Archive

Genf, Ethnographisches Museum (MEG)

MEG
Boulevard Carl-Vogt 65
CH – 1205 Genève
Tél. +41 (0)22 418 45 50
meg@ville-ge.ch

Das  Musée d’ethnographie de Genève besitzt mit der Sammlung  Amoudruz eine grosse  und bedeutende ethnographische Keramiksammlung der Region Genf bzw. der Genferseeregion und Savoyens. Diese Sammlung wird durch einen Online-Katalog erschlossen und kann für die westliche Schweiz mit Erfolg zu Vergleichsstudien herangezogen werden. Sie umfasst nahezu 8000 Objekte und wurde von von Georges Amoudruz (1900-1975), dem Bruder der Keramikerin Hélène Amoudruz (1894-1987), die mit ihrem Mann Charles Imbert (1899-1985) in Genf die Töpferei Menelika (1924-1960) gründete, zusammengetragen.

Vgl. auch: Région lémanique, les poteries engobées (fin du XIXe-XXe siècle)

Genf, Museum Ariana (MAG)

Musée Ariana, Ville de Genève
musée suisse de la céramique et du verre
10 avenue de la Paix
CH-1202 Genève
Tel.: +41 (0)22 418 54 50
ariana@ville-ge.ch

Keramiksammlung des MAG in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2019

Das Musée Ariana bietet als einzige Institution in der Schweiz einen umfassenden Überblick über die Geschichte von Keramik  (Irdenwaren, Steingut, Steinzeug, Fayence, Porzellan, Sammlungsumfang 24.000 Objekte) und Glas – und gehört damit auch weltweit zu den bedeutendsten Museen seiner Art. Die Besichtigung dieses herausragenden Kulturerbes findet in einem wunderschönen Rahmen statt, das Museum bietet überdies auch Raum für Begegnung und Einkehr.

Das schlossähnliche Gebäude, das Gustave Revilliod (1817-1890), ein freigebiger Genfer Mäzen und kunstsinniger Sammler, Ende des 19. Jahrhunderts errichten liess, war von Anfang an als Museum angelegt, in dem Gegenstände aus Keramik und Glas zusammen mit Gemälden, Radierungen, Skulpturen, Münzen, alten Büchern und anderen Objekten der angewandten Kunst ausgestellt werden sollten, es wurde 1884 eröffnet. Das Musée Ariana wurde zwischen 1981 und 1993 vollständig renoviert und verfügt nun über alle museografischen Einrichtungen, die für eine hochrangige Institution unabdingbar sind.

Die grossen Sammlungsbestände an Keramik und Glas wurden und werden sukzessive aufgearbeitet, in Ausstellungen präsentiert und veröffentlicht. Eine der letzten Ausstellungen und Publikationen (Heege/Kistler 2017) galt den Keramiken (Irdenwaren) aus der Deutschweiz und vor allem den Herstellungszentren Bäriswil, Blankenburg, Heimberg, Langnau und Winterthur (Rezension). Diese Keramikbestände konnten freundlicherweise auch in die Bilddatenbank CERAMICA-CH integriert werden. Eine weitere Ausstellung war islamischer Keramik gewidmet  (Schumacher/Crowe/Porter u.a. 2014). Aber auch modernes Porzellan, z.B. der bernischen Produktion von Langenthal (Schumacher/Quintero 2012), oder moderne Keramik aus einer Privatsammlung (Naef Galuba/Schumacher/Nievergelt u.a. 2016) fehlen nicht in der Liste der Veröffentlichungen und Ausstellungen.

Daneben pflegt das Museum eine grosse Fachbibliothek und eine eigene Bilddatenbank, die online zugänglich ist.

Bibliographie:

Musée Ariana 1993
Département municipal des affaires culturelles et Département municipal de l’aménagement des constructions et de la voirie Ville de Genève (Hrsg.), Musée Ariana. Musée suisse de la céramique et du verre, Genève 1993.

Schumacher/Quintero 2012
Anne-Claire Schumacher/Ana Quintero, La manufacture de Porcelaine de Langenthal, entre design industriel et vaiselle du dimanche – Die Porzellanmanufaktur Langenthal, zwischen Industriedesign und Sonntagsgeschirr, Milan 2012.

Schumacher/Crowe/Porter u.a. 2014
Anne-Claire Schumacher/Yolande Crowe/Yves Porter u.a., Terres d’Islam. Les collections de céramique moyen-orientale du Musée Ariana à Genève, Genf 2014.

Naef Galuba/Schumacher/Nievergelt u.a. 2016
Isabelle Naef Galuba/Anne-Claire Schumacher/Frank Nievergelt u.a., Passionnément céramique. Collection Frank Nievergelt
Genf 2016.

Heege/Kistler 2017
Andreas Heege/Andreas Kistler, Poteries décorées de Suisse alémanique, 17e-19e siècles – Collections du Musée Ariana, Genève – Keramik der Deutschschweiz, 17.-19. Jahrhundert – Die Sammlung des Musée Ariana, Genf, Mailand 2017.

Grandvaux, Maison Buttin-de-Loës (MBL)

Maison Buttin-de-Loës, Grandvaux
Sentier des Vinches 2
1091 Grandvaux

Keramiksammlung des Maison Buttin-de-Loës in CERAMICA CH

Roland Blaettler, 2019

1939 gelangte die Association du Vieux-Lausanne (Vereinigung Alt-Lausanne) durch eine Schenkung der Eigentümer Louis und Marguerite Buttin-de Loës in den Besitz eines schönen Hauses in Grandvaux, dessen älteste Teile bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen. Dieses grosszügige Geschenk umfasste auch das gesamte Mobiliar.

Louis Buttin (1872–1951), der aus Aigle stammte, aber in Frankreich lebte, und seine Frau Marguerite, die Tochter von Alexis de Loës (1840–1907), Professor für Theologie an der Universität, hatten das Gebäude 1917 mit der Absicht erworben, ihm den Glanz eines Patrizierhauses aus dem 18. Jahrhundert zu verleihen. Zu diesem Zweck kaufte das Ehepaar 1929 ein angrenzendes Gebäude, restaurierte beide Häuser und sammelte Gemälde, Möbel und Kunstgegenstände, die die Einrichtung bilden sollten.

In Absprache mit dem Spenderpaar, das die Nutzniessung des Hauses beibehielt, insbesondere um dort den Sommer zu verbringen, beschloss die Association du Vieux-Lausanne, im Haus Buttin-de-Loës ein Museum einzurichten, das 1941 eröffnet wurde. Die Führungen wurden von Madame Buttin-de Loës übernommen. Nach dem Tod der ehemaligen Besitzerin im Jahr 1968 erbte die Vereinigung ein Kapital, mit dem eine Stiftung gegründet werden konnte, die für den Unterhalt des Gebäudes und der Sammlungen sorgen sollte.

Dem Wunsch entsprechend, die Verwaltung der Liegenschaft in Grandvaux zu delegieren, gründete die Association du Vieux-Lausanne im Jahr 1982 eine separate Vereinigung, die «Amis de la Maison Buttin-de-Loës», die sie mit dieser Aufgabe betraute. Im Jahr 2011 schlossen sich die Association Mémoire de Lausanne (die 2003 die Nachfolge der Association du Vieux-Lausanne angetreten hatte), die Amis de la Maison Buttin-de-Loës und die Gemeinde Grandvaux zusammen und gründeten die «Fondation pour la conservation de la Maison Buttin-de-Loës», die durch eine am 27. Juni unterzeichnete Urkunde, kurz vor der Gründung der Gemeinde Bourg-en-Lavaux, Eigentümerin des Hauses wurde.

 

Ovale Porzellan-Platte aus Sèvres. Sie gehört zu einem Service von mehr als 180 Teilen, das im November 1792 an den Bürger A. M. Lefebvre, Möbelhändler in Paris, verkauft wurde. Lefebvre war in den 1790er-Jahren einer der wichtigsten Händler für Porzellan aus Sèvres in Paris.

Zu den vom Ehepaar Buttin-de Loës sorgfältig ausgewählten Möbeln gehört ein Keramikensemble aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit etwa 60 Porzellanen aus Nyon, einigen französischen Stücken – darunter eine ovale Platte aus Sèvres von einem Service, das von Keramikspezialisten identifiziert wurde (MBL 20426) – und Steingutobjekten aus Wedgwood (nicht aufgenommen).

