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Seftigen BE, Töpferei Gebrüder Schneider (1948-1961)

Seftigen, Hausmattweg 5, September 2023. Die Töpferei befand sich im Gebäudeanbau (Foto Heidi Meer, Seftigen)

Keramik von Hans Schneider in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2023

Hans Schneider (1923-2006) absolvierte  von 1941 bis 1944 eine Lehre in einer nicht überlieferten Hafnerei in Steffisburg. 1945 bis 1947 verbrachte er seine Gesellenzeit bei Fritz Hausmann in Uster (Quelle: Antik und Rar). 1948 richtete er zusammen mit seiner Frau Susi auf dem Grundstück Hausmatt 5 in Seftigen eine Töpferei ein (Information seiner Enkelin Verena Peronino, Steffisburg).

 

1950-1951 werden „Schneider, Gebr., Seftigen, Hausmatt“ erstmals im Ausstellungskatalog der Mustermesse in Basel (MUBA) gelistet.  Ein Eintrag im Schweizerischen Handelsamtsblatt fehlt für die Gebrüder Schneider. Hinter den „Gebr. Schneider“ verbergen sich Ernst und Hans Schneider. Ernst Schneider (1922-2010) absolvierte seine Töpferlehre in Gwatt bei Thun und arbeitete anschliessend in verschiedenen Töpfereien in der Schweiz. Von 1943 bis 1946 bildete er sich an der Kunstgewerbeschule in Zürich bzw. Bern weiter (er erscheint allerdings nicht in der bernischen Schülerliste). Nach einer überstandenen Lungentuberkulose arbeitete er schliesslich in der Werkstatt seines Bruders Hans in Seftigen und später wohl auch in Steffisburg. Ab 1955 schuf er in seiner Wohnung in Thun auch Plastiken aus Ton und erhielt später auch Aufträge für Bronzefiguren (Nachruf).

Welche Produkte sich der Frühzeit in Seftigen zuordnen lassen ist unklar, jedoch führte Hans Schneider schon 1960 die auch später übliche Werkstattmarke, wie man einem Briefkopf entnehmen kann.

Kurth Dänzer an der Töpferscheibe (unbekannter Fotograf, Reproduktion Roland Dänzer)

In Seftigen bildete Hans Schneider auch Lehrlinge aus, unter anderem von 1952-1955 Kurth Dänzer (1935-2008), von dem zwei Bilder bei der Arbeit an der Töpferscheibe existieren.

Die von ihm für die Abschlussprüfung geschaffene Keramik hat sich erhalten.  Kurth Dänzer arbeitete anschliessend in der Kunstkeramik in Luzern als Dreher und von 1957 von 1959 noch einmal als Dreher bei Hans Schneider in Seftigen. Ein zweiter Lehrling war Hans Gillardi.

Mit Nutzen und Schaden auf den 1. Mai 1961 kaufte Hans Schneider-Kraft von Adolf Schweizer die ehemalige Manufaktur Wanzenried in Steffisburg, Glättemühleweg 25 (vgl. hierzu Frank 2000, 575). Hans Schneider modernisierte und renovierte den Betrieb sehr intensiv (Thuner Tagblatt 86, Nummer 275, 23. November 1962; auch GB Thun, Belege 6, No. 7226, vom 16. Oktober 1961). 1965 entfernte er die alte Tonaufbereitungsanlage, die für seinen Betrieb viel zu gross und unwirtschaftlich war (Frank 2000, 575, 578).

Umbau 1991: Thuner Tagblatt, Band 115, Nummer 38, 15. Februar 1991

Thuner Tagblatt 115, Nummer 77, 4.4.1991

1989-1992 folgte eine weitere intensive Umbaumassnahme im ehemaligen Gebäude der Majolikafabrik von Johannes Wanzenried (Thuner Tagblatt, Band 115, Nummer 38, 15. Februar 1991; Thuner Tagblatt 115, Nummer 77, 4.4.1991, vgl. Frank 2000, 575).

Hans Schneider produzierte noch 1996. Im April 1996 stellte er auf der Gewerbeausstellung Steffisburg seine Keramiken aus (Thuner Tagblatt, Band 120, Nummer 95, 24. April 1996). Seine Tochter Brigitte, verh. Peronino, stellte im Mai 1996 in Thun im Turmcafe eigene Werke aus (Thuner Tagblatt 31. Mai 1996).  Danach finden sich keine weiteren Informationen zur Keramikwerkstatt mehr in der Presse. Wann Hans Schneider seinen Betrieb vor 2006 definitiv einstellte, ist unklar.

Dank

Herzlichen Dank für die Unterstützung dieses Beitrages an Verena Peronino, Steffisburg, Andreas Kistler, Bäriswil, Heidi Meer, Seftigen und Roland Dänzer, Seftigen.

Bibliographie: 

Frank 2000
Georg Frank, „Dank dem Gewerbefleiss früherer Jahrhunderte“. Die Nutzung der Wasserkraft in der bernischen Gemeinde Steffisburg vom ausgehenden 13. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Thun 2000, bes. Kap. 4.16.

 

Solothurn, Hafnerdynastie Wysswald

Keramik der Hafnerdynastie Wysswald in CERAMICA CH

Roland Blaettler 2019

Begründer der Solothurner Hafner-Dynastie Wysswald ist Johann (1655–1727), der in den archivalischen Quellen 1697 erstmals als Hafner erwähnt wird. Seine fünf Söhne erlernten alle das väterliche Handwerk. Von Urs Johann (1680–1753) und Johann Kaspar (1682–1742) wissen wir, dass sie mit Unterbrüchen zusammen arbeiteten, sich aber mehrmals zerstritten und schliesslich selbständige Betriebe führten. Urs Johann besass in der Vorstadt, bei Dreibeinskreuz, eine Brennhütte, die er 1719 erweitern liess. Johann Kaspar wohnte zunächst an der Schmiedengasse, bevor er 1729 in der Vorstadt beim Berntor ein Haus erwarb.

Die drei jüngeren Brüder, Johann Jakob (1695–1746), Wolfgang (1697-?) und Urs Joseph (1700–1763) wurden ebenfalls im Handwerk tätig. In der dritten Generation gab es drei Cousins, die Hafner waren: Dominik Wysswald (1709–1751), Johann Kaspars Sohn, Urs Victor (1725–1765), Johann Jakobs Sohn, und Joseph Pankraz (1739–1772), Urs Josephs Sohn.

Signierte Öfen oder Ofenkacheln sind lediglich von Urs Johann und Johann Kaspar bekannt. Während Letzterer Arbeiten von schwächerer Qualität hinterlassen hat, gehören die Werke Urs Johanns zu den prachtvollsten Beispielen schweizerischer Hafnerkunst aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zu nennen wären hier zum Beispiel die zwei 1723 datierten Turmöfen aus dem Schlössli Beitenwil (Rubigen BE), heute im Schloss Jegenstorf (Brennpunkt 2013, Nr. 4 und 5), und der 1741 datierte Prunkofen, angeblich aus dem Ambassadorenhof in Solothurn, heute im Rathaus (Hochstrasser 1995, Abb. 10–12).

