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Valchava, Chasa Jaura (CJV)

Chasa Jaura, Val Müstair
Museum-Art-Cultura
Bauorcha 17
CH 7535 Valchava/Val Müstair
Tel.: +41 (0)81 858 53 17
Tel.: +41 (0)79 574 05 94
E-Mail: info@chasajaura.ch

Keramik der Chasa Jaura in CERAMICA CH

Das Museum Chasa Jaura, auch Talmuseum Münstertal, ist eine 1973 in Valchava eröffnete Kulturstätte. Sie befindet sich in einem über 300 Jahre alten Engadinerhaus und stellt gleichzeitig ein Heimatmuseum und ein Kunstmuseum dar. In der Chasa Jaura, einem der schönsten Bauernhäuser des Val Müstair, erhält der vergangene Alltag eine packende Gegenwart. Das Museum wird vom VEREIN CHASA JAURA getragen, der 1971 gegründet wurde. Er bezweckt kulturell, historisch, linguistisch, wissenschaftlich und künstlerisch wertvolle Objekte und Dokumente der Val Müstair und ihrer Beziehung zur Aussenwelt zu sammeln und zu konservieren, die Chasa Jaura als Ort des kulturellen Austausches und der Begegnung zu erhalten und zu pflegen und die Erforschung der Kulturgüter der Val Müstair zu fördern und dabei Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu berücksichtigen.

Die im Museum zusammengetragenen Alltagsobjekte stammen weitestgehend aus dem Münstertal. Weitergehende Inventarinformationen liegen nicht vor. Insgesamt konnten 41 Keramiken dokumentiert werden (17 Irdenware, 20 Steingut, 1 Steinzeug, 3 Porzellan).

Bei den Irdenwaren finden sich, mit einer Ausnahme, die üblichen Vertreter des späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Angesichts der Nähe zu Südtirol erstaunt es nicht, dass sich in der Museumssammlung auch eine Pustertaler Schüssel der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befindet, die mit Malhorn- und Spritzdekor ansehnlich verziert ist.

 

Alle übrigen Schüsseln stellen Produkte mit scharfkantigen Kragenrändern aus der Produktion von Berneck SG dar.

Aus derselben Region stammen auch späte Henkeltöpfe (Milchtöpfe).

Die letzte Entwicklungsstufe der grossen Schüsseln repräsentieren Stücke, die meist wohl über einem Gipskern mit einer Schablone überdreht worden sind. Ihre Ränder sind daher nicht mehr unterschnitten, sondern massiv-dreieckig. Zusätzlich tragen diese Schüsseln der zeit zwischen etwa 1920/1930 und 1950 oft auf der Innenseite einen Schablonendekor, der mit der Spritzpistole aufgebracht wurde. Leider konnte bis heute keine gemarkte Schüssel dieses Typs aufgefunden werden, sodass wir nicht einmal wissen, ob es sich um schweizerische Keramik oder Importe handelt.

Charakteristisch für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ist das sog. manganglasierte Geschirr, das in den meisten Fällen keine Fabrik- sondern nur eine Grössenmarke (Blindmarke, Zahlen 1-12) trägt. Aufgrund weniger gemarkter Stücke und aufgrund von Archivalien ist jedoch kalr, dass wir es hier regelhaft mit deutschschweizerischen Produkten der Region Kilchberg-Schooren ZH, Schafhausen SH oder Matzendorf-Aedermannsdorf SO zu tun haben.

Typisch für das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert sind auch zylindrische Vorrats- und Einmachgefässe, die gelegentlich eingestempelte Volumenangaben (Literangaben) aufweisen. Sie wurden offenbar von zahlreichen Hafnereien auch sehr lokal hergestellt, wobei sie in Graubünden wohl Import aus der übrigen Deutschschweiz darstellen dürften.

Zu den Importeuren von feuerfestem Geschirr (Kochkeramik) gehört in den 1930er-1950er-Jahren auch die Firma Chapuis & Cie SA aus Bonfol im Kanton Jura, deren gemarkte Produkte sich gelegentlich in Graubünden nachweisen lassen. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine typische, innen weiss engobierte Schüssel (Auflaufform?).

Selbstverständlich fehlt im Val Müstair auch das typische lehmglasierte Braungeschirr nicht, das wohl aus Deutschland importiert wurde. Es ist ein „Leitfossil“ des ganz späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese Keramik wurde wegen ihrer angeblich bleifreien Glasur auch als „Gesundheitsgeschirr“ vermarktet.

Steingut ist wie üblich mit unterschiedlichsten Herstellern vertreten.

Ungemarkte Stücke lassen sich nur in seltenen Ausnahmefällen eindeutig einem Produzenten zuweisen, da im 19. Jahrhundert alle Fabriken systematisch voneinander die Formen und Dekore kopierten.

Es gibt jedoch auch Ausnahmen. So lässt sich eine Terrine, trotz fehlender Fabrikmarke, aus typologischen Gründen doch eindeutig der Manufaktur von Johannes Scheller in Kilchberg-Schooren ZH zuweisen. Sie entstand zwischen 1846 und 1869.

Die zeitgleichen grossen Konkurrenten sind die süddeutschen Manufakturen Schramberg und Zell am Harmersbach, deren Produkte sich überall in Graubünden finden.

Hygienegeschirr aus Steingut wurde im frühen 20. Jahrhundert meist aus Deutschland oder Frankreich eingeführt, wobei die grossen Fabriken, in diesem Fall Villeroy & Boch, Wallerfangen, dominieren.

Kaffeegeschirr, Tassen, Untertassen, Ohrenschalen, Bol etc. kamen oft aus Frankreich, wobei die Firma Utzschneider & Cie aus Sarreguemines (Saargemünd) immer am häufigsten nachweisbar ist. Die dort gefertigten einfachen Blumendekor, lassen sich meist kaum von den zeitgleichen Produkten anderer Hersteller z.B. auch aus der Schweiz unterscheiden.

Daneben fanden sich auch Einzelstücke, z.B. aus England (Staffordshire, Stoke-on-Trent, Minton & Co. 1901) oder aus dem bayerischen Passau (Passauer Porzellanfabrik, um 1937-1942).

Unklar ist aufgrund fehlender Inventareinträge, wie ein grösserer Servicerest der Gefle Porslinsfabrik AB aus Schweden (um 1937-1945) den Weg ins Val Müstair gefunden hat.

Eine Besonderheit bildet aufgrund der leuchtend weinroten Glasur ein Tintengeschirr, der Steingutfabrik Adolf Bauer aus Magdeburg-Neustadt (um 1890-1910). Es dürfte wohl als „Historismus-Majolika“ anzusprechen sein.

Steinzeug ist im Museum nur mit einem charakteristischen Vorratsgefäss des frühen 20. Jahrhunderts vertreten.