Unter den Porzellanstücken aus Nyon sind besonders das einzige bekannte Exemplar eines frühen Salzstreuers (MBL 20325) und eine Reihe von Schalen und Untertassen mit schönen Blumenmotiven aus der frühesten Periode (MBL 20092A und -B) hervorzuheben. Bemerkenswert sind auch ein Beispiel einer Kaffeekanne mit einem grossen polychromen Bouquet, um 1785 (MBL 20093), sowie das zweite bekannte Exemplar eines späten Modells einer Warmhalteplatte (MBL 20101).

Übersetzung Stephanie Tremp

Grenchen, Kultur-Historisches Museum (KHM)

Kultur-Historisches Museum Grenchen
Absyte 3
CH-2540 Grenchen
Tel. +41 (0)32 652 09 79
info@museumgrenchen.ch

Keramiksammlung des Museums Grenchen in CERAMICA CH

Roland Blaettler, 2019

Das Kultur-Historische Museum Grenchen ist von der 1938 gegründeten Museumsgesellschaft auf Initiative einiger Bürger der Stadt zur Erhaltung von Dokumenten der Stadtgeschichte ins Leben gerufen worden. Die Sammlungen wurden 1974 provisorisch in einem Haus der Stadt an der Breitengasse ausgestellt (Kaufmann 1976). 1999 erhielten sie im Gebäude des ehemaligen Rainschulhauses an der Absyte neue Räumlichkeiten. Sie gelten vor allem der Industrialisierung der Gegend mit ihren sozialen Folgen. Es gibt hier nur ein keramisches Objekt aus der modernen Vergangenheit Grenchens, ein Tintengeschirr der Hafnerei Affolter von 1879 (KHM 0058).

Bibliographie:

Blaettler/Schnyder 2014
Roland Blaettler/Rudolf Schnyder, CERAMICA CH II: Solothurn (Nationales Inventar der Keramik in den öffentlichen Sammlungen der Schweiz, 1500-1950), Sulgen 2014, 41.

Kaufmann 1976
Hans Kaufmann, Historisches Museum Grenchen. Jurablätter. Monatszeitschrift für Heimat- und Volkskunde, 1976, 97–100.

Grüsch, Heimatmuseum Prättigau (HMP)

Kulturhaus Rosengarten
Landstrasse 5
7214 Grüsch
Tel. +41 (0)81 325 16 82
museum@kulturhaus-rosengarten.ch
www.kulturhaus-rosengarten.ch

Keramik des HMP in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2021

Das Heimatmuseum Prättigau präsentiert seit 1980 im Kulturhaus Rosengarten Grüsch eine Dauerausstellung zur Talkultur und richtet regelmässig Sonderausstellungen zu Themen aus, die in Verbindung mit dem Tal stehen.  Das Museum arbeitet eng mit dem Kulturarchiv Prättigau zusammen, das ebenfalls im Kulturhaus Rosengarten untergebracht ist. Das Museum wird von einem Verein getragen. Das Prättigauer Heimatmuseum sammelt vor allem Objekte, die mit der Geschichte und Eigenart des Tales und seiner BewohnerInnen verknüpft sind.

Die Museumssammlung beinhaltet 72 Datensätze Keramik. Bei 37 Keramiken handelt es sich um die Sammlung von Peter Baumann aus Zürich, der in Davos-Monstein eine Ferienwohnung besass und mit Begeisterung Keramik aus Graubünden sammelte, die ihm von den lokalen Antiquitätenhändlern mehrheitlich als “Lötscher-Keramik” aus St. Antönien verkauft wurde. Heute wissen wir aufgrund einer umfassenden Aufarbeitung des Themas (Heege 2019), dass das nur in wenigen Fällen zutrifft. Die bündnerische Keramiklandschaft wird abgesehen von der Keramik aus St. Antönien von zahlreichen Importen ganz unterschiedlicher Herkunft geprägt. 1992 kaufte der Vorstand des Heimatmuseums Prättigau die Sammlung von Peter Baumann, die aufgrund des lokalen Ankaufs aus dem Antiquitätenhandel gleichwohl schlaglichtartig die Keramiklandschaft im Prättigau erhellt und damit eine erhebliche kulturhistorische Bedeutung hat.

Der Anteil der Irdenwaren an der Sammlung ist mit 49 Datensätzen besonders hoch.  Darunter befinden sich auch drei Objekte aus der Töpferei Lötscher in St. Antönien. Aus der Hand von Andrea Lötscher d. Ä. stammt ein Teller.

Aus Christian Lötschers Werkstatt liegen der Steckdeckel eines Farbtopfes und ein besonders schöner Aktenbeschwerer in Löwenform vor.

Die grösste Gruppe der Irdenware bilden die Keramiken aus Berneck SG, die auch ansonsten in Graubünden weit verbreitet sind. Es handelt sich um die typischen Formen: Henkeltöpfe (Milchtöpfe), Rösti-Platten (in Graubünden vielleicht eher Maluns-Schüsseln?) und Schüsseln.

  

Bei den Milchtöpfen und bei den Schüsseln begegnen auch Exemplare mit Farbkörper in der Grundengobe, wie sie für das ganze 19. Jh.  in der Deutschschweiz, in Liechtenstein und Vorarlberg typisch sind.

Sonstiges Tafel- oder Kaffeegeschirr aus Berneck ist selten vertreten.

Eher ungewöhnlich ist die Spardose in Form eines liegenden Widders.

Singulär sind ein Rasierbecken, das mit einem Spruch geziert ist und eine Wandvase, eine Form, die man sonst eigentlich aus Fayence kennt.

Spruch: “Dieser Mann ist Lobenswert, der seinen Bart selber scherd 1864”.

Manganglasiertes Geschirr, das in den übrigen Bündner Museen regelhaft mit grösseren Mengen vertreten ist, fehlt in der Museumssammlung weitgehend. Die wenigen vorhandenen Stapelschüsseln und eine Schüssel mit dekoriertem Rand sind alle ungemarkt, sodass für diese Ware der oder die Herstellungsorte in der Deutschschweiz unbekannt bleiben.

Zwei weitere Herkunftsregionen sind, wie sonst auch in Graubünden, ebenfalls vorhanden:

Hellscherbige, glasierte Keramik aus der Region Augsburg (19. Jh.) und Keramik mit auffälliger, meist gelber Glasur und charakteristischen Formen aus der Genferseeregion (spätes 19. und 20. Jh.).

Industriell gefertigte Irdenwaren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind ebenfalls vorhanden. Es sind dies die typischen dickrandigen Kragenrandschüsseln, Teigschüsseln, Henkeltöpfe (auch mit Schablonen- oder Spritzdekor) und die Entrahmer der Landert-Keramik aus Embrach. Im Gegensatz zu diesen, sind die übrigen Stücke regelhaft ohne Marke.

Bei der Fayence gibt es nur drei Schüsseln, die aber für Graubünden absolut charakteristisch sind und sich dort zwischen dem 18. und späten 19. Jahrhundert auch archäologisch belegen lassen (Schiers, S-chanf). Sie dürften im späten 18. und frühen 19. Jh. in Norditalien gefertigt worden sein. Leider ist nicht wirklich klar, ob nur an einem oder mehreren Produktionsorten (u. a. Pavia und Lodi?).  Umfangreichere Sammlungen dieser Schüsseln besitzen das Rätische Museum und das Museum Engiadinais in St. Moritz (RMC H1972.803, H1974.41, H2016.553, ME-STM 0362, ME-STM 0364, ME-STM 0365, ME-STM 3363). Aber auch in verschiedenen Privatsammlungen in Graubünden sind diese auffälligen und schönen Schüsseln vorhanden.

Der Bestand an importiertem Steinzeug aus Deutschland bzw. dem französischen Elsass entspricht den Erwartungen. Neben einem üblichen Doppelhenkeltopf (Vorratstopf  für Schmalz oder Sauerkraut) befinden sich in der Sammlung unterschiedlich grosse, zylindrische Flaschen, die gerne mit auf Feld genommen wurden oder der Schnapslagerung dienten. Eine Flasche weist schon den modernen, kurz vor 1900 erfundenen Bügelverschluss mit Porzellanstopfen auf.

Erfreulich ist die Existenz von zwei typischen, vierfüssigen Essigfässchen aus dem 19. Jahrhundert. Sie belegen, dass der Absatz dieses für den schweizerischen und süddeutschen Keramikmarkt produzierten Keramiktyps auch bis ins Prättigau hineinreichte (vgl. bisher:  Heege 2013 und Heege 2016, 300-309). Solche Fässchen dienten der häuslichen Essigbereitung aus Weinresten oder aus Apfelsaft. Die Fässchen standen normalerweise auf dem Kachelofen und waren mit einem Korken verschlossen.

