der Kunsthalle [Bern] sind mit den Werken unserer in der Gesellschaft Schweiz. Malerinnen und Bildhauerinnen vereinigten Künstlerinnen geschmückt. Mit sicherer Hand hat die Jury Akzente von eindringlicher Kraft gesetzt… Auch in der Keramik sind große Fortschritte festzustellen. Ich erinnere nur an die schöngeformten Schalen und Teller von G. Meister-Zingg, an Clara Vogelsangs technisch vollendete Krüge und Schalen. Von Adele Schwander sind hübsche und brauchbare Tassen und Schalen da.

1927 stellt sie auf der grossen Ausstellung „Céramique suisse“ in Genf Geschirrkeramik aus (Besprechung der Ausstellung: Der Bund, Band 78, Nummer 395, 14. September 1927 Ausgabe 02).

1927 Beteiligung an der Weihnachtsausstellung des Werkbundes im Gewerbemuseum Bern (Neue Zürcher Zeitung, Nummer 2173, 16. Dezember 1927 Ausgabe 02).

1928 Ausstellung an der Saffa – Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit (Berner Tagwacht, Band 36, Nummer 218, 17. September 1928).

Clara wurde Mutter von zwei Kindern, verlor jedoch bereits 1930 ihren Ehemann nach einer Tuberkuloseerkrankung. CVE, so die Signatur ihrer Werke, lebte nun ganz in ihrer künstlerischen Passion. Mit dem Auto fuhr sie auf Motivsuche und zum Malen, alleine oder mit befreundeten Malerinnen, in die nähere und weitere Umgebung des Oberaargaus. Sie unternahm aber auch längere Reisen in die Bretagne, nach Ischia, Ägypten und Tunesien. Neben vollen Skizzenbüchern entstanden in den folgenden Jahren vor allem Skizzen, Zeichnungen und Aquarelle.

1930 Auf der Weihnachtsaustellung des Werkbundes im Zürcher Kunstgewerbemuseum zeigte Clara Vogelsang-Eymann „sympathische Vasen und Schalen“ (Neue Zürcher Zeitung, Nummer 2350, 3. Dezember 1930 Ausgabe 03).

1940 verkaufte sie neben Amata Good, Fritz Haussmann,  Margrit Linck-Daepp, Meister&Cie, Luise Meyer-Strasser,  Hanna Nencki und Berta Tappolet Keramiken auf einer Weihnachtsausstellung der Ortsgrupe Zürich des SWB (Das Werk : Architektur und Kunst = L’oeuvre : architecture et art, 27, 1940, XXIV).

1955 beteiligte sie sich an einer Kunstgewerbeausstellung der Schweizerischen Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen im Strau-Hoff in Zürich mit „fein bemalten Schalen und Platten“ (Neue Zürcher Zeitung, Nummer 3381, 8. Dezember 1955).

Sie war eine warmherzige und wache Gastgeberin und führte in Zürich bis zu ihrem Tod 1984 ein offenes Haus für Künstlerfreunde und -freundinnen wie Bekannte aus aller Welt.

Quelle: Katalog zur Sonderausstellung «Frauenpower – Starke Frauen
aus dem Oberaargau» (2015/16) im Museum Langenthal; Anna Stuby.