Porzellan ist nur mit wenigen Stücken eines Service aus dem frühen 20. Jahrhundert in der Sammlung vertreten. Das Haushaltswarengeschäft Th. Meyer-Buck & Co. aus Zürich, dekorierte offenbar auf Kundenwunsch ein weisses Geschirr des französischen Herstellers Théodore Haviland aus Limoges mit Aufglasur-Druckdekoren. Th. Meyer-Buck & Co. war ein grosses Haushaltswarengeschäft in Zürich, Zu Schiffleuten bzw. Kirchgasse 5. Die Firma lässt sich im SHAB zwischen 1883 und 1956 nachweisen.

Dank

Die CERAMICA-Stiftung dankt dem VEREIN CHASA JAURA, vor allem den Herren Marco R. Gilly und Hans Tinner, sehr herzlich für die freundliche Unterstützung der Inventarisationsarbeiten.

Vals, Heimatmuseum Gandahus (GhV)

Heimatmuseum Gandahus
Treua
7132 Vals
Besuch nur per Anmeldung:
Tel.: +41 (0)81 9207070

Keramik des Gandahus in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2021

Das Gandahus stellt den ältesten Typus des Valser Holzhauses dar und ist als solcher, allerdings 1945 umgesetzt und 1947 als Heimatmuseum eröffnet, weitgehend erhalten geblieben. Im historischen Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert und dem benachbart aufgestellten Zerfreila-Spicherli (1779) beherbergt das Museum eine heimatkundliche Sammlung zur Kulturgeschichte der Walser im Valsertal. Präsentiert werden Exponate zu den Themen Möbel, Hausrat und Keramik, Jagd und Textilien. Religion und Brauchtum werden anhand von historischen Objekten aus dem Tal ebenso vorgestellt wie die alpine Landwirtschaft und verschiedenes Handwerk.

Insgesamt konnten 37 Keramiken, Heiligenfiguren und Weihwasserbecken dokumentiert werden: 21 Gefässe und Objekte aus Irdenware, 6 Stücke aus Steingut und 10 Objekte bzw. Gefässe aus Porzellan. Alle diese Objekte wurden erst ab 1990 gesammelt, was vermutlich die Zusammensetzung des Keramikinventars erklärt. Zwischen 1946 und 1989 kamen überwiegend hölzerne oder metallene Gerätschaften und Textilien in die Sammlung des Museums.

Bei den Irdenwaren finden sich einige wenige Stücke, die im späten 19. Jahrhundert in Berneck SG entstanden sind.

Typisch ist auch das Vorkommen von Milchtöpfen, die aus der Genferseeregion bzw. der französischen Haute Savoie nach Graubünden importiert wurden. Sie datieren in die Zeit nach 1900.

Ein einzelner Flachdeckel könnte nach Form und Machart auch in einer Töpferei in Graubünden entstanden sein.

Manganglasiertes Geschirr ist nur mit einem einzigen Milchtopf mit Deckel, einer typischen Steingut- oder Fayenceform vertreten. Leider ist das Stück nicht gemarkt. Es dürfte aber aus einer der Manufakturen am Zürichsee stammen.

In die Zeit ab etwa 1930 dürfte eine grössere Anzahl an Geschirren gehören, die aufgrund einer feinen Grundengobe „rosafarben“ erscheinen. Meist tragen die Stücke einen Pinseldekor, es kommen aber auch Schablonendekore vor. In der Regel fehlt eine Herstellermarke.

Aufgrund eines charakteristischen Blumendekors, der mit einem Gummistempel aufgebracht wurde, kann eine Schüssel der Landert-Keramik aus Embrach im Kanton Zürich zugeordnet werden.

Beim Steingut fanden sich Stücke aus Hornberg (Gebrüder Horn, Steingutfabrik bzw. Steingutfabrik Hornberg AG, um 1900-1920) und aus Sarreguemines (Utzschneider & Cie).

Das Haushaltswarengeschäft G. Kiefer & Cie. (1849-1982) aus Basel lies um 1910/1920 Steingut mit seiner Marke in Staffordshire, Stoke-on-Trent, Burslem bei Royal Doulton fertigen.

Eine kleine Steingut-Dose aus Italien (Fabriano oder Pesaro?) wurde in Flechtwerktechnik hergestellt. Der zugehörige Steckdeckel trägt Blüten- und Blättchen-Auflagen und farbige Pinselbemalung. Die Dose entstand im frühen 20. Jahrhundert und wurde von einem Bürger aus Vals dem Museum geschenkt.

Eine besonders schön bemalte Porzellanterrine aus dem frühen 19. Jahrhundert ist leider ungemarkt. Sie wurde möglicherweise in Frankreich hergestellt.

Aus der Porzellanfabrik Carl Tielsch & Co. in Waldenburg-Altwasser (heute Stary Zdrój, Woiwodschaft Niederschlesien), stammt ein typisch verziertes und mit einem Spruch versehenes Tablett der 1920er-Jahre.

Da Vals zu den katholischen Gemeinden Graubündens gehört finden sich auch entsprechende Devotionalien in der Museumssammlung.

Die enge religiöse Verbindung zum Kloster Einsiedeln spiegelt sich auch in den vorhanden kleinen Madonnenfiguren.

Eine Besonderheit aus der Gemeinde Vals sind vier Totenkästchen (Totachaschtli) mit Papierblumen und betenden Engeln aus Porzellan. Diese wurden von der Patin/dem Paten der Familie zum Gedenken an früh verstorbene Kinder geschenkt. Die vier Kästchen für vier Kinder einer Familie aus den Jahren 1905, 1906 und 1913 dokumentieren auch eindrucksvoll die hohe Kindersterblichkeit noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Dank

Die CERAMICA-Stiftung dankt den Verantwortlichen für das Museum, allen voran Markus Jörger, sehr herzlich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Möglichkeit der Dokumentation.

Bibliographie:

Jörger 1945
Johann Benedikt Jörger, Das „Gandahus“ in Vals, in: Heimatschutz. Zeitschrift der Schweizer. Vereinigung für Heimatschutz, 1945, 125-128.

Jörger 1954
Johann Benedikt Jörger, Das „Gandahus“ in Vals, in: Bündner Monatsblatt, Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur, 1954, 30-35.

Tönz 1976
Lydia Tönz, Das „Gandahus“ – ein Heimatmuseum in Vals, in: Jahresbericht der Walservereinigung, 1976, 8-13.

Vaz/Obervaz, Museum der Region Lenzerheide (MVO)

Museum Vaz-Obervaz
Voa da Soli 2
7082 Vaz/Obervaz
Tel.: +41 82 385 21 59
E-Mail: mail@museumvaz-lenzerheide.ch; museum.vaz@bluewin.ch

Keramik des Museums Vaz/Obervaz-Zorten in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2021

Das Museum Vaz-Obervaz ist das Museum der Ferienregion Lenzerheide. Es verbindet in seinen Ausstellungen Geschichte, Kultur, Handwerk und Kunst. Die Dauerausstellung ist dem Leben und Werken in vergangenen Tagen, dem regionalen Brauchtum und den Traditionen gewidmet. Im Stall des Museums wurde die alte Dorfmühle von Zorten wieder funktionsfähig aufgebaut.