Aus dem Haus zum Rosengarten selbst stammt eine einzige Steinzeug-Heilwasserflasche des Brunnens von Niederselters (Marktführer und Hauptlieferant für die Schweiz). Sie stammt aus preussischer Zeit und wurde mit der Mineralwasserflaschenpresse teilmechanisiert hergestellt. Die Flaschenpresse wurde 1879 erfunden.

Steingut und Porzellan sind nur mit wenigen Stücken vorhanden. Hierbei handelt es sich wie so oft mehrheitlich um medizinische Keramik, Apothekenbedarf oder Hygienekeramik (Nachttöpfe, Seifen- und Bürstenschalen aus Saargemünd bzw. Wallerfangen).

Ungewöhnlich ist ein Urinal aus der Produktion von Villeroy & Boch in Schramberg (1883-1912).

Tafelgeschirr wird nur durch eine unverzierte Tasse aus dem deutschen Zell am Harmersbach repräsentiert.

Den touristischen Sektor deckt eine einzige, leider ungemarkte Souvenirtasse aus Porzellan ab. Sie trägt auf der Vorderseite die Ansicht der Kirche von Serneus.

Dank

Die CERAMICA-Stiftung dankt Hansluzi Kessler (Vereinsvorsitzender Heimatmuseum Prättigau), Schiers, und dem Stiftungspräsidenten des Kulturhauses Rosengarten, Hans Sprecher, herzlich für die freundliche und hilfsbereite Unterstützung der Inventarisationsarbeiten.

Bibliographie:

Heege 2013
Andreas Heege, Essigsäuli-Essigfässchen-baril à vinaigre-vinaigrier. Eine elsässische Keramik-Sonderform aus Steinzeug “Westerwälder Art”, in: Harald Siebenmorgen, Blick nach Westen. Keramik in Baden und im Elsass. . 45. Internationales Symposium Keramikforschung Badisches Landesmuseum Karlsruhe 24.8.-28.8.2012, Karlsruhe 2013, 99-105.

Heege 2016
Andreas Heege, Die Ausgrabungen auf dem Kirchhügel von Bendern, Gemeinde Gamprin, Fürstentum Liechtenstein. Bd. 2: Geschirrkeramik 12. bis 20. Jahrhundert, Vaduz 2016.

Heege 2019
Andreas Heege, Keramik aus St. Antönien. Die Geschichte der Hafnerei Lötscher und ihrer Produkte (1804-1898) (Archäologie Graubünden – Sonderheft 7), Glarus/Chur 2019.

 

 

Halten, Heimatmuseum Wasseramt (MWH)

Heimatmuseum Wasseramt, Turm in Halten 
CH-4566 Halten
Tel. +41 (0)79 427 52 02

Keramik aus dem Heimatmuseum Wasseramt, Turm in Halten in der Bilddatenbank CERAMICA CH

Roland Blaettler 2019

Der alte Turm der Herren von Halten, der den Kern des heutigen Museums bildet, wurde 1798 zum Nationaleigentum erklärt und kam dann in private Hände. Er war bewohnt, bis ihn 1962 die «Stiftung Heimatmuseum Wasseramt» erwarb, die den Bau mit Mitteln der Gemeinden des Wasseramts, des Kantons und des Bundes restaurierte und als Museum einrichtete, das 1966 eingeweiht wurde. In den beiden oberen Etagen ist seither ein Wohnmuseum untergebracht, und im Burggraben sind inzwischen fünf alte Speicher und ein Ofenhaus aus der Region aufgestellt worden. So entwickelte sich hier ein dem Landleben im Wasseramt geweihtes Freilichtmuseum mit Sammlungen, die dem lokalen Handwerk und den Lebensformen der Bevölkerung gelten (Bitterli 1976).

Zu den Sammlungsstücken, die uns interessieren, gibt es keine Dokumentation. Wir haben 90 Keramiken aufgenommen, die wohl seit den sechziger Jahren angekauft oder geschenkt wurden. Die Sammlung will zeigen, was früher an Keramik im Wasseramt tägliches Gebrauchsgeschirr war. Man findet hier Töpferware aus Langnau (MWH H 368; MWH H 2578; MWH H 176) sowie Heimberg und Umgebung mit späten, datierten Beispielen, die für das Studium der bis heute ungenügend dokumentierten Keramik der Zeit um 1900 hilfreich sein können (MWH H 3956; MWH H 2587; MWH H 2511; MWH H 186), aber auch Stücke mit einfachem Spritzdekor oder dendritischem Dekor, wie man ihnen in grösseren Museumssammlungen nicht so häufig begegnet (z. B. MWH H 2588; MWH H 114; MWH H 2567; MWH H 2516; MWH H 180; MWH H 2562; MWH H 2536; MWH H 181). An raffinierterer Keramik findet sich hier etwas Steingut von Scheller in Kilchberg-Schooren und von Schramberg.

Zu den Kuriositäten zählen Töpferwaren aus dem Elsass (MWH H 2573; MWH H 2569; MWH H 2590) und eine wohl norditalienische Nachtlampe aus Fayence (MWH H 2575).

Bibliographie

Blaettler/Schnyder 2014
Roland Blaettler/Rudolf Schnyder, CERAMICA CH II: Solothurn (Nationales Inventar der Keramik in den öffentlichen Sammlungen der Schweiz, 1500-1950), Sulgen 2014, 40–41.

Bitterli 1976
Otto Bitterli, Heimatmuseum Wasseramt, Turm in Halten. Jurablätter. Monatszeitschrift für Heimat- und Volkskunde, 1976, 89–93.

 

Hauterive-Neuchâtel, Archäologiepark und -museum (Laténium)

Laténium
parc et musée d’archéologie de Neuchâtel
Espace Paul Vouga
CH-2068 Hauterive
Tel.: +41 (0)32 889 69 17
latenium@ne.ch

Roland Blaettler, Jonathan Frey, Lara Tremblay, 2022

Ein Sonderfall: das Wrack von Hauterive

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts verfingen sich die Netze der Fischer im Neuenburgersee regelmässig an einem versunkenen, mysteriösen Gegenstand etwa 1,2 km vor dem Hafen von Hauterive. In einem der Netze wurden in den Jahren zwischen 1910 und 1920 sogar einige Keramiken und Bronzeobjekte gefunden, die erst viel später, im Jahr 1970, auf den Kunstmarkt kamen (Laténium HR-E16-60499; Laténium HR-E16-60498; Laténium HR-E16-60804; Laténium HR-E16-60504; Laténium HR-E16-60503). 1961 durchstöberte ein Taucher heimlich diesen Ort und brachte ein Ensemble aus grünglasierter Keramik und Metallgegenständen an die Oberfläche. Diese Fundstücke wurden 1962 konfisziert und dem archäologischen Museum in Neuenburg anvertraut (Laténium HR-E16-60802; Laténium HR-E16-32; Laténium HR-E16-17; Laténium HR-E16-18; Laténium HR-E16-45; Laténium HR-E16-66; Laténium HR-E16-60501; Laténium HR-E16-60801; Laténium HR-E16-61; Laténium HR-E16-5; Laténium HR-E16-60810). Im gleichen Jahr ermöglichte ein erster Sondierungstauchgang der zuständigen Behörden die Identifikation eines Wracks, oder vielmehr der Ladung eines Transportkahns, der im 16. Jahrhundert an dieser Stelle gesunken war. Erst 1980 war das kantonale Amt für Archäologie in der Lage, an diesem Standort eine systematische Unterwassergrabung durchzuführen. Die Taucher fanden keine Spuren vom Boot selber, aber eine Menge von Bruchstücken von Keramikgefässen und verschiedene Metallgegenstände, darunter dutzende Eisenbarren mit einem Gesamtgewicht von mehreren hundert Kilogramm (Arnold 1982; Egloff 1980). Abgesehen von diesen für die Metallindustrie bestimmten Barren transportierte das Schiff ein Sortiment aus glasierter Irdenware, von dem einige Formen in mehreren Exemplaren gefunden wurden.

Das vollkommene Fehlen von Gebrauchsspuren an den Haushaltskeramiken zeigt, dass die Gefässe direkt von einer unbekannten Töpferei auf den Kahn gelangten. Diese muss also am Ufer des Neuenburgersees oder dem ihm zugehörigen Flusssystem gelegen haben. Das Ziel des Transports ist dagegen unbekannt (auch zum Folgenden Arnold/Frey/Tremblay, in Vorbereitung) .