Urs Johann Wysswald hat allem Anschein nach gelegentlich auch Fayencegeschirr hergestellt, wie es die vier aus altem Familienbesitz stammenden Platten im Museum Blumenstein bezeugen.

Drei von ihnen waren als Geschenke für Wysswalds Töchter bestimmt: Anna Katharina, die 1729 Franz Carl Derendinger, Weibel in Solothurn, geheiratet hatte (MBS 1962.13), Anna Maria (geb. 1707 – MBS 1962.12) und Anna Margaritha Franziska (1712–1747), die zur Seite des Vaters als Malerin tätig war (MBS 2005.49). Der Ofen im Rathaus wurde von ihr dekoriert, wie es eine Inschrift auf der Kuppel bestätigt. Von der Form her nähern sich die Platten deutschen Prototypen aus dem ausgehenden 17. und dem angehenden 18. Jahrhundert (Hanau, Frankfurt). Der springende Hirsch, die drei Tannen und die zwei Sterne im Spiegel von MBS 1962.12 und MBS 2005.49 sind Teile des Familienwappens Wysswald (Tatarinoff-Eggenschwiler 1939; Hochstrasser 1995).

Die Platte MBS 1962.14 unterscheidet sich leicht von den anderen, in der Form wie in der Dekorationsart.

Bibliographie

Blaettler/Schnyder 2014
Roland Blaettler/Rudolf Schnyder, CERAMICA CH II: Solothurn (Nationales Inventar der Keramik in den öffentlichen Sammlungen der Schweiz, 1500-1950). Sulgen 2014, 74–75.

Brennpunkt  2013
Schloss Jegenstorf (Hrsg.), Im Brennpunkt – die Sammlung historischer Kachelöfen Schloss Jegenstorf. Jegenstorf 2013.

Hochstrasser 1995
Markus Hochstrasser, Die Wysswald-Hafnereien in Solothurn. Jurablätter. Monatszeitschrift für Heimat- und Volkskunde, 1995, 33–46.

Tatarinoff-Eggenschwiler 1939
Adele Tatarinoff-Eggenschwiler, Die Familie Wisswald von Solothurn. Solothurn 1939.

 

St. Antönien GR, Hafnerei Lötscher (1804-1898)

Lötscher-Keramik in CERAMICA CH

Keramik von Peter (1750-1818) oder Andreas Lötscher (1787-1852)

Keramik von Andreas Lötscher (1787-1852)

Keramik von Christian Lötscher (1821-1880)

Keramik von Peter Lötscher d.J. (1845-1894)

Keramik von Andreas Lötscher d.J. (1857-1933)

Andreas Heege, 2019

Von 1804 bis 1898 wurde in der auf 1300 m ü. M. gelegenen Walsersiedlung St. Antönien-Ascharina, im Norden des Kantons Graubünden, an der Grenze zum österreichischen Vorarlberg, Keramik hergestellt. Fünf Hafner der Familie Lötscher produzierten dort während vier Generationen Geschirrkeramik, Kachelöfen und Wasserleitungsröhren. Die Grundlage für den Betrieb bildete ein lokales Tonvorkommen. Obwohl die Lage der Töpferei, abgelegen in einem nur auf Saumpfaden erreichbaren Seitental des Prättigaus, nicht als optimal eingestuft werden kann, waren die Hafner Lötscher bis in die 1870er-Jahre wirtschaftlich erfolgreich. Ihre lokalen Produkte hatten wohl aufgrund der Transportkosten einen gewissen Vorteil gegenüber Importen aus der übrigen Deutschschweiz, Süddeutschland oder Italien. Erst mit der Fertigstellung der Eisenbahnlinie Chur-Rheineck SG im Jahr 1858 und der Prättigauer Talstrasse um 1860 entstand die Möglichkeit für einen regelmässigeren Fracht- oder Postverkehr und einen besseren Warenverkehr, der die Konkurrenz zunehmend bevorteilte.

Die Familie Lötscher lässt sich in St. Antönien seit dem 17. Jahrhundert archivalisch nachweisen. Die beiden ersten Generationen lebten auf dem Hof «Mittlere Rhonegga». Lebensgrundlage war die Vieh- und Milchwirtschaft (Butter und halbfetter Käse) in dem von Lawinen immer wieder heimgesuchten Tal, dessen Wiesen jedoch als überaus starkwüchsig galten.

Peter Lötscher (1750–1818), aus der dritten nachweisbaren Generation, hatte sechs weitere Geschwister. Für ihn stand zu Beginn seines Lebens keineswegs fest, dass er der erste Hafner in St. Antönien werden würde. Zunächst ging er von etwa 1770 bis 1782 in niederländische Dienste. Mit dem «Regiment Zwitzers No. IV» unter Generalleutnant Johann Christian Friedrich Schmid von Malans, war er an verschiedenen Orten, u. a. in Maastricht und Ter Veere an der Nordsee, stationiert. Während der Winter war das Regiment jeweils auf Privatquartiere verteilt. Wir können nur vermuten, dass Peter seine handwerklichen Kenntnisse als Keramikmaler bzw. Hafner bei einer dieser Gelegenheiten erwarb. Eine Vielzahl von Rezepten für Glasuren und keramische Malfarben, die er in den Niederlanden kennengelernt haben dürfte, schrieb er später in sein Hausbuch. Peter erreichte den höchsten Unteroffiziersrang und kehrte als Wachtmeister gesund in seine Heimat zurück. Dort heiratete er mit Dorothea Luck eine Frau, die eine gute Erbschaft zu erwarten hatte. Die folgenden 20 Jahre widmete er der Übernahme des Hofs, der Erweiterung seines Landbesitzes sowie der Viehwirtschaft auf der «Mittleren Rhonegga».

Nach einer chronikalischen Quelle begründete Peter Lötscher erst 1804 auf seinem Hof eine Hafnerei. Vorher hatte er seinen Sohn Andreas an unbekanntem Ort in die Hafnerlehre geschickt. Schon zu Lebzeiten teilte er 1806 seinen Besitz unter seine beiden Söhne Andreas (1787–1852) und Hans (1788–1870) auf. Hans blieb Landwirt auf der «Mittleren Rhonegga». Andreas verlegte die Töpferei bis 1810 an einen unterhalb gelegenen, günstigeren Ort am Talweg. Bis zu Peters Tod 1818 arbeiteten Vater und Sohn in einer Werkstattgemeinschaft, in der der Vater offenbar eher Keramikmaler denn -dreher war. Für die Zeit von 1806 (ältestes datiertes Objekt) bis 1818 lassen sich die Dekorhandschriften von Vater und Sohn kaum auseinanderhalten. Peters dekoratives Schaffen («Unterglasur-Pinseldekor») wird aufgrund eines signierten Kachelofens von 1811 besonders deutlich. Als Vorlage für die Ofenbilder verwendete er ein französisches Modejournal der vorrevolutionären Zeit und pinselte selbstgereimte Gedichte dazu. Einen vergleichbaren Fall gibt es in der ganzen Deutschschweiz kein weiteres Mal. Erstaunlich eigenständig und kreativ waren Vater und Sohn auch, wenn es um die Gefässformen der Becher, Tassen, Weinkannen, Kaffeekannen, Töpfe, Wandbrunnen, Handwaschbecken und Teller ging. Besonders fantasievoll fielen die verschiedenen hausförmigen Schreibgeschirre und Taschenuhrständer aus. Bei den Schüsseln orientierten sich Vater und Sohn dagegen am Randformenspektrum des Bregenzerwalds. Neben Pinseldekor, u. a. vom Typ «Egg» (nach einer Töpferei im vorarlbergischen Egg-Jöhle), begegnen zeittypische Lauf- und Borstenzugdekore. Die Anzahl noch nachweisbarer Kachelöfen ist nicht sehr gross. Immerhin gibt es noch einen Ofen von der «Mittleren Rhonegga» von 1809, Reste eines Ofens für das Wohnhaus des Direktors des Davoser Silberbergwerks in Klosters (um 1805) und einzelne Kacheln eines Ofens aus Klosters-Selfranga. Die letzgenannten Öfen belegen, dass das Absatzgebiet der Töpferei seit Beginn offenbar das gesamte Prättigau mit seinen damals 7000 Einwohnern umfasste. Peter Lötscher war nicht nur ein an den politischen und kriegerischen Ereignissen seiner Zeit interessierter Mensch, sondern auch ein guter Beobachter des Klimas und der Natur. In seinem erhaltenen Hausbuch verzeichnete er unter anderem die katastrophalen klimatischen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Jahres ohne Sommer 1816.