1982 kaufte die politische Gemeinde Vaz-Obervaz das einstige Kapuzinerhospiz und ehemalige Pfarrhaus der Kirchengemeinde. Am 28. August 1985 wurde der Verein Museum Vaz-Obervaz gegründet. Er bezweckt die Förderung des Museums Vaz-Obervaz, insbesondere die Beschaffung von Gegenständen, die Durchführung von Ausstellungen und Mitwirkung bei der Einrichtung und Betreuung des Museums. Nach ersten Umbauten und Restaurationen, wurde im Jahr 1989 das Museum eröffnet. Verein und Gemeinde sind heute gemeinsam Träger des Museums, das sich in den letzten Jahren aufgrund von namhaften Schenkungen auch vermehrt der Kunst geöffnet hat.

Die keramische Museumssammlung speist sich aus unterschiedlichen Schenkungen und Ankäufen und spiegelt die eingeschränkten Möglichkeiten eines Lokalmuseums beim Aufbau einer Sammlung ab den späten 1980er-Jahren. Die Masse der Objekte stammt aus der Gemeinde oder dem bündnerischen Umfeld, nur wenige Stücke gehören zur Schenkung einer Zürcher Bürgerin.

Insgesamt konnten 120 Keramiken dokumentiert und fotografiert werden. 73 Objekte gehören zu den einfachen Irdenwaren, 2 zur Fayence, 17 zum Steingut, 2 zum Steinzeug und 26 zum Porzellan. Die ältesten Objekte stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 70 von 120 Keramiken datieren in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Im Folgenden werden für jede Grosswarenart eine Reihe von Objekten vorgestellt.

Unter den Irdenwaren gibt es nur einen einzigen Doppelhenkeltopf, den man gerne einem unbekannten Produktionsort in Graubünden zuschreiben würde. Gute Vergleichsbeispiele verwahrt das Rätische Museum. Das Stück ist ein Geschenk aus Vaz/Dal und datiert möglicherweise in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die Keramik aus Berneck SG ist mit zahlreichen Gefässen vertreten, wobei Schüsseln und Röstiplatten, Milchtöpfe und Tassen besonders hervorstechen. Aus stilistischen Gründen dürfte bei einigen Stücken die Entstehungszeit wohl erst im ersten Drittel oder der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts liegen.

Vertikal- und Horizontalstreifendekore sind typisch für das späte 19. Jahrhundert. Hellblaue Grundengoben kommen in der Masse erst nach 1900 vor.

Objekte mit Edelweissdekoren sind in der Regel erst in die Zeit nach der Landesausstellung 1883 in Zürich zu datieren. Kannen mit dicken Punktmustern kommen ab etwa 1850 auf, sind dann aber vor allen Dingen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beliebt.

Einige wenige Milchtöpfe stammen aufgrund ihrer Form, ihres Dekors und der schwach gelblichen Glasur aus der Genferseeregion bzw. Frankreich (Haute Savoie).

Auch süddeutsche Keramiken sind belegt, u.a. eine Backform für Gugelhupf.

Manganglasiertes Geschirr, das in zahlreichen Manufakturen und Hafnereien der Deutschschweiz hergestellt wurde ist typischerweise mit unterschiedlichen Kannenformen vertreten, wobei eine Kanne eine phantasievolle Reparatur mit einem Holzhenkel aufweist.

Lehmglasiertes Braungeschirr „Bunzlauer Art“, das ab dem späten 19. Jahrhundert den schweizerischen Markt erreicht, wird durch unterschiedliche Henkeltöpfe und auch eine Kaffeekanne repräsentiert.

Jüngere Produkte aus dem 20. Jahrhundert tragen Marken der Töpferei Otto Dünner AG oder der Tonwarenfabrik Dünner AG, in Kradolf-Schönenberg, Kanton Thurgau oder der Landert Keramik in Embrach, Kanton Zürich.

Charakteristisch für die Zeit zwischen etwa 1930 und 1950 sind Geschirre, die aufgrund einer feinen Engobe unter der Glasur rosafarbig wirken. Sie tragen oft einen Schablonen- oder Pinseldekor und sind nie gemarkt, sodass wir bis heute nicht wissen, ob es sich um schweizerische oder ausländische Produkte handelt. Es ist denkbar, dass diese Keramiken überwiegend über den Versandhandel, z. B. über die Verkaufskataloge der Jelmoli-Kette vertrieben wurden.

Fayencen sind im Sammlungsbestand ausgesprochen selten. Eine Vase, deren Hersteller nicht identifiziert werden konnte, ist offenbar eine Auftragsarbeit (Werbegeschenk?) für das Hotel Schweizerhof Lenzerheide. Das zweite Stück ist eine Teekanne aus der Manufaktur von Charles de Boissimon in Langeais, Frankreich, die entgegen dem typologischen Ersteindruck und der Datierung der Marke (1767) erst zwischen etwa 1880 und 1900 entstand. Sie stammt aus einer Zürcher Sammlung.

Steingut ist variantenreich vorhanden. Von den schweizerischen Herstellern lassen sich die Zieglersche Tonwarenfabrik in Schaffhausen und die Steingutfabrik von Möhlin im Kanton Aargau belegen.

Terrinen und Schüsseln kommen von Villeroy & Boch aus dem Saarland, von der Wilhelmsburger Steingut- und Porzellanfabrik AG in Niederösterreich oder von einer Fabrik aus Mailand.

Kaffee- und Tischgeschirr ist mit zahlreichen Stücken aus der Produktion von Utzschneider & Cie im französischen Saareguemines belegt.

Aus Zell am Harmersbach in Baden-Württemberg stammt als seltene Form eine einzelne Schüssel eines Essensträger-Schüsselsatzes.

Waschkannen, zu denen keine zugehörigen Handwaschbecken vorhanden sind, stammen aus Wallerfangen bzw. von der Steingutfabrik Staffel in Limburg an der Lahn in Hessen. Es handelt sich um typische Exemplare des frühen 20. Jahrhunderts.

In der Wächtersbacher Steingutfabrik GmbH in Schlierbach bei Wächtersbach, Hessen wurden zwei runde Steingutplatten mit Blumenmotiven produziert, die anschliessend mit Metalleinfassungen in eine kleine Schale bzw. einen Untersetzer verwandelt wurden. Aufgrund der rückseitigen Marken ist eine Produktion im Jahr 1895 oder 1907 anzunehmen.

Steinzeug ist nur mit einer grösseren Serie der typischen Doppelhenkeltöpfe aus dem Westerwald oder aus dem Elsass vorhanden.

Beim Porzellan wird die regionale Bedeutung des Haushaltswarengeschäftes Killias & Hemmi aus Chur bzw. Davos-Platz besonders deutlich. Vermutlich bezog das Geschäft Weissporzellane verschiedener Hersteller und dekorierte sie im Kundenauftrag.

Zu den Kunden gehörte auch das Hotel Schweizerhof, Lenzerheide.

Von einer Sammlerin aus Zürich wurden eine Reihe von Porzellanobjekten angekauft, die keinen Bezug zum Ort und der umliegenden Region haben. Sie seien hier nur ausschnitthaft gezeigt.