Der Fund besteht aus hunderten Bruchstücken, aber auch aus einigen Dutzend ganzen Gefässen, die rekonstruiert wurden oder intakt blieben. Insgesamt umfasst das Ensemble knapp 200 keramische Gefässindividuen. Im Allgemeinen ist diese Art von Gebrauchskeramik durch archäologische Funde aus Abfallgruben oder Aufschüttungen dokumentiert. Hier liegen nun Töpfe vor, die trotz der Verwitterung durch die lange Zeit unter Wasser praktisch neu sind: Gegenstände, die an einen Kunden oder vielleicht auch einen Wiederverkäufer irgendwo im Drei-Seen-Land hätten ausgeliefert werden sollen.

Der Fundkomplex umfasst Kochgefässe wie Dreibeinpfännchen und Henkeltöpfe samt den dazugehörigen Deckeln sowie Siebe mit Rohrgriff. Einzigartig ist der Fund eines grossen Fettfängers. Häufig anzutreffen sind multifunktionale Schüsselformen wie die Schüsseln mit giebelförmigem und verkröpftem Rand. Zum eigentlichen Essgeschirr gehören die Schüsseln mit aussen verstärktem Rand und Grifflappen und wenige Platten mit Standfuss, Fahne und Randlippe. Eine Henkelflasche, eine Feldflasche sowie ein Handwaschbecken runden das Fundspektrum ab.

Aufgrund eines Bretts, dessen letzter Jahrring ins Jahr 1547 datiert und der Tatsache, dass Schiffe aus trockenem Holz gebaut wurden, darf man annehmen, dass der Kahn in den 1560er Jahren erbaut wurde. Bei einer anzunehmenden Nutzungszeit von 30 Jahren dürfte das Unglück, das zum Verlust der Ladung führte, zwischen 1560 und 1590 erfolgt sein. Dieser Datierungsansatz passt gut zu den Formen der Gefässkeramik, weisen die Schüsseln mit verkröpftem Rand doch einen hohen Anteil am Gefässformenspektrum und zudem eine bereits recht hohe Randlippe auf. Das vollkommene Fehlen von Schüsseln mit ausladendem Rand und das gleichzeitige häufige Vorkommen von Schüsseln mit aussen verstärktem Rand und gegenständigen, an der Verstärkung ansetzenden Grifflappen zeigt, dass der Fundkomplex kulturell nicht im Bernisch-Freiburgischen Kulturraum und seinen Randzonen, sondern viel weiter westlich zu verorten ist. Demnach erstaunt es auch nicht, dass nur wenige Gefässe mit Malhorndekor und keine Gefässe mit Ritzdekor vorliegen, die man im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts in der Deutschschweiz erwarten würde. Stattdessen finden sich etliche Gefässe mit geschwenktem, zonalem Dekor und solche mit absichtlich fleckig-aufgetragener, marmorierend wirkender Grundengobe.

Die Ladung mit den Haushaltskeramiken dürfte somit im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts verloren gegangen sein.

Die erste Textfassung erschien in: Blaettler/Ducret/Schnyder 2013, 46 – Letzte Überarbeitung Jonathan Frey, Lara Tremblay): 6.10. 2022.

Bibliographie:

Arnold 1982
Béat Arnold, Fouille d’une épave du XVIe siècle dans le lac de Neuchâtel, au large d’Hauterive, in: Musée neuchâtelois, 1982, 53-72.

Arnold 2004
Béat Arnold, A page of naval archaeology illustrated by the close examination of some traditional boat craft from Lake Neuchâtel, Switzerland, in: Klaus Brandt/Hans Joachim Kühn (Hrsg.), Der Prahm aus dem Hafen von Haithabu. Beiträge zu antiken und mittelalterlichen Flachbodenschiffen, Neumünster 2004, 97-103.

Arnold/Frey/Tremblay (in Vorbereitung)
Béat Arnold/Jonathan Frey/Lara Tremblay (article en préparation). “Une épave de la seconde moitié du 16e siècle naufragée dans le lac de Neuchâtel et sa riche cargaison”, Annuaire AS 2024.

Blaettler/Ducret/Schnyder 2013
Roland Blaettler/Peter Ducret/Rudolf Schnyder, CERAMICA CH I: Neuchâtel (Inventaire national de la céramique dans les collections publiques suisses, 1500-1950), Sulgen 2013.

Egloff 1980
Michel Egloff, Des nécropoles burgondes à l’épave d’Hauterive, in: Helvetia archeologica 43/44, 1980, 196-205.

Reitmaier 2008
Thomas Reitmaier, Vorindustrielle Lastsegelschiffe in der Schweiz (Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 35), Basel 2008, 23.

 

Ilanz, Museum Regiunal Surselva (MRS)

Museum Regiunal Surselva
Städtlistrasse 10
7130 Ilanz
0041 81 925 41 81
info@museumregiunal.ch

Keramiksammlung des MRS in CERAMICA CH

Andreas Heege, 2020

Museumsgeschichte

Die Bestrebungen zur Einrichtung einer ethnographischen Museumssammlung in der Surselva reichen bis in das Jahr 1978 zurück. Am 4. April 1979 kam es zur offiziellen Gründung der Stiftung Museum Regiunal Surselva  (MRS). Die Stiftung wurde in einer Zeit ins Leben gerufen, als der Schutz des einheimischen Kulturgutes im Vordergrund stand. Die “Moderne” führte auch in der Surselva zu radikalen Veränderungen der Arbeitsweise und des Lebensstils. Unzählige Geräte, ja ganze Wohnungseinrichtungen hatten ausgedient und fanden den Weg auf Deponien oder in den Antiquitätenhandel. Ein lokales Komitee ergriff die Initiative und gründete die heute noch bestehende Stiftung mit der Zielsetzung:

“Bewahrung und Ausstellung von bedeutungsvollen Gegenständen und Einrichtungen von regionaler Bedeutung (Betriebsabläufe und Arbeitsprozesse) aus dem traditionellen bäuerlichen und handwerklich-gewerblichen Kulturbereich”.

Manganglasiertes Kaffeegeschirr aus der zweiten Hälfte des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, hergestellt in der Deutschschweiz, in Graubünden und der Surselva  weit verbreitet.

Diesem Grundsatz wurde nachgelebt und Objekte aus der Surselva Grischuna, gesammelt, wobei die rätoromanischen Siedlungsräume  genauso berücksichtigt wurden, wie die Siedlungen der Walser (Vals, Obersaxen, Valendas, Versam und Safien). Das heutige Sammelgebiet umfasst etwa 40 Ortschaften.  In der Altstadt von Ilanz konnte als Museum der älteste Sitz der Ilanzer Patrizierfamilie Schmid von Grüneck erworben werden. Das Museum wurde 1988 eröffnet. Heute verfügt es über eine reichhaltige Sammlung von Gegenständen  “regionaler Bedeutung” (Jenny 1989;  Maissen 1988;  Maissen 1990; Maissen 1993; Maissen 1998).

Eine der treibenden Kräfte für das Museum war der Lehrer und Volkskundler Alfons Maissen (1905-2003) aus Ilanz/Glion (Nachrufe Spescha 2004, Spescha 2005), der 1943 über “Werkzeuge und Arbeitsmethoden des Holzhandwerks in romanisch Bünden, die sachlichen Grundlagen einer Berufssprache” promoviert hatte. Der Titel seiner Dissertation lässt die Interessen Maissens deutlich werden: Sprache und Objekte, Wörter und Sachen. Später sollte sich dazu ein starkes Interesse am rätoromanischen Liedgut und rätoromanischer Literatur und Lokal- und Handwerksgeschichte gesellen.

In den Jahren 1994-2006 wurden die Sammlungshintergründe in der hausinternen Dokumentation recherchiert, abgelegt und erschlossen. Seit 2008 erfährt das Museum Regiunal mit einer neuen Strategie einen sanften Richtungswechsel. Dieser wird auch im Stiftungszweck nachvollzogen. Vom “Sammeln, Bewahren und Ausstellen” macht die Stiftung MRS den Schritt zum “Vermitteln”. Der neue Zweckartikel räumt zudem neu auch die Möglichkeit ein, Gegenstände aus dem 20./21. Jahrhundert (“Moderne”, “Industriezeitalter”) in die Sammlung zu integrieren.