Zwischen 1818 und etwa 1843 führte Peters Sohn Andreas Lötscher die Hafnerei allein. In dieser Zeit entstanden weitere, charakteristisch mit dem Pinsel verzierte Kachelöfen. Die auf einem der Öfen gemalten Tiere belegen für das Prättigau erstmals die Existenz einer heute ausgestorbenen Gürtelschwein-Landrasse. Der älteste Ofen ist 1822 datiert und war bis vor Kurzem noch in Benutzung. Andreas setzte die Form- und Dekortraditionen seines Vaters quasi bruchlos fort. Als einzige keramiktechnische Neuerung ist auf die Übernahme dendritischer Dekore ab spätestens 1829 zu verweisen. Andreas bekam zusammen mit seiner Frau Barbara Hartmann vier Söhne und drei Töchter. Er wurde wie sein Vater Peter als «Geschworener» bezeichnet, war also offenbar auch Mitglied des lokalen Gerichts und zeitweise «Gemeindsvogt». Neben der Töpferei spielte die Viehwirtschaft immer eine bedeutende Rolle als wirtschaftliche Grundlage des Haushalts. Daneben betrieb Andreas auch die Herstellung von Kalk in seinem unterhalb des Hauses gelegenen Kalkbrennofen. In der wirtschaftlich schwierigen Zeit der Kartoffelpest 1845–1847 musste er erleben, dass sein ältester Sohn Peter nach Amerika auswanderte. Ein weiterer Sohn und eine grössere Anzahl seiner Enkel folgten mit ihren Familien 1867, 1871 und 1889.

Sein zweitältester Sohn Christian (1821–1880) wurde in Horgen am Zürichsee zum Hafner ausgebildet. Ab 1843 übernahm dieser zielstrebig die Leitung der Werkstatt und signierte sehr selbstbewusst erste Kachelöfen. Sein Vater Andreas arbeitete weiterhin in der Werkstatt mit. Letzte Objekte können ihm aus dem Jahr 1847 zugeschrieben werden. Christian, der hervorragend drehen konnte, führte eine Reihe von Neuerungen in der Werkstatt ein. Er dekorierte mit dem Malhorn statt dem Pinsel und verzierte den grössten Teil seiner Ofenkacheln mit charakteristischem, grünem Schablonendekor. Ausserdem beherrschte er die Fayencetechnologie, die er ebenfalls überwiegend bei Kachelöfen einsetzte. Seine Kachelofenaufsätze waren teilweise sehr originell. In mindestens zwei Fällen lässt sich eine grosse Kuh nachweisen. Eine Reihe von Gefässformen wurde von Christian Lötscher ganz neu entwickelt. Hierzu gehören die grossen Rahmtöpfe mit zwei Knäufen. Eine spezielle Form von Doppelknauftöpfen mit Stülpdeckel verwendete man schliesslich im ganzen Prättigau für das Blaufärben von Textilfasern mithilfe von Urin und Indigo. Auch seine Tee- und Kaffeekannen sind sehr charakteristisch und teilweise ungewöhnlich gestaltet. Seine Keramiken verzierte er mit roter, schwarzer und weisser Grundengobe. Ab 1846 fertigte er, wohl aufgrund der massiven Konkurrenz aus Berneck SG, erstmals auch Schüsseln mit scharfkantigem Kragenrand, wie sie in der übrigen Deutschschweiz modern waren. Ab 1849 experimentierte er auch mit Dekoren mit Farbkörpern in der Grundengobe (einer Erfindung aus Langnau im Emmental BE), die er in der Spätzeit seiner Werkstatt auch für Kachelöfen verwendete.

Nach dem Tod des Vaters Andreas (1852) begann Christian zunächst mit dem Umbau und der Ausschmückung des Hafnerhauses. 1857 erbaute er neben dem Haus eine neue Werkstatt mit wassergetriebener Glasurmühle und Tonaufbereitung und nahm dort, einem allgemeinen Zeittrend folgend, die Produktion gepresster Wasserleitungsröhren auf. Die gekaufte Röhrenpresse ermöglichte ihm schliesslich auch die Herstellung gepresster Ofenkacheln, womit er, wie kein anderer Hafner in der Deutschschweiz, technologisches Neuland betrat. Christian setzte Kachelöfen im ganzen Prättigau zwischen Davos und Landquart. Verschiedene Öfen haben sich bis heute in Funktion erhalten. Einzelne Öfen und Keramiken schmückte er mit Szenen aus dem Älplerleben, die in ihrer Darstellung denen aus dem Kanton Appenzell bzw. dem Toggenburg sehr nahestehen. Vermutlich gehören in diese Zeit auch ungewöhnliche Zuckerdosen in Entenform, Briefbeschwerer mit Löwen und Ziegenböcken und Kinderspielzeug (Tierfiguren, Flötpfeifchen).

Christian wird als streng, christlich, sparsam, unermüdlich, pünktlich, genau, gewissenhaft, mit segensvoller, aber immer bescheidener Tätigkeit in öffentlichen Ämtern und als zuverlässiger Ratgeber und dienstfertiger Freund beschrieben: «Er erkannte Wahrheit und bekannte sie offen, unverhohlen und rücksichtslos». Vermutlich war es nicht immer leicht, mit ihm auszukommen. Es verwundert daher nicht, wenn wir Christian in seiner Lebenszeit in fast allen denkbaren öffentlichen Ämtern, ausser dem des Gemeindepräsidenten, finden. Er war als Hafner finanziell erfolgreich. Zugleich war er aktiver Landwirt, Kirchenvogt, Waldvogt, Gemeinderat, Vermittler am Gericht und ab 1851 Posthalter der Schweizerischen Bundespost für die Postablage Ascharina. Ausserdem war er einer der wenigen Zeitungsleser im Tal. Sooft er konnte, erweiterte er seinen Grundbesitz um Mähwiesen und Weiderechte.