Häufiger sind in Graubünden französische Porzellane der Firma Adolphe Hache & Cie in Mehun-sur-Yevre (Arr. Vierzon), Centre-Val de Loire, Dép. Cher zu finden,in vorliegenden Fall eine kleine Terrine oder Suppentasse und ein Zündholzstein.

Zum Altbestand der Museumssammlung gehört auch ein kleines Tablett der Porzellanfabrik Charles Martin, Limoges, Nouvelle-Aquitaine, Dép. Haute-Vienne, Frankreich. Es datiert in die Zeit um 1900-1920.

Dank

Die CERAMICA-Stiftung dankt der Museumskuratorin Birgit Parpan und dem Präsidenten des Museumsvereins Urs V. Feubli sehr herzlich für die freundliche Unterstützung der Dokumentationsarbeiten.

 

Vevey, Historisches Museum (MHV)

Musée historique de Vevey (MHV)
Le Château
2, rue du Château
1800 Vevey
021 925 51 64

Die Keramiksammlung in CERAMICA CH

Roland Blaettler 2019

Als das Musée Jenisch in Vevey 1897 eröffnet wurde, beherbergte es noch im Aufbau befindliche Sammlungen aus den verschiedensten Bereichen wie der Malerei, der Naturgeschichte und der Archäologie. Da diese Sammlungen nicht gross genug waren, um alle Räume des neuen Gebäudes zu füllen, beschloss eine Gruppe von Bürgern, eine temporäre Ausstellung mit verschiedenen Objekten zu organisieren, die die Geschichte der Stadt und ihrer Region illustrieren sollten. Die Veranstaltung war bei der Bevölkerung ein voller Erfolg und wurde zu einer Art Gründungsakt des Musée historique du Vieux-Vevey.

Seit 1953 ist das Historische Museum von Vevey im Château de Vevey untergebracht, einem prächtigen Herrenhaus aus dem späten 16. Jahrhundert. Das Gebäude, vormals im Besitz der Familie de Tavel, wurde 1734 an die Berner Behörden verkauft, die dort bis zur Waadtländer Revolution von 1798 ihren Sitz hatten.

Nachdem die Liegenschaft im 19. Jahrhundert zu einem Hotel umgebaut wurde und diese Funktion bis nach dem Zweiten Weltkrieg beibehielt, drohte dem Gebäude der Abriss, bevor es von einer örtlichen Bank gerettet wurde und die Bruderschaft der Winzer und das Historische Museum in seinen Mauern untergebracht wurden. Seit 1986 ist das ehrwürdige Gebäude im Besitz der Bruderschaft und wurde seit Anfang der 1990er-Jahre sorgfältig restauriert.

In erster Linie will das historische Museum von Vevey das Kulturerbe der Stadt und ihrer Umgebung bewahren, daher sind seine Sammlungen sehr vielfältig. Sie umfassen Waadtländer und Schweizer Möbel, handwerkliche Gegenstände aus dem täglichen Leben, alte Waffen, Manuskripte, Stiche und Gemälde von Schweizer Kleinmeistern und eine Medaillensammlung. Unter den spezielleren Beständen bewahrt die Institution eine in der Schweiz einzigartige Sammlung alter Schlüssel, Schlösser und Kästchen auf.

Im Bereich der Keramik gibt es offensichtlich keine nennenswerte Ankaufspolitik für den Museumsbestand. Von den rund 180 untersuchten Objekten fallen etwas mehr als 80 Stücke in die Kategorie «Alter Bestand, ohne Datum», da die Umstände, unter denen sie in die Sammlungen aufgenommen wurden, nicht dokumentiert sind. Diese Gruppe umfasst relativ gängiges Porzellan aus den Manufakturen von Nyon und Zürich, ostfranzösische Fayencen und eine Gruppe von deutschen Steingutobjekten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben ist ein Fayenceteller mit einem Kornblumenmuster, den wir einer kleinen Gruppe von Objekten zuordnen, die der Produktion von blei-zinnglasierten Fayencen der Familie Baylon in Nyon (MHV 57) zugeordnet werden können.

Das historische Museum erwarb nur drei Keramiken, allerdings drei sehr interessante und sogar einzigartige Exemplare, jedes auf seine Art bemerkenswert. So zum Beispiel der Porzellanteller aus Sèvres, der die «Fontaine orientale» von Vevey zeigt und aus dem «Service de dessert, vues de Suisse imprimées» stammt, das Napoleon I. 1811 dem Prinzen Eugène de Beauharnais, Vizekönig von Italien, schenkte (MHV 4613). Der Teller ist das einzige bislang bekannte Beispiel dieser Art in einer öffentlichen Schweizer Sammlung.

Weiter findet sich, gemäss unserer Einschätzung, noch ein aussergewöhnliches Exemplar in der Sammlung: eine Suppenterrine der Manufaktur Ziegler und Pellis in Schaffhausen, die 1847/48 zur Feier der grossen Verdienste von General Dufour im Sonderbundskrieg entworfen wurde (MHV 2869). Und schliesslich eine Platte aus Steinzeug, die im Umdruckdekor den auf der Terrasse der Kirche Saint-Martin in Vevey aufgestellten Orientierungstisch in der neuen, 1878 von Henri Grandjean-Perrenoud aus Genf entworfenen Version zeigt (MHV 897).

Der überwiegende Teil des Keramikbestands wurde durch Schenkungen und Legate aufgestockt, von denen vor allem dasjenige von Gustave Coindet aus dem Jahr 1906 hervorzuheben ist: Der Nachlass umfasst etwa 30 Objekte, darunter eine Reihe von Tellern aus Niderviller Porzellan, die wahrscheinlich von einem alten Geschirr stammen, das im Familienkreis verwendet wurde (MHV 3359), aber auch einige erlesene Beispiele aus der Strassburger Manufaktur von Paul Hannong (MHV 1806) sowie die schöne Fischplatte aus Moustiers (MHV 1312) oder den Brunnen, der von einem der besten Maler der Fayencerie von Lunéville dekoriert wurde (MHV 2095).

Übersetzung Stephanie Tremp

Vuorz, Arcun da tradiziun (ATV)

Cadruvi 7
7158 Waltensburg/Vuorz
E-Mail: info@waltensburger-meister.ch
Tel.: 081 936 2200, 079 136 3532

Keramik aus der Arcun da tradiziun Vuorz in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2021

In Waltensburg beherbergt die Casa Cadruvi (erbaut 1580) seit 2012/2013 sowohl eine Ausstellung zu den berühmten Fresken des Waltensburger Meisters aus der benachbarten Kirche, als auch eine heimatkundliche Sammlung (Arcun da tradiziun Vuorz) von Gebrauchsgegenständen aus der Region, vornehmlich aus dem 19. Jahrhundert.