Die Keramiksammlung des MRS

Graubünden ist in der Neuzeit ein Kanton mit sehr geringer eigener Keramikproduktion  und überwiegendem Keramikimport (dazu ausführlich Heege 2019).  Dies spiegelt sich auch in der Keramiksammlung, die  in CERAMICA CH 238 Datensätze umfasst. Das Museum stellt zudem eine relativ junge Gründung dar  und die Sammlungsschwerpunkte betrafen insgesamt eher andere Handwerke und Themen (vgl. Maissen 1998, bes. 110-111), was ebenfalls Auswirkungen hatte. So fehlen, vermutlich aufgrund des intensiven bündnerischen Antiquitätenhandels des späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchweg Keramiken, die vor 1800 zu datieren wären. Und auch Objekte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind selten. Italienische, schweizerische, deutsche und französische Fayencen fehlen ebenso, wie qualitätsvollere deutsche Steinzeuge oder schweizerische und deutsche Porzellane, die sich mit bündnerischem Gebrauchsort z.B. im Rätischen Museum in Chur oder im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich finden.

Keramik aus der Region Berneck SG, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Selbst die preiswerte Gebrauchskeramik aus einem  einfachen Haushalt, in diesem Fall eine Suppenschüssel,  wurde  auf jeden Fall geflickt, nachdem sie zu Bruch gegangen war.

Grundsätzlich mag sich in der Zusammensetzung der Sammlung des MRS jedoch auch die generelle Armut des überwiegenden Teils der Bauern und Handwerker der Region spiegeln, während der Reichtum der bedeutenderen Familien der Stadt Ilanz (z.B. die Grafer, Schönögli und Janig) und aus dem Bereich des Grauen Bundes (z.B. der Familie Capol von Flims/Laax) in der Keramik des Museums nicht sichtbar wird.

Aufwendig verzierte, aus Italien importierte Fayenceteller mit Wappen der Familen Capol bzw. von Salis, heute im Rätischen Museum in Chur.

Quellenkritisch ist anzumerken, dass etwa ein Drittel der im Museum aufbewahrten Keramiken aus nur einer Antiquitätenhandlung in Laax angekauft wurde, die Toja Isenring-Maissen gehörte (zur Person: Maissen 1979). Da grundlegende, materialbasierte Forschungen zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Graubünden bis in die jüngste Vergangenheit (Heege 2016; Heege 2019) fehlten, verwundert es nicht, dass ein grösserer Teil der in den 1980er-Jahren angekauften Objekte vom Handel falsch zugewiesen oder in seiner bündnerischen Herkunft nicht erkannt wurde. So gelangte eine grössere Serie manganglasierter, dunkelbrauner Keramiken aus der Deutschschweiz (z.B. aus Kilchberg-Schooren ZH, Aedermannsdorf SO oder Schaffhausen SH) in das Museum, weil man sie fälschlich als Produkte der Hafnerei Deragisch in Bugnei einstufte.

Manganglasiertes Geschirr aus der zweiten Hälfte des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts, hergestellt in der Deutschschweiz.

Sie passen aber gleichwohl in die Sammlung, denn manganglasiertes Geschirr war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts überall in Graubünden ein preiswerter und sehr beliebter Artikel bei Kaffee- und Tischgeschirr (Tee- und Kaffeekannen, Töpfe, Terrinen, Platten, Backmodel für Gugelhupf – rätoromanisch: butschella). Zahlreiche Töpfereien und Keramikfabriken in der Deutschschweiz stellten dieses Artikel her.

Keramik aus Vallauris, Südfrankreich (vorne) und aus Vallauris oder Albisola, Ligurien (hinten links) und aus Albisola (hinten rechts).

Unter den Irdenwaren befinden sich, wie im Museum in Bergün (MB 0597) bzw. Poschiavo (MPO 10495), auch “Fremdlinge”, vermutlich aus Italien aus der Region Albisola oder aus Vallauris in Südfrankreich (“SOCIÉTÉ INDUSTRIELLE VALLAURIS“). Wie die Töpfe nach Graubünden gelangten (Tourismus-Mitbringsel? Keramik italienischer Gastarbeiter?), ist leider nicht überliefert. Link auf die Produktion von Emanuele Barile in Albisola, um 1900.

Unverständlich bleibt dagegen der Verkauf dieser dreier Töpfe  (MRS 1988.330, MRS 1988.332, MRS 1988.342), einmal sogar mit dem ausdrücklichen Hinweis, es handele sich um Keramik der Hafnerei Lötscher in St. Antönien, obwohl immerhin einer der Töpfe erkennbar „SOCIÉTÉ INDUSTRIELLE VALLAURIS“ gemarkt ist (MRS 1988.332)!

“Ferienhauskeramik”,  mittel- und ostdeutscher Steinzeugtopf, ostdeutsche Mohnreibeschüssel.

Und auch langfristige, ausländische  Ferienhausmieter bzw. -besitzer tragen immer wieder zur Verfälschung des Gefässspektrums einer Kulturlandschaft bei, wenn sie Keramiken aus ihren Herkunftsregionen importieren, die später unerkannt in die Museumssammlungen gelangen. Dies ist z.B. bei zwei mittel- oder ostdeutschen Keramiken – einem typischen Steinzeugtopf und einer unschweizerischen Mohnreibeschüssel – der Fall (MRS 2016.8, MRS 2016.9).

Im Gesamtüberblick und im Vergleich mit der Sammlung des Rätischen Museums in Chur entspricht die Keramiksammlung des MRS jedoch sehr gut dem, was man aus der Zeit zwischen etwa 1850 und 1950 in Graubünden erwarten kann. Trotz aller Quellenkritik spiegelt sich in ihr also gleichwohl ein Stück realer Alltags- und Lebensgeschichte in der Surselva. Spezifische Eigenheiten des Sammlungsgebietes des Museums (z.B. Unterscheidung rätoromanische Gebiete, Walsergebiete oder Unterschiede zum übrigen deutschsprachigen Graubünden) lassen sich, sieht man von den wenigen echten Bugnei-Keramiken ab, dagegen jedoch nicht erkennen und sind meiner Meinung nach im 19. und 20. Jahrhundert auch nicht (mehr?) zu erwarten.

Färbetopf für Indigofärbung, hergestellt von Christian Lötscher  in St. Antönien zwischen 1843 und 1879.

Dass die Keramik der Hafnerei-Lötscher aus St. Antönien im Prättigau, abgesehen von einem Objekt aus dem Antiquitätenhandel, in der Sammlung nicht vertreten ist, stützt die üblichen Vorstellungen über Absatzgebiete handwerklich arbeitender Töpfereien (Radius von etwa 20/25 km). Umgekehrt kann man sich kaum vorstellen, dass das Absatzgebiet der Hafnerei Deragisch aus Bugnei wesentlich weiter als Ilanz gereicht haben könnte (Distanz 37 km).

Haushaltskeramik aus Berneck SG. Sie war in Graubünden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet und sehr beliebt. Die Bernecker waren die grössen Konkurrenten der Töpfer aus St. Antönien.

Bei den Irdenwaren finden wir mit wenigen Abweichungen dieselben Gruppen wie im Rätischen Museum wieder. Graubünden ist wichtiger Absatzmarkt für die rheintalischen Töpfereien der Region Berneck SG, weshalb die üblichen Typen – Henkeltöpfe, Terrinen und Röstiplatten – vertreten sind.

Milchtöpfe, dekoriert mit Farbkörpern in der Grundengobe. Dieser Dekor war im 19. Jahrhundert in der gesamten Deutschschweiz und in Vorarlberg bzw. dem Fürstentum Liechtenstein sehr beliebt.

Hierzu gehört auch ein grösseres Spektrum an Milchtöpfen, die mit Farbkörpern in der Grundengobe verziert sind, was der Geschirroberfläche ihr charakteristisches violett-gesprenkeltes Aussehen verleiht.

Keramik aus der Region des Genfer Sees.

Auch Geschirr mit der typischen hellgelben Glasur und den charakteristischen zylindrischen Henkeltöpfen (Milchtöpfen) ist vertreten. Zur Zeit nehmen wir an, dass diese Keramik im frühen 20. Jahrhundert in der Region des Genfer Sees in der Westschweiz produziert wurde. Sie hat in Graubünden eine weite Verbreitung.

Keramik mit rosafarbener Grundengobe, Schablonen- oder Spritzpistoledekor und farbloser Glasur, der preiswerte Geschirrklassiker der 1930er- bis 1950er-Jahre in Graubünden.