Christian war mit Magdalena Buol aus einer angesehenen und begüterten Familie in St. Antönien-Ascharina verheiratet. Ein erhaltenes Familienbild aus der Zeit um 1870 zeigt ihn als Patriarchen zusammen mit seiner Frau und seinen zu diesem Zeitpunkt lebenden sieben Kindern, u. a. den Söhnen Peter und Andreas. Im April 1867 beschloss Christian Lötscher, sich vom Hafnerhandwerk zurückzuziehen und die Hafnerei an seinen seit 1864 in der Werkstatt mitarbeitenden Sohn Peter d. J. zu übergeben. Er selbst eröffnete in St. Antönien-Platz zusammen mit seiner Frau die Pension Lötscher, das heutige Hotel Rhätia.

Peter d. J. (1845–1894) gab sich in der Folge redlich Mühe, seinem Vater als Hafner, Röhren- und Kachelofenproduzenten nachzueifern. Jedoch besass er, betrachtet man seine Endprodukte, offenbar weder die fachliche Neigung, noch die dreherischen oder dekorativen Fähigkeiten und wohl auch nicht die wirtschaftlichen Ambitionen seines Vaters. Vermutlich genügte er in keinster Weise den väterlichen Ansprüchen und man ahnt einen wohl schon länger schwelenden Vater-Sohn-Konflikt. Peter, mittlerweile ebenfalls verheiratet, wich diesem Konflikt 1871 durch die Auswanderung in die USA aus. Die im Familienkreis verlesenen Briefe der ausgewanderten Onkel, Vettern und Cousinen aus dem «Land der unbegrenzten Möglichkeiten» dürften einen mächtigen Zauber auf ihn ausgeübt haben. Zusammen mit einem Vetter gleichen Namens schiffte er sich nach New Orleans ein und liess sich mit seiner Familie in Conway in Arkansas nieder, wo er als Farmer und Winzer seinen Lebensunterhalt zunächst erfolgreich verdiente. Vor allem mit Geld aus seinem väterlichen Erbe kaufte er zwischen 1880 und 1883 etwa 80 Hektar Land. Im Zuge von Auseinandersetzungen um die strikte Durchsetzung der Prohibition in Conway wurde er 1894 auf seinem Hof Opfer eines Totschlags.

Mit der Auswanderung von Peter d. J. blieb Christian Lötscher ab 1871 zunächst nichts anderes übrig, als die Werkstatt erneut selbst zu übernehmen. Der jüngste Sohn Andreas (1857–1933) war zu diesem Zeitpunkt erst 14 Jahre alt. Christian produzierte zwischen 1872 und 1879 weiterhin erfolgreich Öfen und Röhren, während das Spektrum an Gebrauchsgeschirr stärker eingeschränkt war, als in seiner ersten Produktionsperiode. Erhalten haben sich vor allem Schüsseln, Tintengeschirre, Rahm- und Farbtöpfe sowie Zwiebeltöpfe. Daneben arrondierte er seinen Grundbesitz in St. Antönien durch zahlreiche weitere Liegenschaftskäufe.

Mit Christians Tod übernahm Andreas Lötscher d. J. als fünfter Hafner in St. Antönien die Werkstatt und produzierte nach eigener Aussage überwiegend Röhren. Von seiner Hand sind keine Kachelöfen bekannt und die wenige Geschirrkeramik ist ausschliesslich in das Jahr 1891 datiert. Sie verrät die Hand des ungeübten Drehers und Keramikdekorateurs. Der Bau der Rhätischen Eisenbahn 1889/90 reduzierte schliesslich die Transportkosten für ausserkantonale und ausländische Keramikgrossproduzenten in einem solchen Masse, dass Andreas Lötscher d. J. die Keramikproduktion nicht mehr wirtschaftlich aufrechterhalten konnte. Er stellte den Betrieb 1898 endgültig ein. Da er ebenfalls zahlreiche öffentliche Ämter bekleidete und mit Verena Luck eine wirtschaftlich gut gestellte Ehefrau gefunden hatte, konnte er seine Lebensgrundlagen in den folgenden Jahren erfolgreich auf die Viehwirtschaft umstellen. 1910 zerstörte ein Hochwasser Teile der Werkstattgebäude und der Maschinen. Andreas Lötscher verkaufte das Hafnerhaus in St Antönien-Ascharina 1920 und starb 1933 auf dem knapp oberhalb liegenden Heimwesen «Bärtsch», das seine Frau geerbt hatte.

Dass es 120 Jahre nach der Schliessung der Werkstatt in St. Antönien-Ascharina möglich war, eine so umfassende Familien- und Hafnereigeschichte zu schreiben, hat verschiedene Gründe. Zum einen sind es die glücklich erhaltenen schriftlichen Quellen, einerseits aus dem Hafnerhaus selbst und andererseits in Form des Hausbuchs von der «Mittleren Rhonegga». Ergänzt werden diese durch lokale Archivalien, die Grundbucheintragungen und akribische, genealogische Forschungen. Zum anderen ist es die doch erstaunlich grosse Zahl erhaltener Keramikobjekte, Röhren und Kachelöfen, die sich zumindest teilweise einzelnen Hafnern stilistisch zuweisen lassen. Besonders bedeutsam für die Überlieferung der keramischen Quellen war das frühe Interesse zweier Museumsdirektoren, nur wenige Jahre nach der Schliessung der Hafnerei. Ohne das besondere Engagement des ersten Kurators des Rätischen Museums Chur, Fritz Jecklin, und des Direktors des damaligen Schweizerischen Landesmuseums in Zürich, Hans Lehmann, gäbe es die beiden grossen und für die vorliegende Studie unverzichtbaren Grundlagensammlungen nicht. Unterstützt vom letzten Hafner Andreas Lötscher, dem Lehrer Valentin Flütsch-Egli und dem Churer Antiquitätenhändler Johann Jakob Hablützel, sicherten sie den wichtigsten Teil der materiellen Geschichte dieser für Graubünden so aussergewöhnlichen Hafnerei des 19. Jahrhunderts. Verschiedene Sammlerinnen und Sammler sowie Lokalmuseen (Klosters, Davos, Grüsch und St. Antönien) und das Museum der Kulturen in Basel schlossen sich diesen Bemühungen schliesslich im 20. Jahrhundert ebenfalls erfolgreich an.

Bibliographie

Heege 2019
Andreas Heege, Keramik aus St. Antönien. Die Geschichte der Hafnerei Lötscher und ihrer Produkte (1804-1898) (Archäologie Graubünden – Sonderheft 7), Glarus/Chur 2019.