Die heimatkundliche Sammlung entstand in den 1960er Jahren auf Initiative des Dorfpfarrers Martin Cavegn. Er organisierte 1964 eine Ausstellung mit alten Gegenständen aus Waltensburg/Vuorz und konnte so die Einheimischen über den historischen Wert dieser Gegenstände aufklären. Diese Ausstellung führte zur Gründung des Dorfmuseums. Ziel war es unter anderem, dem Verkauf von Möbeln, Werkzeugen und Alltagsgegenständen an auswärtige Händler etwas entgegenzusetzen. Das Museum sollte eine Bereicherung für das Dorf bedeuten und Teil der dörflichen Geschichtsschreibung sein. Zunächst wurden im ehemaligen Gerichtsgebäude zwei Räume gemietet. 1985 erfolgte der Umzung an den heutigen Standort in die unterste Wohnung der Casa Cadruvi. Diese Räume stellte die Gemeinde dem Museum zur Verfügung. 2012 wurde die Ausstellungsfläche des Arcun da tradiziun wegen der Eröffnung des „Museums Waltensburger Meister“ verkleinert. Neu wechselt jetzt die Ausstellung regelmässig ihr Aussehen, indem mit Sonderausstellungen Schwerpunkte gesetzt werden. Bisher wurden Ausstellungen zu Lebensmitteln und deren Gewinnung im bäuerlichen Umfeld, zur Volksschule in Waltensburg/Vuorz und zur lebendigen Tradition der Bildergeschichten vom Waltensburger Meister bis heute gezeigt. Das Museum wird von der Gemeinde Waltensburg/Vuorz getragen und von einer Museumskommission geleitet, deren Mitglieder vom Gemeindevorstand gewählt werden.

Als Ortsmuseum sammelt das Arcun da tradiziun schwerpunktmässig Gegenstände aus Waltensburg/Vuorz und seiner näheren Umgebung, d.h. Objekte, die im Dorf hergestellt oder genutzt wurden. Ausserdem werden Gegenstände aufgenommen, die im Besitz einer im Dorf ansässigen Person, Familie oder Institution gewesen sind oder Objekte von auswärts mit einer Beziehung zum Dorf, z. B. durch Personen, die abgewandert sind. Dabei muss die Beziehung zum Dorf dokumentiert werden können.

Aufgrund der Sammlungsschwerpunkte befinden sich natürlich auch keramische Gegenstände in der Sammlung, die sich gesamthaft sehr gut in die übliche Museumsüberlieferung Graubündens einfügt und daher nur wenige Überraschungen bietet. Es handelt sich gesamthaft um 63 Objekte: 2 Fayencen, 25 Irdenwaren, 22 Steingut, 1 Steinzeug und 13 Porzellane.

Das älteste Stück der Sammlung, eine kleine Schüssel mit flüchtig gemaltem, blauem IHS stammt wohl aus Norditalien und wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefertigt. Sowohl die Tatsache, dass es sich um eine Schüssel handelt, als auch der IHS-Dekor, sind für italienische Fayencen in Graubünden sehr typisch.

Beim zweiten Fayenceobjekt handelt es sich um eine Leitform der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, einen Teller mit Schuppenrand. Vermutlich ist er in Kilchberg-Schooren am Zürichsee entstanden, jedoch fertigten auch andere süddeutsche Fayencemanufakturen (z.B. Durlach in Baden) sehr ähnliche Teller und Dekore, weshalb die Zuordnung etwas unsicher bleiben muss.

Unter den Irdenwaren finden sich die üblichen in Graubünden weit verbreiteten Gruppen. Zum einen handelt es sich um Keramiken „Heimberger Art“ mit Malhorndekor, die wohl durchweg in der Region Berneck SG in der zweiten Hälfte des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts gefertigt wurden. Zumeist handelt es sich um Schüsseln und Platten mit scharfkantigem Kragenrand, Terrinen sowie Milchtöpfe, die auch mit Farbkörper in der Grundengobe vorkommen.

Hervorzuheben ist eine hübsche kleine Teekanne, die in ihrer Gestaltung auch direkt aus Heimberg-Steffisburg im Kanton Bern stammen könnte, jedoch gibt es derzeit für einen Keramikhandel über diese Distanzen keinen gesicherten Beleg.

Die Keramik aus der Genfersee-Region ist mit einem typischen Henkeltopf vertreten, der mit einer einfachen Tulpe bemalt ist.

Aus dem süddeutschen Raum, vermutlich dem Grossraum Augsburg, stammen typische hellscherbige Irdenwaren, die wohl dem 19. Jahrhundert zugeordnet werden können. Sie tragen entweder eine gelbliche oder manganschwarze Glasur und manchmal grünen Spritzdekor. Vorhanden sind die typischen Formen: Kaffeekanne und Kochtopf mit oberrandständigen Henkeln.

Gut vertreten ist auch manganglasiertes Geschirr des 19. Jahrhunderts in unterschiedlichen Qualitäten, die belegen, dass offenbar neben den Produktionsbetrieben in Kilchberg-Schooren weitere Hersteller den Markt bedienten. Vorhanden sind bauchige Kannen, birnbäuchige Kaffeekannen, Teller mit reliefiertem Rand, ovale Platten und Terrinen.

Ab dem späten 19. Jahrhundert findet auch Braungeschirr mit seiner charakteristischen, angeblich bleifreien Lehmglasur, einen Markt in der Schweiz. Die Hersteller sind unbekannt, dürften jedoch im ehemaligen Deutschland, vor allem in Schlesien, zu suchen sein. Vorhanden sind zwei der typischen, flachbodigen Henkeltöpfe (Milchtöpfe).

Eine jüngere Keramikgruppe, die stilistisch den 1930er- bis 1950er-Jahren zuzuordnen sein dürfte, bilden eine Tasse und ein Henkeltopf mit typischer rosabeiger Grundengobe und mit der Spritzpistole aufgetragenem Schablonendekor. Diese Gruppe ist in Graubünden in zahlreichen Museen vertreten. In keinem Fall sind Marken belegt, sodass die exakte Herkunft (Produktion in der Schweiz oder in Deutschland?) zur Zeit noch unklar ist.

Steinzeug ist nur durch einen kleinen Doppelhenkeltopf „Westerwälder Art“ vertreten. Dies ist im 19. und 20. Jahrhundert die üblichste Steinzeugform in der Schweiz. Sie hatte Aufgaben in der Vorratshaltung zu erfüllen (Vorratstöpfe, Schmalztöpfe, Marmeladen- und Sauerkrauttöpfe.

Steingut ist mit unterschiedlichen Funktionsformen aus dem Bereich des Kaffeegeschirrs und der Hygienekeramik vertreten. Zahlreiche Stücke mit blauem oder schwarzem Umdruckdekor lassen sich aufgrund der Motive eindeutig der Manufaktur von Johannes Scheller in Kilchberg-Schooren am Zürichsee zuweisen.

Daneben sind ein Teller aus dem baden-württembergischen Hornberg und eine Kaffeetasse/Untertasse aus der Firma Utzschneider & Co in Saargemünd vorhanden. Von dieser Firma stammt auch ein umfangreicheres Service mit dem roten Umdruckmuster „EPINE“. Auch ein Waschgeschirr und ein Nachttopf stammen aus derselben grossen Fabrik. Aus Mettlach stammt nur eine Schüssel von Villeroy&Boch.