Eine in Graubünden oft anzutreffende Geschirrgruppe datiert aufgrund stilistischer Erwägungen in die 1930er- bis 1950er-Jahre. Leider konnte bis heute kein gemarktes Stück aufgefunden werden, sodass zur Zeit unlar ist, wer der oder die Hersteller sind.

Kaffeekanne aus der Keramikfabrik in Aedermannsdorf SO. Die Armbrustmarke datiert das Stück zweifelsfrei in die 1930er- oder 1940er-Jare.

Auf die bedeutende Anzahl manganglasierten Geschirrs aus der Deutschschweiz wurde bereits hingewiesen. Diese Keramiken sind meistens ungemarkt, weshalb ein gestempeltes Stück aus Aedermannsdorf SO eine erfreuliche Ausnahme darstellt (MRS 1988.324).

Töpfe und Gugelhupfformen mit einer braunen Lehmglasur, sog. „Braungeschirr Bunzlauer Art“ ist ebenfalls in grösserer Zahl vertreten. Diese Ware, die in den Horizont spätes 19. und erste Hälfte 20. Jahrhundert gehört, wurde wohl via Eisenbahn aus Schlesien (heute Polen) auf die Märkte Graubündens gebracht. Die Glasur galt als „bleifrei“, weshalb die Ware auch als Gesundheitsgeschirr vermarktet wurde.

Süddeutscher Keramikimport nach Graubünden. Identische Gefässe finden sich z.B. auch im Fürstentum Liechtenstein.

Typisch sind für Graubünden im 19. Jahrhundert auch hellscherbige, meist nur gelblich, grünlich oder manganschwarz glasierte Keramikimporte aus dem bayerischen Raum, möglicherweise der Region Augsburg bzw. des Kröning (Heege 2016, 162–169). Hierbei handelt es sich meist um Henkeltöpfe (Milch- oder Vorratstöpfe) und um typische, im Querschnitt rechteckige Bräter mit oberrandständigen Henkeln.

   

Typische Topfformen, die in Graubünden in grösserer Anzahl vorkommen und im späteren 19. Jh. wohl innerhalb des Kantons gefertigt wurden. Allerdings ist der Herstellungsort unbekannt.

Einige wenige Topfformen, die man gerne bündnerischer Produktion zurechnen würde (Heege 2019, 408-412), ohne dass wir die Töpfereien benennen könnten, finden sich ebenfalls im Inventar. Es handelt sich überwiegend um grosse, innen glasierte Doppelhenkeltöpfe mit oder ohne Stülpdeckel (Schmalztöpfe oder Vorratstöpfe) oder um Färbetöpfe für die Indigofärbung. Von dieser funktionalen Topfform ist auch ein charakteristisches Exemplar des Töpfers Christian Lötscher von St. Antönien vorhanden (MRS 1988.347).

Keramik aus der Hafnerei Deragisch in Bugnei, typische Kaffeekanne und Honigtopf.

Auf die Keramik von Bugnei im Tavetsch wurde bereits hingewiesen. Vorhanden sind drei der sehr typischen Bügelkannen (Kaffeekannen mit Röhrenausguss). Hinzu kommt ein typischer Flachdeckel und ein Honigtopf mit breitem Ausguss (Heege 2016, 59-61), zu dem es passende Gegenstücke im Rätischen Museum gibt (RMC H1964.235, H1971.457, Blindmarke -Herstellermarke “Bugnei”).

Steingut aus Möhlin bei Rheinfelden und aus der Firma Utzschneider & Co. in Sarreguemines.

Das Spektrum an Steingut ist sehr variabel und wird von Kaffee-, Tisch- und Waschgeschirr dominiert. Es kommen beim Tischgeschirr die für die Schweiz üblichen französischen, deutschen und schweizerischen Manufakturen vor (Sarreguemines, Schramberg, Möhlin bei Rheinfelden), jedoch fehlen auch belgische und englische Produzenten nicht.

Waschgeschirr-Set aus der Steingutfabrik von Franz-Anton Mehlem in Bonn.

Beim Waschgeschirr und der Hygienekeramik (Nachttöpfe), dominieren dagegen die Produkte von Villeroy und Boch (Mettlach, Wallerfangen, Schramberg) oder Utzschneider & Co (Sarreguemines) neben solchen aus der Steingutfabrik von Franz-Anton Mehlem in Bonn.

Steinzeug-Vorratstöpfe “Westerwälder Art” aus dem deutschen Westerwald oder aus dem französischen Elsass. Wegen der Volumenangabe mit “L” (=Liter) wurden sie nach dem 1. Weltkrieg gefertigt.

Deutsches oder elsässisches Steinzeug ist vor allem durch die üblichen Doppelgrifftöpfe des späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Vorratstöpfe, Schmalztöpfe, Sauerkrauttöpfe) und Konserventöpfe sowie Apothekenabgabegefässe vertreten.

 

Porzellan-Service aus Deutschland (oben) und der Schweiz (unten, links Langenthal, rechts Sevelen).

Das Spektrum des Porzellans ist inhomogen und setzt sich sowohl aus Nippes in Schuhform (unbekannte Hersteller) als auch Kaffee- und Tischgeschirr (verschiedene Servicereste), Weihwasserbecken und Vasen zusammen. Einzelnen deutschen und tschechischen Herstellern stehen auch Produkte aus den Porzellanfabriken in Langenthal BE und Sevelen SG (mit dem Motiv des Obertors von Ilanz) gegenüber.

Hervorzuheben sind Anfertigungen für die Region, einmal mit einer Ortsansicht von Ilanz (MRS 1992.1) und einmal für das Berghotel „Villa Buenos Aires“ in Surcuolm unterhalb des Piz Mundaun (MRS 1994.86).

Dank

Ich danke der derzeitigen Museumsleiterin Ursina Jecklin und ihrem Team sehr herzlich für die gute Vorbereitung meines Aufenthalts und die unkomplizierte, freundliche  und interessierte Zusammenarbeit!

Bibliographie:

Heege 2016
Andreas Heege, Die Ausgrabungen auf dem Kirchhügel von Bendern, Gemeinde Gamprin, Fürstentum Liechtenstein. Bd. 2: Geschirrkeramik 12. bis 20. Jahrhundert, Vaduz 2016.

Heege 2019
Andreas Heege, Keramik aus St. Antönien. Die Geschichte der Hafnerei Lötscher und ihrer Produkte (1804-1898) (Archäologie Graubünden – Sonderheft 7), Glarus/Chur 2019.

Jenny 1989
Georg Jenny, Museum Regiunal Surselva, Ilanz, in: Terra Grischuna 48, 1989, 61-64.

Maissen 1943
Alfons Maissen, Werkzeuge und Arbeitsmethoden des Holzhandwerks in romanisch Bünden, die sachlichen Grundlagen einer Berufssprache (Romanica Helvetica), Winterthur 1943.

Maissen 1979
Alfons Maissen, Die Bündner Malerin Toja Isenring, in: Heimatwerk 44, 1979, 32-36.

Maissen 1988
Alfons Maissen, Museum Regiunal Surselva, Ilanz. Pflege des Althergebrachten, in: Schweizer Hotel Journal 18, 1988, 25-28.

Maissen 1990
Alfons Maissen, Das Museum Regiunal Surselva, Casa Carniec in Ilanz, in: Bündner Schulblatt 49, 1990, 67-73.

Maissen 1993
Alfons Maissen, Kleiner Begleiter durch das Museum Regional Surselva, Ohne Ort 1993.

Maissen 1998
Alfons Maissen, Casa Carniec Glion en survesta.  Museum Regiunal Surselva (MRS) = Casa Carniec Ilanz im Überblick / Regionalmuseum Surselva, Chur 1998.

Spescha 2004
Arnold Spescha, Prof. Dr. Alfons Maissen Glion/Cuera (1905-2003), in: Calender romontsch 145, 2004, 398-406.

Spescha 2005
Arnold  Spescha, Prof. Dr. Alfons Maissen (1905-2003), in: Bündner Jahrbuch N.F. 47, 2005, 148-152

 

Kilchberg, Conrad Ferdinand Meyer-Haus (CFMH)

Conrad Ferdinand Meyer-Haus Kilchberg, Ansicht von der Alten Landstrasse.