Online-Version

Sumiswald-Grünen, Friedrich Gerber (1881–1935), Töpferei

Andreas Heege, Andreas Kistler 2021

Stammbaum Gerber-Kohler-Aebi

Johann Friedrich Gerber (1881–1935) war der zweite Sohn des Hafners Adolf Gerber, Heimatort Langnau (1859–1919). Dieser gründete 1902 die Töpferei in Hasle, in der Tschamerie. Wo Johann Friedrich seine Lehre machte, ist nicht bekannt. Johann Friedrichs Bruder war der Hafner Adolf Gerber (1879-1951), der seit 1911 seine Werkstatt in Langnau hatte und dort zusammen mit dem Kunstgewerbelehrer Paul Wyss erfolgreich das „Alt-Langnauer-Geschirr“ neu entwickelte (Aeschlimann 1928, 18-19). Johann Friedrich Gerber war verheiratet mit Rosa Tschanz (1883-1966), die aufgrund ihres Familiennamens möglicherweise aus einer der Hafnerfamilien Heimbergs stammen dürfte (vgl. Buchs 1988; genealogisch aber noch nicht überprüft). Die Ehe blieb ohne Kinder.

Johann Friedrich Gerber arbeitete spätestens ab 1917 als selbständiger Töpfer in Grünen, Gemeinde Sumiswald, denn für die Jahre 1917 und 1922 lassen sich bei ihm drei Gesellen nachweisen. Genauere Informationen zur Lage und Geschichte der Werkstatt fehlen, jedoch gibt es erste Hinweise, dass sie auf dem Grundstück Bernstrasse 3 gelegen habe (Dank an Dieter Sigrist).

Produkte von Johann Friedrich Gerber sind weitgehend unbekannt. Bis heute konnten nur zwei Teller und ein Tabaktopf (alle Privatbesitz) dieser Werkstatt zugeordnet werden. Beide Teller tragen rückseitige Pinselmarken. Ein Teller aus dem Jahr 1932 ist beschriftet mit „F.G. Grünen“ und zeigt vorderseitig das Schloss Trachselwald, einen wichtigen bernischen Landvogteisitz.

Aufgrund dieser Signatur dürfte auch ein weiterer mit „Sumiswald F.G.“ beschrifteter Teller aus der Werkstatt von Friedrich Gerber stammen. Das Motiv des Tellers könnte auf einer Zeichnung des bernischen Gewerbelehrers Paul Wyss beruhen. Die Umschrift lautet „Si möge säge was sie wie u. spotte, s’isch mir einerlei, I’liebe notti hin u. her, mi liebe alte Bärner Bär“ (Alte bernische Volksmelodie D’r Bärner-Bär, Melodie von Oskar Friedrich Schmalz [Bruder des Keramikers C.A.Schmalz], Gedicht von Gottfried Strasser, 1854–1912; veröffentlicht „Bi üs im Bärnerland, Heft II).

Besonders hübsch ist ein kleiner, ebenfalls mit „FG“ und „Sumiswald“ signierter Tabaktopf.

In Privatbesitz fand sich 2021 ein weiterer Teller, der wohl aus dieser Werkstatt stammen dürfte. Er ist „Grünen“ signiert.

Tappolet, Berta (1897–1947), Zürich ZH

Roland Blaettler, Andreas Heege 2022

Keramik von Berta Tappolet in CERAMICA CH

„Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Herausbildung einer neuen kunstgewerblichen Ästhetik – und der darin mit eingeschlossenen Reformierung des keramischen Dekors – in der Schweiz vornehmlich durch Frauen geprägt. Als wegweisende Pionierinnen sind Berta Tappolet (1897–1947), Martha Amata Good (1896–1950) und Luise Meyer-Strasser (1894–1974) zu nennen. Diese drei Frauen entwarfen in den 1920er bis 1940er Jahren für die Zürcher Tonwarenfabrik Bodmer und den Betrieb von Fritz Haussmann in Uster eigenständige Dekors.“ (Messerli 2009, 69).

Berta Tappolet (1897–1947), Tochter eines Zürcher Pfarrers, absolvierte zunächst zusammen mit ihrer Freundin Luise Strasser (1894-1974) eine Lehre als Zeichnerin in im Stickereiatelier von Bertha Baer (1872-unbekannt), bevor beide von 1914 bis 1917 an der Schule für angewandte Kunst in München dekorative Malerei studierten. Nach ihrer Rückkehr nach Zürich eröffneten die beiden Frauen 1918 ein gemeinsames Atelier – zunächst am Neumarkt 11. Von 1926-1935 verlegten sie ihre „Kunstgewerbliche Werkstätte“ an den Jupitersteig bei der Klus . Sie schlossen sich 1917  L’Œuvre an, der Westschweizer Vereinigung des Werkbunds, die sie aber 1942 wieder verliessen (L’Œuvre 1942).

Neben der Malerei und dem Ausdruckszeichnen illustrierte Bertha Tappolet Bücher und entwarf Dekore für die Textilindustrie, Innenarchitektur oder für die Keramikindustrie (u.a. die Porzellanfabrik in Langenthal).

Berta Tappolet schuf 1925–1929 auch eine Linie von Fayence-Dekoren für die Tonwarenfabrik Carl Bodmer & Cie de Zurich en 1925-1929 (Bodmer-Huber et Messerli-Bolliger 1986, 32-33, Taf. 32-37).

Zu frühen Keramikdekoren von Tappolet und Strasser, insbesondere auf Porzellan, siehe Meyer 1924; Die Frau in der Schweiz. Illustriertes Jahrbuch für Frauen-Bestrebungen, 1934, Heft 6, 58; L’Œuvre 7, 1920, Abb. S. 239. Weitere Beispiele für Keramiken, die von Tappolet und/oder Strasser bemalt wurden, finden sich in L’Œuvre 11, 1924;  L’Œuvre 19, 1932, Abb. S. 11–15; L’Œuvre 22, 1935, Abb. S. 410–411; L’Œuvre 27, 1940, 315; L’Œuvre 29, 1942, 300.

Auf dem Gebiet der Keramik arbeitete Tappolet also vor allem ab 1936 mit Fritz und Helen Haussmann aus Uster zusammen (MHL AA.MI.1760; MHL AA.MI.1761, L’Œuvre 23/10, 1936, S. XXIII). Diese Arbeiten sind mit den Initialen «T» oder «BT» und der Marke des Kollektivs «Cornelius» gekennzeichnet.

1937 eröffneten Berta Tappolet, Cornelia Forster (1906–1990), Luise Strasser, Amata Good (1986-1950) sowie das Keramikerpaar Fritz und Helen Haussmann den Laden «Cornelius» an der Oberdorfstrasse 3 in Zürich. Das Geschäft  wurde zu einem wichtigen Ort für den Vertrieb ihrer Keramiken, die in der Werkstatt des Ehepaars Haussmann in Uster gedreht, dekoriert und gebrannt wurden (L’Œuvre 24, 1937, Abb. S. XVI und S. 357, 360–361, 363).

Berta Tappolet war auch Mitglied und zeitweise Präsidentin der Gesellschaft der schweizerischen Malerinnen und Bildhauerinnen und Mitglied der Eidgenössischen Kommission für angewandte Kunst.

1948 zeigte das Gewerbemuseum Zürich eine Gedächtnis-Ausstellung (Das Werk 1948).