Etwas aus dem Rahmen fallen ein eingeflochtener Teller und ein Milchkännchen. Es ist mit bunt bemalten Reliefauflagen und einem Kupferlüster verziert und dürfte zwischen 1840 und 1850 in Staffordshire gefertigt worden sein.

Das Porzellan bildet eine sehr variable Gruppe. Es handelt sich um eine Kaminvase aus Böhmen oder Sachsen (Manufaktur Christian Fischer, Zwickau oder Pirkenhammer), einen ungemarkten Becher „Zum Andenken“, ein Patengeschenk und weitere Andenken- bzw. Geburtstagskeramik (Serie von fünf Tassen und Untertassen mit Aufglasur-Druckdekor von Carl Tielsch, Waldenburg-Altwasser, heute Stary Zdrój, Deutschland/Polen, Schlesien, heute Woiwodschaft Niederschlesien).

Eine kleine Vase mit der Ansicht der Waltensburger Kirche gehört zum touristischen Nippes. Aus dem Rahmen dieser Kollektion fällt eine japanische Teetasse/Untertasse aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Kranichmotiven.

Zwei Zündholzsteine aus massivem Porzellan, von denen einer noch 1952 in Langenthal, Kanton Bern hergestellt wurde, beschliessen die Sammlung.

Dank

Die CERAMICA-Stiftung dankt Guido Dietrich, Museumskommission Waltensburg, sehr herzlich für die aktive Unterstützung der Inventarisationsarbeiten und die Informationen zur Museumsgeschichte und den Objekten.

Bibliographie:

Jenny 1987
Georg Jenny, Dorfmuseum „Arcun da Tradiziun“ in Waltensburg/Vuorz, in: Terra Grischuna, 1987, Heft 3, 59-61.

Vuorz, Arcun da tradiziun (ATV), versiun romontscha

Cadruvi 7
7158 Waltensburg/Vuorz
E-Mail: info@waltensburger-meister.ch
Tel.: 081 936 2200, 079 136 3532

Cheramica egl Arcun da tradiziun Vuorz en CERAMICA CH

Andreas Heege, 2021

A Vuorz dat la Casa Cadruvi (baghegiada 1580) albiert, ton ad ina exposiziun dils renomai frescos dil meister da Waltensburg ord la baselgia vischinonta, sco era ad ina collecziun cultural-historica (Arcun da tradiziun Vuorz) d’utensils da diever ord la regiun, oravontut ord il 19avel tschentaner.

La collecziun cun rauba dalla patria ei sefatga ils onns 1960 sin iniziativa dil plevon Martin Cavegn. El ha organsiau in’exposiziun cun rauba veglia da Vuorz ed ha aschia saviu arver ils egls alla populaziun indigena per la valeta historica da quellas caussas. L’exposiziun ha menau alla fundaziun dil museum dil vitg. La finamira ei stada quella da frenar ed impedir la vendita da mobilias, uaffens ed utensils dil mintgadi a marcadonts d’ordvart. Il museum duei enrihir il vitg ed esser ina part dalla historia dil vitg. En emprema lingia ei vegniu priu a tscheins duas stanzas ella anteriura casa da dertgira. Igl onn 1985 suonda la dislocaziun el liug dad oz, numnadamein ella habitaziun suten dalla Casa Cadruvi. Quellas stanzas metta la vischnaunca a disposiziun al museum. Igl onn 2012 ei la surfatscha d’exponer digl Arcun da tradiziun vegnida redimensiunada muort l’avertura dil “Museum dil meister da Waltensburg”. Da niev mida l’exposiziun regularmein sia cumparsa en favur da metter igl accent sin exposiziuns specialas. Fin ussa han giu liug tochen oz suandontas exposiziuns: victualias e lur producziun egl ambient puril, la scola populara a Vuorz e davart la viva tradiziun dalla historia dils maletgs dil meister da Waltensburg. Il museum vegn purtaus dalla vischnaunca Breil/Brigels e tgiraus dad ina cumissiun che vegn eligida dalla suprastonza communala.

Sco museum dil vitg rimna igl Arcun da tradiziun cun prioritad objects da Vuorz e da sia vischinonza maneivla, quei vul dir objects fabricai el vitg ni ch’ein leu vegni duvrai. Ultra da quei vegnan objects rimnai ch’ein en possess da persunas, famiglias ed instituziuns stadas domiciliadas el vitg ni objects d’ordvart che stattan en relaziun cul vitg, per semeglia entras persunas ch’ein emigradas. La relaziun tiel vitg sto esser documentada.

Sin fundament dils accents da rimnar sesanflan leu ella collecziun naturalmein era objects da cheramica. Quels ein integrai fetg bein ella totalitad dall’ulteriura tradiziun museala dil Grischun. Aschia dat ei mo pintgas surpresas. Ei setracta dalla summa da 63 tocs: 2 miola, 25 tiaracotga, 22 terraglia (Steingut), 1 rauba da crap (Steinzeug) e 13 porcellana.

Il pli vegl toc dalla collecziun, in pign vischi cun enamiez l’inscripziun plitost superficiala IHS ed en colur blaua, deriva carteivel dall’Italia dil Nord ed ei vegnius fabricaus ella secunda mesadad dil 18avel tschentaner. La realitad ch’ei setracta d’ina scadiala, sco era la decoraziun cun IHS, ein per faienzas/miolas talianas el Grischun fetg tipicas.

Tiel secund object da faienza/miola setracta ei d’ina fuorma directiva dall’emprema mesadad dil 19avel tschentaner, in taglier cun in ur da squamas. Carteivel ei quel naschius a Kilchberg-Schooren al Lag da Turitg. Denton fabricavan era autras manufacturas da miola el sid dalla Tiaratudestga (p.ex. Durlach a Baden) fetg semeglionts tagliors e decors, ton che l’attribuziun resta empau malsegira.

Tier la rauba da tiaracotga sesanflan era las gruppas usitadas e fetg derasadas el Grischun. D’ina vart setracta ei da cheramicas digl art da Heimberg cun decor dil tgiern da dessignar ch’ein vegnidas fabricadas ella regiun Berneck, S. Gagl, ella secunda mesadad dil 19avel tschentaner e dall’entschatta dil 20avel tschentaner. Il pli savens setracta ei da vischala e plattas cun in ur git, da terrinas sco era da ruogs da latg, che vegnan era avon cun tgierp colurau sin basa dad engoba.

Da far resortir ei in bi e pign ruoghet da te. Tenor sia fuorma sa el derivar directamein da Heimberg-Steffisburg el cantun Berna. Ei dat denton actualmein negin segir mussament da hanletg sin quella distanza.

La cheramica dil Lag da Genevra ei representada cun siu tipic vischi da manetscha ch’ei decoraus cun ina sempla tulipana.

Ord il territori dil sid dalla Tiaratudestga, carteivel dalla regiun Augsburg, deriva rauba da tiaracotga tipica, che sa vegnir attribuida al 19avel tschentaner. Ella porta u ina glasura melna ni mangan-nera e savens in decor sprizzau verd. Avon maun ein tipicas fuormas: ruog da caffè e vischi da cuschinar cun manetschas sigl ur.