Conrad Ferdinand Meyer-Haus
Alte Landstrasse 170
8802 Kilchberg
044 715 31 40 Telefon (Museum)
cfmeyer.haus@kilchberg.ch

Öffnungszeiten: Dienstag, Samstag, Sonntag 14.00 – 16.00 Uhr (oder nach Vereinbarung). Allg. Feiertage und während der regionalen Sport-, Frühlings-, Herbst- und Weihnachtsschulferien geschlossen, in den Sommerferien regulär offen. Audioguides in D/E/F
Anreise: Bus 161 ab Zürich-Bürkliplatz bis Haltestelle «Auf Brunnen». Parkplätze entlang der Alten Landstrasse beim Museum.

Keramik des Conrad Ferdinand Meyer-Hauses in CERAMICA CH

Elisabeth Lott, 2023

Zur Geschichte des Museums

Die Grundmauern des heutigen C. F. Meyer-Hauses reichen ins Jahr 1785 zurück, genau in jene Zeit, als im Schooren unten am See die Zürcher Porzellanmanufaktur in Betrieb war. Das von einem Kilchberger Rebbauern erstellte Landgut «Auf Brunnen» mit grossem Umschwung gelangte nach verschiedensten Handänderungen 1877 in den Besitz des bekannten Schweizer Dichters Conrad Ferdinand Meyer (1825-1898). Er hat das Haus während mehr als zwanzig Jahren bewohnt und viele seiner einzigartigen Novellen und Gedichte hier in Kilchberg geschaffen. Sein Arbeitszimmer, das Tochter Camilla (1879-1936) testamentarisch der Zentralbibliothek Zürich vermachte, kann samt Originalmobiliar und Bibliothek besichtigt werden.

Nach Camillas Tod erwarb 1943 die Gemeinde Kilchberg das Landhaus. Bereits 1945 wurde im Parterre neben dem fürs Publikum zugänglichen Dichterzimmer die ortsgeschichtliche Sammlung eröffnet, während die oberen Stockwerke über Jahrzehnte als Pfarr- und Privatwohnung dienten. Die vom Kilchberger Mäzen Martin Fehle (1925-2008) gegründete Stiftung Conrad-Ferdinand-Meyer-Haus hat dann ermöglicht, das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Jahr 2008 so einzurichten, dass es ganz als Museum genutzt werden kann. Das frühere Ortsmuseum, das mit engen Platzverhältnissen zu kämpfen hatte, wurde durch den Umbau ein grosszügiges Kultur- und Begegnungszentrum.

Das Erdgeschoss ist ganz der Literatur gewidmet: Nicht nur Meyers Arbeitszimmer und eine Ausstel­lung zu Leben und Werk des einstigen Hausbesitzers sind zu besichtigen; hier befindet sich auch das Familie-Mann-Zimmer. Der zu Thomas Manns 125. Geburtstag im Jahr 2000 eröffnete Raum verge­genwärtigt jene vierzig Jahre, die Familie Mann an der Alten Landstrasse 39 in Kilchberg verbracht hat. Von der Wohnsitznahme des Dichters Thomas Mann (1875-1955) im Jahr 1954 bis zum Tod seines Sohnes, des berühmten Historikers und Publizisten Golo Mann (1909-1994), werden die wichtigsten Stationen nachgezeichnet. Fotografien und Originalporträts, ausgewählte Schriftstücke sowie einige Erinnerungsgegenstände gewähren Einblick ins Dasein und Wirken dieser ausserge­wöhnlichen Familie in der Zürichseegemeinde.

C. F. Meyer-Haus, Gartenansicht.

Über den stilvollen Gartensaal, der für verschiedenste kulturelle Anlässe, Empfänge und Zivilhoch­zeiten genutzt wird, gelangt man in den gepflegten Park, der zum Flanieren einlädt und wo ebenfalls Veranstaltungen stattfinden. Das Dachgeschoss des C. F. Meyer-Hauses beherbergt die lokalhistorische Abteilung des Museums. Dazu befindet sich hier die Ausstellung zur Kilchberger Keramikproduktion des 19. Jahrhunderts mit Fayence- und Steingutgeschirren aus den Betrieben Nägeli, Scheller und Staub. Das erste Obergeschoss ist ganz dem kostbaren Zürcher Porzellan des 18. Jahrhunderts vorbehalten.

Das Zürcher Porzellanmuseum im C. F. Meyer-Haus und die Entstehung der Sammlung

Schon der erste Kurator des Museums, Theodor Spühler, trug nebst vielen anderen Objekten aus Kilchbergs Vergangenheit ausgewählte Stücke aus der Zürcher Porzellanmanufaktur zusammen, teils durch Ankauf, als Leihgabe oder Geschenk. So wurde ein Grundstock für die jetzt breit gefächerte Ausstellung gelegt, die im Lauf der Jahre immer grössere Ausmasse annahm und inzwischen fünf Räume füllt. Besonders 1985 erweiterte sich der Keramikbestand stark, indem der genannte Kunst­freund Martin Fehle anlässlich eines runden Geburtstags einen beachtlichen Teil des Einsiedler-Service erwarb und dem Museum schenkte (Bösch 2008). Wegen Platzmangels waren die zahlreichen Geschirre aber nicht als Einheit ausgestellt, sondern wurden räumlich getrennt in verschiedenen Vitrinen gezeigt. Auch in der Folgezeit wurde die Sammlung dann kontinuierlich, aber in bescheidenem Rahmen durch Zukäufe und Schenkungen ergänzt.

Teile des Einsiedler-Service im C. F. Meyer-Haus Kilchberg.

Hauptziel der erwähnten Stiftungsgründung durch Martin Fehle im Jahr 2006 war es, das bisherige Ortsmuseum auszubauen und so günstige Bedingungen für eine adäquate Präsentation des herrli­chen Zürcher Porzellans zu schaffen. Dabei fand er im Kilchberger Privatsammler Franz Bösch (1932-2019) einen Gleichgesinnten, der bei der Konzeption des Porzellanmuseums die Federführung übernahm und bereits viele Stücke aus seinem eigenen Bestand in die Ausstellung im C. F. Meyer-Haus integrierte. Der Fokus liegt auf den Formstücken, die in ihrer ganzen Bandbreite ersichtlich sein sollen: Tafel-, Kaffee- und Teegeschirre neben verschiedensten Gebrauchsgegenständen wie etwa Vasen, Dosen, Tintengeschirren, Parfumflacons oder Nadelbüchsen. Auch die enorme Vielfalt der plastischen und gemalten Dekore will erlebbar gemacht werden. Zudem wird Einblick ins reichhaltige Figurenwerk gewährt. In seinem Grundlagenwerk «Zürcher Porzellanmanufaktur 1763-1790» von 2003 hatte Franz Bösch die grosse Produktionspalette des Zürcher Unternehmens bereits systema­tisch zusammengetragen und publiziert. Punktuell werden weiterhin komplettierende Neuerwerbungen getätigt.

Zürcher Porzellan im C. F. Meyer-Haus Kilchberg.

Der Fokus liegt auf den Formstücken, die in ihrer ganzen Bandbreite ersichtlich sein sollen: Tafel-, Kaffee- und Teegeschirre neben verschiedensten Gebrauchsgegenständen wie etwa Vasen, Dosen, Tintengeschirren, Parfumflacons oder Nadelbüchsen. Auch die enorme Vielfalt der plastischen und gemalten Dekore will erlebbar gemacht werden. Zudem wird Einblick ins reichhaltige Figurenwerk gewährt. In seinem Grundlagenwerk «Zürcher Porzellanmanufaktur 1763-1790» hatte Franz Bösch (2003) die grosse Produktionspalette des Zürcher Unternehmens bereits systema­tisch zusammengetragen und publiziert. Punktuell werden weiterhin komplettierende Neuerwerbungen getätigt.

Nach dem Tod von Franz Bösch kam zusätzlich seine gesamte bedeutende Privatsammlung ins C. F. Meyer-Haus, zum Teil als grosszügiges Geschenk, zum Teil als Ankauf durch die Stiftung. Geschenk­weise gelangte auch die mit Akribie zusammengetragene umfangreiche Fachbibliothek ins Kilchber­ger Museum in der Absicht, im C. F. Meyer-Haus ein Kompetenzzentrum für Zürcher Porzellan auf­bauen zu können. Denn seit der Schliessung der Keramikausstellung des Nationalmuseums im Zürcher Zunfthaus «Zur Meisen» fehlt eine repräsentative Schau mit Erzeugnissen aus der Porzellan­manufaktur im Schooren, der ersten Porzellanmanufaktur der Schweiz, die zudem internationalen Rang beanspruchen darf. Die umfassende Präsentation im C. F. Meyer-Haus schliesst diese Lücke und ist darum auch von überregionaler und nationaler Bedeutung.