Nachruf KFS, Nachruf Das Werk (siehe auch Tappolet 1947)

Keramiken von Berta Tappolet siehe:

Das Werk 1924

Das Werk 1932

Die Frau in der Schweiz 1934

Das Werk 1937

Die Schweiz 1939

Das Werk 1940

Das Werk 1942

Zürcher Hochschule der Künste, Kunstgewerbemuseum

Keramiken im SNM

Bibliographie:

Bodmer-Huber et Messerli-Bolliger 1986
Ernst Bodmer-Huber et Barbara E. Messerli-Bolliger, Die Tonwarenfabrik Bodmer in Zürich-Wiedikon. Geschichte, Produktion, Firmeninhaber, Entwerfer. Keramik-Freunde der Schweiz, Mitteilungsblatt 101, 3-60.

L’Œuvre 1947
Berta Tappolet [Nécrologie]. L’Œuvre 34, 1947, 122.

Messerli 2017
Christoph Messerli, 100 Jahre Berner Keramik. Von der Tuner Majolika bis zum künstlerischen Werk von Margrit Linck-Daepp (1987-1983). Hochschulschrift (Datenträger CD-ROM), Bern 2017.

Meyer 1924
Peter Meyer, Bemaltes Porzellan von Bertha Tappolet und Louise Strasser. L’Œuvre 11, 188-193.

Tappolet 1947
Friedrich Tappolet: In memoriam Berta Tappolet : 1897 – 1947. Winterthur-Töss 1947.

Thayngen, Lenhard, Konrad, Hafnerei

Andreas Heege, Andreas Kistler, 2023

Konrad Lenhard-Zürcher (1837-1896), Sohn des Conrad Lenhard (Zimmermann?), wurde am 10.12.1837 in Thayngen getauft. Er erlernte an unbekanntem Ort den Beruf des Hafners. 1857 finden wir ihn als Gesellen bei Hafner Burkhard in Oppligen, 1858 arbeitet er bei Hafner Johann Gasser in Oberwichtrach und von September 1859 bis August 1861 in der Hafnerwerkstatt Grossglauser/Böppli in Oppligen (Fremdenkontrolle Bern). Irgendwann in dieser Zeit wird er die Keramikmalerin (Ausmacherin) Rosina Zürcher (getauft in Amsoldingen 24.Sept. 1837, gestorben im Juli 1898 in Thayngen) kennengelernt haben. Ihr Vater Johann Zürcher (1800-1868; Heimatort Trub) war Käser und mit Elisabeth Trachsel (1804-1870) verheiratet (Stammbaum Zürcher). Konrad und Rosina heirateten am 5. April 1861 in Bern in der Nideggkirche und waren zu diesem Zeitpunkt in Oppligen wohnhaft (Kirchenrödel Trub 26, 176). Vermutlich können wir davon ausgehen, dass auch Rosina in einer der dortigen Hafnerwerkstätten Arbeit hatte.

Offenbar kehrte das Paar relativ bald nach Thayngen zurück, denn 1865 finden wir Konrad Lenhard als Hafner im Adressbuch des Kantons Schaffhausen verzeichnet.

Kantonale Industrie- und Gewerbe-Ausstellung in Schaffhausen, Katalog der Aussteller, Schaffhausen 1880, 11, Nr. 7.

1880 findet er sich als Aussteller auf der Kantonalen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung in Schaffhausen, wo er ein schönes Geschirrspektrum ausstellt.

Dies Beteiligung brachte ihm zunächst eine sehr positive Besprechung im «Schaffhauser Intelligenzblatt» (3. August 1880) ein:  «Mit Recht dürfen wir auf die Erzeugnisse des Hrn. Lenhard aufmerksam machen. Wir finden hier die Nachbildung der rühmlich bekannten Heimbergerwaare, der man beginnt, grössere Aufmerksamkeit zu schenken, als dies bislang der Fall war. Wenn Hr. Lenhard nach bestimmten Modellen arbeitet, so wird er ein äusserst lohnendes Arbeitsfeld finden.» Offenbar ergaben sich jedoch auch verschiedene Anfeindungen, denn es wurde bezweifelt, dass er seine Ware selber hergestellt haben könne. Dagegen wehrte er sich am 8. und 10. August 1880 im Schaffhauser Intelligenzblatt: «Da von gewisser Seite Zweifel darüber geäussert und verbreitet werden, dass die von mir ausgestellten Arbeiten wirklich eigenes Fabrikat sind, so lade ich hiemit jeden Interessenten freundlich ein, sich in meiner Werkstatt selbst davon zu überzeugen. Thayngen, im August 1880. K. Lenhard, Hafner» (alle Zitate nach Schiendorfer 2017).

1880 datierte und signierte Fruchtschale von Konrad Lenhard in der Sammlung des Museums Allerheiligen in Schaffhausen (Foto Daniel Grütter).

Aufgrund erhaltener Originale im Museum Allerheiligen in Schaffhausen kann kein Zweifel bestehen, dass Konrad Lenhard, sicher mit Unterstützung seiner Frau als Keramikmalerin, Keramik im Stil der frühen Thuner Majolika mit Veilchenblüten fertigte (sog. „Pariser Geschirr“), wie es die Heimberger Hafner 1878 auf der Weltausstellung in Paris gezeigt hatten.

Milchkännchen aus dem Museum Allerheiligen in Schaffhausen (Foto Daniel Grütter).

Erst 1889 hören wir unter dem Titel „Einheimisches Kunstgewerbe“ erneut von der Werkstatt (Schaffhauser Intelligenzblatt vom 20. August 1889): „Dieser Tage habe ich nun dem Meister bei passender Gelegenheit einen Besuch machen können und denselben sammt seiner kunstgeübten Frau und Gehülfin in der Werkstatt bei der Arbeit gesehen. Es ist der treffliche Hafnermeister Konrad Lenhard in Thayngen, dessen Töpfergeschirr wegen seiner Güte und Haltbarkeit schon länger in bestem Rufe steht. Weniger bekannt ist aber eben die Thatsache, dass derselbe auch sehr schöne und vorzüglich gebrannte Schauwaare, wie Vasen aller Art, Platten, zierliche Krüge, ganze bemalte und verzierte Kaffeeservice und dergleichen mehr zu fertigen versteht, deren Zeichnung und Bemalung von der Hand der Frau Lenhard, einer geborenen Heimbergerin, herrührt. … Kurzum, die Erzeugnisse der kunstfertigen Hände unseres Hafnermeisters und seiner Frau sind wohl werth, dass man einmal extra in Thayngen einen Besuch macht.“ Die Hafnerei stand laut  Andreas Schiendorfer in Thayngen an der Biberstrasse.

Kanne aus dem Museum Allerheiligen in Schaffhausen (Foto Daniel Grütter).

 Keramik von Konrad Lenhard ist im Museum Allerheiligen (u.a. Malhörnchen von Rosina Lenhard von 1895, Inv. H17499), Schaffhausen (Inv. H6186, H17102, H17500, H17502-17507, H17690, H17691, H19681, H20287, H22984, H52002, H53203, H53204, H53206-H53209, H53211), im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv. LM-50236, 50237) und im Reiatmuseum in Thayngen erhalten.Konrad und Rosina hatten einen Sohn Fritz, der ebenfalls Hafner war und die Hafnerei sicher noch 1915 betrieb (Moser 1979; Schiendorfer 1979, 8-9). Wann die Produktion genau eingestellt wurde, ist im Augenblick nicht bekannt.