Bein representada ei era la vischala da glasura da mangan dil 19avel tschentaner en differentas qualitads. Quei muossa claramein, che sper ils menaschis da producziun a Kilchberg-Schooren, deva ei ulteriurs menaschis che furnevan rauba per la fiera. Avon maun ein ruogs ventrus, ruogs da caffè cun venters da péra, tagliors cun urs da relief, plattas ovalas e terrinas.

A partir dil 19avel tschentaner anfl’ins silla fiera en Svizra era vischala brina cun sia glasura caracteristica, l’aschinumnada glasura d’arschella senza plum. Ils producents ein enconuschents ed ein d’anflar ella anteriura Germania, oravontut en Schlesia. Avon maun ein dus tipics vischals da manetschas e cun funs plat (vischals da latg).

Ina pli giuvna gruppa da cheramica, ch’ein d’attribuir dil stil anora als onns 1930 tochen 1950, fuorman scadiolas ed in vischi da manetscha cun in tipic funs dad engoba rosa-besch e cun decors da schablona sprizzai cun pistola. Quella gruppa ei representada fetg bein en numerus museums grischuns. En negin cass ein marcas documentadas, aschia che l’exacta derivonza (producziun en Svizra ni Germania?) ei actualmein nunenconuschenta.

Rauba da crap (Steinzeug) ei mo representada cun in vischi da manetscha dubla „Westerwälder Art“. El 19avel e 20 avel tschentaner ei quei l’ordinaria fuorma da rauba da crap en Svizra. Ella veva d‘ademplir la funcziun da provisiun (vischals da provisiun, vischals da pieun, vischals da marmelada e vischals da crut asch).

La terraglia (Steingut) ei representada cun differentas fuormas funcziunalas ord il sectur dalla vischala da caffè e cheramica da higiena. Numerus tocs cun decor stampau en blau e ner laian claramein attribuir alla manufactura da Johannes Scheller a Kilchberg-Schooren al Lag da Turitg.

Plinavon ein in taglier da Homberg (Baden-Württemberg) ed ina scadiola cun taglier dalla firma Utzschneider & Co a Saargemünd avon maun. Da quella firma deriva era in vast servis cun muster da stampar tgietschen „EPINE“. Era in vischi da selavar ed in naschier derivan ord la medema gronda fabrica. Da Mettlach deriva mo in vischi da Villeroy&Boch.

Ord la rama crodan in taglier ed in ruoghet da latg. Quel ei coluraus cun pliras colurs, ornaus cun reliefs e decoraus cun ina manetscha da pareta d’irom tarlischont ed ei vegnius producius denter 1840 e 1850 a Staffordshire.

La porcellana fuorma ina gronda e variabla gruppa. Ei setracta d’ina vasa da tgamin ord la Boemia ni Sachsen (Manufactura Christian Fischer, Zwickau ni Pirkenhammer), in cup senza indicaziun da marca „Zum Andenken“, forsa in schenghetg dil padrin ed ulteriuras cheramicas da regurdientscha ni natalezi (Seria da tschun scadiolas e tagliors-scadiola cun glasura e decor stampau da Carl Tielsch, Waldenburg-Altwasser, oz Stary Zdrój, Tiaratudestga/Pologna, Schlesia, oz Woiwodschaft Schlesia Bassa).

Ina vasetta cun la vesta dalla baselgia dad Vuorz s’auda tiegl ornament turistic. Ord rama da quella collecziun croda ina scadiola da te japanesa cun taglier ord l’emprema mesadad dil 20avel tschentaner cun motivs da grus.

Dus craps da zulprins ord porcellana massiva, in ei aunc vegnius producius 1952 a Langenthal, cantun Berna, siaran giu la collecziun.

Engraziament

La Fundaziun cheramica engrazia a Guido Dietrich, cumissiun museum Vuorz, pil cordial ed activ sustegn tier las lavurs d’inventarisaziun e per las informaziuns davart la historia dil museum e dils objects.

Translaziun Tarcisi Hendry

Bibliografia:

Jenny 1987
Georg Jenny, Dorfmuseum „Arcun da Tradiziun“ in Waltensburg/Vuorz, in: Terra Grischuna, 1987, Heft 3, 59-61.

Wiedlisbach, Museum im Kornhaus (MKW)

Museum im Kornhaus
Gemeindeverwaltung
Hinterstädtli 13
CH-4537 Wiedlisbach
Tel.: +41 (0)32 636 27 26
gemeindeverwaltung@wiedlisbach.ch

Keramik aus dem Kornhaus in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2019

Das Museum im Kornhaus in Wiedlisbach ist, so könnte man meinen, ein typisches Orts- und Regionalmuseum. Und doch trifft diese Einordnung auch wieder nicht zu, denn das Museum zeigt als eines der wenigen im Kanton Bern auch seine keramischen Schätze in der Dauerausstellung. Diese gehen zu einem grossen Teil auf die aktive Sammlungstätigkeit des Lehrers Fritz Huber-Renfer (1900-1961) zurück, dessen grosse und bedeutende Fayencesammlung bis zu ihrer teilweisen Auflösung und Verauktionierung im Kornhaus Wiedlisbach deponiert war (Nachruf auf Huber Renfer siehe Häusler 1962). Teile der Sammlung verblieben in Wiedlisbach, andere gelangten in das Keramikmuseum Matzendorf bzw. in Privatsammlungen. Fritz Huber-Renfer war auch aktiv an der grossen Keramikausstellung des Jahres 1948 in Schloss Jegenstorf beteiligt und verantwortete dort als Vizepräsident des Organisationskomitees u.a. die Kapitel „Matzendorf, Aedermannsdorf sowie Bäriswil“ und den Katalog zur Ausstellung (Huber-Renfer 1948). Bekannter war Huber-Renfer aber als Forscher über Jeremias Gotthelf.

Die Keramiksammlung des Museums ist bis heute nur in Teilen aufgearbeitet. In CERAMICA CH konnten die Keramiken aus Bäriswil und Langnau integriert werden. Daneben gibt es im Museum aber auch Keramiken des Blankenburgers Abraham Marti, aus dem Umfeld von Bäriswil, dünnglasierte Fayence, Keramik mit Unterglasur-Pinseldekor, einen wohl von Johann Heinrich Egli bemalten Teller, zahlreiche Keramiken aus der Region Heimberg-Steffisburg und natürlich Fayencen aus Matzendorf (Schnyder 2008) und Kilchberg-Schooren.

Bibliographie:

Häusler 1962
Fritz Häusler, Dr. Fritz Huber-Renfer 1900-1961, in: Burgdorfer Jahrbuch 29, 1962, 9-13.

Huber-Renfer 1948
Fritz Huber-Renfer, Bäriswil, in: Ausstellung Schweizerische Keramik des 18. und 19. Jahrhunderts. Schloß Jegenstorf, Jegenstorf 1948.

Schnyder 2008
Rudolf Schnyder, Die Ausstellung „200 Jahre Matzendorfer Keramik“ von 1997 im Historischen Museum Olten, in: Keramikfreunde der Schweiz, Mitteilungsblatt 121, 2008, 3-66.