Bibliographie:

Moser 1979
Kuno Moser, Jakob Spühler, der Töpfer von Wil/Buchenloo, in: Mitteilungsblatt der Keramikfreunde der Schweiz 92, 1979, 9-11.

Schiendorfer 2017
Andreas Schiendorfer, Thaynger Keramik im Berner Oberländer Stil. THAYNGER Anzeiger, 14. NOVEMBER 2017.

Thun BE, Hafnerei Gebrüder Lanz

Keramik der Gebrüder Lanz in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2024

Die Geschichte der Hafnerei der Gebrüder Lanz an der Krankenhausstr. 24 in Thun ist nicht aufgearbeitet. Die Produktionszeit umfasst vermutlich die späten 1920er-Jahre.

Erster Hinweis Oberländer Tagblatt 4. September 1926.

Eintragung der Firma ins Handelsamtsblatt 30. Mai 1932 (SHAB 50, 1932, 1342).

Nach dem Tod von  Adolf Ernst Lanz Im Jahr 1975  wurde der Betrieb aufgelöst (SHAB 93, 1975, 2236, 5. August 1975).

Die Hafnerei Lanz in Thun-Gwatt und die Hafnerei der Gebrüder Lanz in Thun, sind nicht dasselbe.

 

Thun-Gwatt BE, Willy und Peter Lanz, Hafnerei

Keramik von Willy und Peter Lanz in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2024

Die Geschichte der Hafnerei in Gwatt ist nicht umfassend recherchiert. Alle bisherigen Informationen basieren auf Antik und Rar. Die Hafnerei Lanz in Gwatt und die Hafnerei der Gebrüder Lanz in Thun sind nicht dasselbe.

1938 Willy Lanz, eröffnet Töpferei an der Spiezstrasse 41 in Gwatt (Thuner Tagblatt, 12.09.1988)

1964 Peter Lanz übernimmt die Töpferei seines Vaters Willy, der Betrieb beschäftigt 5 Personen (Thuner Tagblatt, 12.09.1988)

1981 Eintrag der Firma in Spiez

1988 Peter Lanz arbeitet nur noch mit seiner Ehefrau Dora und seinem Sohn Theophil

2004 Theophil Niederhauser übernimmt das Geschäft.

Thuner Majolika, Region Heimberg-Steffisburg BE (etwa 1870 bis 1914)

Im Spiegel Wappen mit Schweizerkreuz, darüber Datum 1307 (mythisches Gründungsdatum der Eidgenossenschaft nach Ägidius Tschudi, Chronicon Helveticum 1550), darunter Spruchband „Heil dir Helvetia!“ Auf dem Rand Wappen der Eidgenossenschaft. Rückseite Herstellermarke „Fabrique céramique Thoune E.F.“ (Keramikmaler Friedrich Ernst Frank, 1862-1920). Rätisches Museum Chur, Inv. H1972.1097.

Thuner Majolika in CERAMICA CH

Andreas Heege 2019

Die sog. «Thuner Majolika» ist, anders als ihr Name vermuten lässt, in der Realität eine polychrom glasierte Irdenware und keine Majolika, also keine Keramik mit einer einseitigen Blei-Zinn-Glasur und Inglasurmalerei.  Zahlreiche Fabriken der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bezeichnen ihre oft mit historisierenden Renaissancedekoren polychrome bemalten, bleiglasierten Irdenwaren fälschlicherweise als «Majolika».

«Thuner Majolika» wurzelt  in der lokalen  Keramikproduktion der Region Heimberg-Steffisburg und ist ein Phänomen des späten 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, d.h. des Historismus in allen seinen Ausprägungen.  Die Anfänge dieser Keramikgattung liegen in den 1870er-Jahren. Die Entwicklung erfolgte  nach der erfolgreichen Teilnahme an der Weltausstellung in Paris 1878 rasant und wurde vor allem auch durch die Gründung der Manufaktur Wanzenried in Steffisburg (im Jahr 1878) beflügelt.

Oscar Blom, der Direktor des Gewerbemuseums in Bern schrieb 1908:
„Bis in die Mitte der neunziger Jahre war [in Heimberg-Steffisburg] auch nicht daran zu denken, eine neue dekorative Ausstattung der Gefässe anzustreben. Die vom Karlsruher Künstler Keller-Leuzinger in den siebenziger Jahren eingeführten Geschirrformen und deren Verzierungsweisen, wie man sie heute noch unter dem Ausruck – Pariser Waren – kennt, waren derart in Übung und so auf dem Markt begehrt, dass es vermessen gewesen wäre, Neuerungen vorzuschlagen. In der Architektur und im Kunstgewerbe wurde in damaliger Zeit nur die Wiederholung vergangener und orientalischer Stilrichtungen geübt. Eine eigene Sprache kannte die angewandte Kunst noch nicht. Auch Keller-Leuzinger, der sich übrigens grosse Verdienste um die Hebung der Heimberger-Industrie erworben hat, verwendete in seiner Ornamentik lediglich indisch-persische Formen; nur setzte er an Stelle der indischen Pflanzenwelt die Alpenrose und das Edelweiss, womit er ganz neue Effekte und für viele Jahre einen gesteigerten Absatz für die Majoliken zu erzielen wusste. Die Weltausstellung in Chicago im Jahr 1893 brachte dann den Umschwung in der dekorativen Ausgestaltung der kunstgewerblichen Erzeugnisse und einen Wandel im Geschmack. Neue Ansprüche: Zweckdienlich, materialecht, solid und einfach im Ausdruck sollten die Objekte sein“. Diesen Anspruch erfüllte die Thuner Majolika nicht mehr. In der Folge ging der Absatz zurück und zahlreiche Hafnereien, die auch Thuner Majolika hergestellt hatten, schlossen für immer. Blom gibt an, dass zwischen 1887 und 1907 die Zahl der Betriebe von 74 auf 47 zurückgegangen sei.  So hatte sich der Historismus-Stil der Thuner Majolika bereits deutlich vor dem ersten Weltkrieg überlebt.

Als Abschluss kann man den Verkauf der Manufaktur Wanzenried im Jahr 1918 an Emil Loder und Adolf Schweizer betrachten. Hinzu kommt der Tod des wichtigsten Keramikers der Manufaktur, Friedrich Ernst Frank, der im Jahr 1920 starb.  Dekorative Elemente und Motive der Thuner Majolika wurden in den Folgejahren jedoch in zahlreichen handwerklich arbeitenden Betrieben der Region Heimberg-Steffisburg bzw. in Luzern (Emil Loder,  KeraLuz) weiter tradiert. Hierzu gehört vor allem das „Chrutmuster“, das auch als Muster „Alt-Thun“ bezeichnet wird. Keramik in der „Art der Thuner Majolika“ wurde in unterschiedlichen Qualitätsabstufungen auch an anderen Orten, z.B. in Berneck  SG, Thayngen SH (Töpferei Fritz Lenhard) und Wil-Buchenloo  ZH (Töpferei Jakob Spühler), produziert.

Bibliographie:

Blom 1908
Oscar Blom, Die Förderung der Majolika-Industrie in Heimberg-Steffisburg-Thun durch das kantonale Gewerbe-Museum in Bern, in: Jahresbericht pro 1907 des kantonalen Gewerbemuseums Bern, 1908, 1-9.

Buchs 1980
Hermann Buchs, Die Thuner Majolika des Johannes Wanzenried und des Zeichners Friedrich Ernst Frank, in: Jahresbericht Historisches Museum Schloss Thun, 1980, 5-43.

Buchs 1988
Hermann Buchs, Vom Heimberger Geschirr zur Thuner Majolika, Thun 1988.

Heege/Kistler 2017
Andreas Heege/Andreas Kistler, Poteries décorées de Suisse alémanique, 17e-19e siècles – Collections du Musée Ariana, Genève – Keramik der Deutschschweiz, 17.-19. Jahrhundert – Die Sammlung des Musée Ariana, Genf, Mailand 2017, 489-501.

Schnyder 1979
Rudolf Schnyder, Jakob Spühler, der Töpfer von Wil/Buchenloo, in: Mitteilungsblatt der Keramikfreunde der Schweiz 92, 1979, 9-11.

Uster ZH, Haussmann, Fritz und Helene (Atelier Alsiko)

Keramik von Fritz und Helen Haussmann in CERAMICA CH

Roland Blaettler, Andreas Heege 2021

Fritz Haussmann (1900–1968) und seine aus Basel stammende Frau Helene, geborene Frey (1905–1989), gründeten 1928 das Atelier Alsiko in Niederuster, Kanton Zürich. Beide hatten ihr Handwerk in Deutschland erlernt. Das Unternehmen lautete zunächst auf den Namen von Fritz Haussmann (Schweizerisches Handelsamtsblatt [SHAB], Bd. 46, 1928, S. 2351). Am 16. Februar 1929 wurde eine erste Marke in Form eines Dachsparrens mit gebogenen Schenkeln eingetragen (SHAB, Bd. 47, 1929, S. 516). Die Marke mit diesem Symbol wurde während der gesamten Tätigkeit des Ateliers verwendet, später kam der Zusatz «Haussmann Uster» hinzu (MHL AA.MI.1835 und 1838).

Im darauffolgenden Jahr entschied sich das Paar für die Gütertrennung (SHAB, Bd. 48, 1930, 2634).

1933 wurde durch den Architekten Max Ernst Haefeli BSA in Uster ein moderner Werkstattneubau, nebst Verkaufsladen und Wohnung erstellt (umfassender Bericht zum Neubau und zur Töpferei (Das Werk 22, 1935, Heft 12, 397-406).

Das Ehepaar Haussmann leistete mit der Produktion schlichter, rationaler Formen einen bemerkenswerten Beitrag zur Modernisierung der in der Schweiz hergestellten Gebrauchskeramik. In der Arbeitsweise der beiden überwachte Helen die Dekore, verarbeitete Glasuren und Emails. Ihre Ausbildung im Westen Deutschlands an der Keramikschule in Höhr-Grenzhausen, L’Ecole de céramique de Höhr-Grenzhausen, im Westerwaldkreis, Rheinland-Pfalz, war prägend für ihre Tätigkeit.

Die grossen Haushaltswarengeschäfte, in diesem Fall Steiger in Bern und Kiefer in Zürich, waren von grosser Bedeutung für den Verkauf der Produktion (NZZ, 1935).

Renommierte Dekorateurinnen wie Bertha TappoletLuise StrasserCornelia Forster oder Amata Good fertigten ihre keramischen Kreationen in der Werkstatt in Uster mit der technischen Unterstützung der Haussmanns an. Diese schlossen sich 1937 mit dieser Gruppe von Künstlerinnen zusammen und gründeten im „Cornelius“ Oberdorfstrasse 3  in Zürich einen Verkaufsladen,  der zum wichtigen Ort für die Vermarktung ihrer Produkte wurde.

Keramiksouvenirs von Bertha Tappolet/Fritz Uster waren auf der Schweizerischen Landesausstellung 1939, l’Exposition nationale suisse de 1939, in Zürich zu bewundern.

 

Signierte Figurinen von Fritz Haussmann, Uster. Oben: Statuette eines nackten Mädchens, Höhe: 23,0 cm; Mitte: Statuette eines nackten Mädchens, Höhe: 18,0 cm; unten: Statuette, die eine Mutter mit ihrem Kind darstellt, Höhe: 12,0 cm (Fotos von Angello Steccanella, « Antik und Rar »)

Ab den 1940er-Jahren galt Fritz Haussmann auch als einer der landesweiten Pioniere der neuen künstlerischen Keramik. Bei seiner Arbeit bevorzugte er künftig das Medium Steinzeug und Hochtemperaturglasuren (Das Werk/L’Œuvre 31, 1944, Abb. S. 359). 1945 beschäftigte das Unternehmen rund 15 Personen, darunter Ernst Fehr, den späteren Lehrer an der Keramikschule in Bern (Fehr 2003, S. 8–10).

1946 wurde der Firmenname «Fritz Haussmann, Alsiko Werkstätte für Keramik – Atelier de céramiques Alsiko» gelöscht, wobei die Aktiven und Passiven von der neuen Firma seiner Frau mit Namen «Helen Haussmann, Alsiko Werkstätte für Keramik» übernommen wurden (SHAB, Bd. 64, 1946, S. 235). Der Grund dafür war die gerichtliche Ausweisung von Fritz Haussmann (10. Oktober 1945 bis 1957, 1962 widerrufen). Seit 1937 stand Fritz Haussmann der NSDAP (Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei nahe, einer antiliberalen, antisemitischen und gegen den Bolschewismus gerichteten politischen Partei, deren Ziel es war, die Schweiz mit dem Deutschen Reich zu vereinen. Seit 1939 war er Mitglied der Partei (Fehr 2003, S. 8–10; Schulthess 2017). Helene Haussmann und zwei ihrer Kinder durften in der Schweiz bleiben. Das Unternehmen wurde unter ihrer Leitung weitergeführt, unterstützt von Töpfermeister Biedermann und anderen Führungskräften.

Der Firmenname wurde 1978 endgültig gelöscht (SHAB, Bd. 96, 1978, 2238).

Übersetzung Stephanie Tremp

Objekte von Fritz und Helene Haussmann finden sich im Archiv des Museums für Gestaltung, Zürich Museum für Gestaltung – Musée du design, Zurich

Archiv Zürcher Hochschule für Künste: Archives de la Haute école des arts de Zurich

Weitere Informationen über Fritz und Helen Haussmann sind auf der Webseite « Antik und Rar » verfügbar.

Einige Keramiken werden im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich verwahrt  Musée national suisse à Zurich.

Bibliographie :

Fehr 2003
Ernst Fehr, Mein Leben als Töpfer und Fachlehrer für Keramik, Toffen 2003.

Peter Schulthess 2017
Peter Schulthess, Keramische Werkstätte, Helen und Fritz Haussmann, 1928 bis 1968, in: Heimatspiegel, Illustrierte Beilage im Verlag von „Zürcher Oberländer“, August 2017, 58-63.