 

Wiesen, Dorfmuseum (DMW)

Dorfmuseum Wiesen
Haus zum Süessa Wichel
Obergasse 47
7494 Davos Wiesen
Tel. : 081 404 20 35
E-mail : dorfmuseum.wiesen@bluewin.ch

Keramik des Dorfmuseums Wiesen in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2021

Das Dorfmuseum Wiesen veranschaulicht die Wohnsituation in einem kleinen, walserischen Bauernhaus des 19. Jahrhunderts. Neben Küche, Stube und dem Schlafzimmer sind auch ein Nähzimmer und eine Webstube zu besichtigen, die im Kontext der einstigen Heimarbeit standen. Es präsentiert neben der Dauerausstellung zur Wohnkultur des 19. Jahrhunderts regelmässig heimatkundliche Wechselausstellungen.

Das Museum wird von der Gemeinde getragen und von Einwohnerinnen und Einwohnern von Wiesen betreut. Es wurde 1979 eröffnet. Die Sammlung wurde vor allem, aber nicht nur, in Wiesen und seinem weiteren Umfeld zusammengetragen.

Zur Ausstellung gehören insgesamt auch 40 Keramiken, die vor allem aus dem späten 19. und dem 20. Jahrhundert stammen. Es handelt sich um 22 Stücke aus Irdenware, 15 Stücke aus Steingut, 2 Stück aus Steinzeug, und 1 Objekt aus Fayence. Wie in den Inventaren kleiner Museen Graubündens üblich sind Henkeltöpfe (Milchtöpfe) besonders zahlreich.

Keramik aus Berneck im Kanton St. Gallen ist wie üblich vorhanden, jedoch ist die Anzahl in der Sammlung nicht sehr gross.

Aus der Hafnerei Deragisch in Bugnei sind zwei Keramiken vorhanden, u.a. eine bislang für Bugnei nicht belegte Terrinenform nach Bernecker Vorbild. Die beiden Stücke gelangten als Geschenk von Ferienhausbesitzern ins Museum und stehen daher nicht stellvertretend für das Absatzgebiet von Bugnei.

Das typische, manganglasierte, schwarzbraune Geschirr aus den keramikfabriken der Deutschschweiz (u.a. Kilchberg-Schooren, Schaffhausen, Aedermannsdorf) ist ebenfalls vertreten. Eines der Stücke ist vermutlich eine lokale (bündnerische?) Nachahmung eines leider unbekannten Hafners.

Lehmglasiertes Braungeschirr, das ab dem späten 19. Jahrhundert regelhaft in die Schweiz importiert wurde, ist mit einer Gugelhupfform vertreten.

Eine grössere Keramikgruppe bilden die jüngeren Irdenwaren, die wohl aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen. Dazu gehören Geschirrteile mit Marmorierung oder dicken Punkten oder Schüsseln mit einem massiven, dreieckigen Kragenrand.

Auch ein Milchtopf aus der jüngeren Produktion von Bonfol (vor 1948, SHAB 1948/1827) wurde bis nach Graubünden verhandelt. Möglicherweise gelangte er wie andere Milchtöpfe über den Versandhandel (Jelmoli?) nach Graubünden.

Hier möchte man die typischen „rosafarbigen“ Milchtöpfe anschliessend, die nie eine Herstellermarke tragen, weshalb wir nicht wissen, ob sie in der Schweiz oder z.B. in Deutschland hergestellt wurden.

Fayence ist in der Museumssammlung nur mit einem ungewöhnlichen Ausnahmestück vertreten. Möglicherweise handelt es sich um eine Kopie eines Bündner Töpfers (?) nach einem Milchkännchen/Kaffeekännchen mit Manganglasur aus der Produktion von Kilchberg-Schooren oder Aedermannsdorf. Allerdings wurde das Stück mit einer merkwürdigen, gelben Fayenceglasur versehen. Die Produkte der archivalisch bezeugten Töpfereien von Davos, Wiesen bzw. Alvaneu aus dem 19. Jahrhundert (vgl. Heege 2019, 34-37) kennen wir bisher nicht, weshalb eine Zuordnung offen bleiben muss.

Typisch für ländliche Museums- und Haushaltsinventare des späten 19. und des 20. Jahrhunderts bildet das Steingut der verschiedenen europäischen Hersteller die zweitgrösste Materialgruppe. Eine im Fundgut der Schweiz bislang singuläre Tasse aus Schramberg trägt eine bunte Marmorierung.

Eine kleine Gruppe von Steinguttellern der Firma Villeroy&Boch, Mettlach, gelangte durch Leihgeber aus Zürich ins Museum. Sie zeigen romantische Ansichten aus dem Rheintal und entstanden in den späten 1840er-Jahren. Der erste Teller zeigt die Burgruine Stolzenfels am Rhein. Im Spiegel des zweiten Tellers befindet sich die Ansicht der Burgruine Schönburg im Engelhölltal bei Oberwesel im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz, nach einem Stahlstich von J. Saunders Sc. nach William Tombleson (1795-1846, gestochen vermutlich vor 1832 für W.G. Fearnside, Views of the Rhine, London 1832).

Verschiedene weitere Geschirrteile stammen aus der Produktion der 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts von Zell am Harmersbach.

In derselben Zeit entstand ein Teller der Ziegler’schen Tonwarenfabrik in Schaffhausen.

Beim Steinzeug wäre auf die Existenz einer gedrehten Mineralwasserflasche des Brunnens von Niederselters unter preussischer Verwaltung hinzuweisen (1866-1878).

Dank

Wir danken den Verantwortlichen des Dorfmuseums Wiesen, vor allem Frau Anita Bernhard, für die freundliche Aufnahme und Betreuung während der Dokumentationsarbeiten.

Bibliographie: 

Heege 2019
Andreas Heege, Keramik aus St. Antönien. Die Geschichte der Hafnerei Lötscher und ihrer Produkte (1804-1898) (Archäologie Graubünden – Sonderheft 7), Glarus/Chur 2019.

 

 

Winterthur, Gewerbemuseum (GMW)

Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14
CH-8400 Winterthur
Tel. +41 (0)52 267 51 36
gewerbemuseum@win.ch

Keramik des Gewerbemuseums in CERAMICA CH

Andreas Heege 2019

Die Keramiksammlung des 1874 gegründeten Gewerbemuseums Winterthur wurde 1995 durch Barbara E. Messerli bearbeitet und veröffentlicht (Messerli 1995). In das Inventar von CERAMICA CH wurden bislang nur Keramiken im Kontext des Langnau-Projektes integriert. Weitere themenspezifische Erfassungen können in den kommenden Jahren folgen. U.a. besitzt das Museum fünf Objekte aus der Winterthurer Keramikfabrik Pfau & Hanhart.

Bibliographie

Messerli 1995
Barbara E. Messerli, Durch Feuer geprüft. Sammlungskatalog Keramik des Gewerbemuseums Winterthur: Gefässkeramik, Keramikplastik und Fliesen, Winterthur 1995.