Bibliographie:

Bösch 2003
Franz Bösch, Zürcher Porzellanmanufaktur 1763–1790. Porzellan und Fayence, Band 1: Geschichte des Unternehmens und seine Erzeugnisse; Band 2: Verzeichnis der Produkte, Zürich 2003.

Bösch 2008
Franz Bösch, Das Einsiedler-Service aus der Zürcher Porzellanmanufaktur, Kilchberg 2008.

 

Klosters, Museum Nutli Hüschi (NH-KL)

Museum Nutli Hüschi Klosters
Monbielerstrasse 11
Ch-7250 Klosters-Serneus
Tel. +41 (0)79 440 69 48
info@museum-klosters.ch

Film zum Nutli Hüschi Klosters

Keramik aus dem Nutli Hüschi in CERAMICA CH

Andreas Heege 2021

In die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen fällt die Sammlungstätigkeit von Fritz Schoellhorn (1863–1933), dem Direktor der Haldengut-Brauerei in Winterthur (zur Person siehe Stichwort «Fritz Schoellhorn» im HLS. Ausserdem: Schoellhorn 1923 und Nekrologe Schoellhorn 1933).

Dieser war kulturhistorisch sehr interessiert und besass schon in den 1890er-Jahren eines der ersten Ferienhäuser in Klosters. Auf diesem Wege kam er mit der Kultur und den materiellen Hinterlassenschaften des Prättigaus in Kontakt. Er erwarb eines der ältesten Wohnhäuser des Ortes, das «Nutli-Hüsli» und bewahrte es vor der Zerstörung, indem er es sorgfältig abtragen und als Heimatmuseum in der Nähe wieder aufbauen liess. In einer 1925 von ihm selbst verfassten Informationsbroschüre zum Haus schrieb er: «…1889 wurde die Eisenbahn Landquart-Klosters und 1890 die Strecke Klosters-Davos dem Verkehr übergeben. Damit begann für das bisher abgelegene Tal eine neue Zeit! Zeugen der alten Zeit zu erhalten, war mein Ziel.»

Keramik der Hafnerei Lötscher aus St. Antönien.

Er stattete das Heimatmuseum zusätzlich mit Mobiliar, Keramik und Gerätschaften aus. Dabei erstaunt es nicht, dass auch Keramik der Hafnerei Lötscher aus St. Antönien, Kilchberg-Schoorener Fayencen, Bernecker Irdenwaren „Heimberger Art“ und vieles mehr in die Sammlung gelangte. Zumindest für einige Stücke kann belegt werden, dass Fritz Schoellhorn sie  zwischen 1918 und 1921 beim Churer Antiquitätenhändler Hablützel bzw. beim Antiquar Schwabe in Davos käuflich erwarb. Neun weitere Lötscher-Keramikobjekte gelangten erst 1954 als Schenkung des Sohnes Georg Schoellhorn (1891–1973) in den Besitz des Museums (Schoellhorn 1954). Wir gehen aber wohl nicht fehl in der Annahme, dass sie schon zu Lebzeiten von Fritz Schoellhorn, d. h. vor 1933, erworben wurden (Ich danke Andreas Schoellhorn, Winterthur, für Informationen über seinen Urgrossvater und Grossvater). Darunter befinden sich eine ganze Reihe wichtiger und singulärer Stücke, wie ein 1841 datierter Wandbrunnen von Andreas Lötscher, eine ungewöhnliche Schenkkanne mit keramischem Klappdeckel sowie mehrere Kaffee- und Teekannen  und einer von zwei bekannten Blumentöpfen.  Cordula Hitz-Walser verfasste 1997 einen kurzen Bericht über die Museumssammlung und die weitere Entwicklung des Museums (Hitz-Walser 1997). Heute wird das Museum von der Gemeinde getragen und von einem kleinen Museumsteam liebevoll betreut.

Die 15 Lötscher Geschirrkeramiken der Sammlung wurden wissenschaftlich umfänglich bearbeitet (Heege 2019). Der Rest der keramischen Museumssammlung wurde 2021 erfasst. Insgesamt konnten zusätzlich 149 Objekte dokumentiert werden. Dabei handelt es sich um 53 Gefässe aus Irdenware, 26 Stücke aus Fayence, 45 Steingutgefässe, 21 Töpfe aus Steinzeug und 4 Stücke aus Porzellan.

Bei den Irdenwaren hat sich von einem weiteren Bündner Hafner, dessen Namen wir nicht kennen,  aus der Zeit um 1800-1850 eine Kaffeekanne erhalten. Von derselben Hand hat sich eine weitere Kaffeekanne im Museum im Postchäller in St. Antönien gefunden (MPK-STA_100). Der Hafner stellte auch Kachelöfen her (Heege 2019, 425 Abb. 405,2).

Weitere, wohl in Graubünden hergestellte Keramiken lassen sich nur schwer ausmachen. Von Antiquar Schwabe in Davos wurde 1921 ein Wandbrunnen mit mehrfarbigem Unterglasur-Pinseldekor erworben, der im späten 18. Jahrhundert entstanden sein dürfte (Heege 2016, 123). Zu ihm gibt es verschiedene Parallelen in den Museen Graubündens (vgl. z. B. RMC H1970.192 ).

Und auch ein Tintengeschirr ist möglicherweise in einer Bündner Werkstatt gefertigt wurden. Aus formalen Gründen scheidet eine Herstellung durch die Hafner Lötscher allerdings aus. Die Hafner aus Bugnei fertigten zumindest in der Spätphase ihres Betriebes andere Tintengeschirre. Eine Werkstattzuweisung muss offen bleiben und selbst die Zuweisung an einen anderen Hersteller im Kanton Graubünden ist als hypothetisch zu betrachten.

Aus der Werkstatt der Hafner Deragisch in Bugnei stammen vier Objekte der Museumssammlung. Dazu gehört eine der typischen Bügelkannen sowie ein Kästchen, wie wir es vergleichbar schon aus dem Rätischen Museum und der Klostermuseum Disentis kennen (RMC H1971.454, RMC H1971.1165., KMDis U003). Auch zu dem grossen Handwaschbecken, dessen Datierung leider unlesbar ist, gibt es Parallelen (RMC H1971.455;  KMDis U029). Singulär ist bislang ein vasenartiges Objekt, das jedoch aufgrund der tordierten Leiste sicher zugeordnet werden kann.

Ansonsten finden sich in der Sammlung nur wenige der charakteristischen Irdenwaren “Heimberger Art” aus Berneck SG. Die Terrinen und Tassen sind typisch, formal aber kaum von den Heimberger Originalen aus dem Kanton Bern zu unterscheiden.

Eines der seltenen, inschriftlich datierten Stücke aus der Produktion von Berneck ist die 1854 datierte Kaffeekanne für Kristina Dicht. Dicht ist ein Familienname, der um 1800 nur in Klosters und Davos vorkommt.

Zu den in Museumssammlungen generell seltenen, aber für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts typischen Museumsobjekten, gehört eine bunt bemalte Blumenampel/Hängevase (vgl. zur Form MBS 1912.169, MBS 1912.239, HMO 8777, HMO 8778, HMO 8027), die in der Deutschschweiz gefertigt worden sein dürfte.

Zwei Röstiplatten sind so qualitätvoll gemalt und geritzt, dass man sie für bernische Originale halten möchte.

Alle weiteren Irdenwaren gehören zu den für Graubünden typischen Importdestinationen. Hierzu gehört eine Bräter aus der Region Porrentruy/Bonfol JU.

Aber natürlich findet sich auch die typische Keramik aus dem süddeutschen Raum, manganglasiertes Geschirr wohl aus der Deutschschweiz, marmorierte Ware aus der Region des Genfersees bzw. Savoyens und lehmglasiertes Braungeschirr aus dem deutschen Kaiserreich.

Für eine Reihe von Objekten bleibt die Herkunftszuschreibung problematisch. Bei der grünen Röhrenkanne möchte man am ehesten an die Ostschweiz denken.

Der Tabaktopf mit Löwengriff wirkt eher unschweizerisch, was aber daran liegt, dass wir keine exakte Parallele kennen. Hat in diesem Fall ein süddeutscher Geselle in einer schweizerischen Werkstatt gearbeitet? Der umlaufende Spruch lautet: «Toback und ein munters Weib, ist das schönste Zeitvert(reib)». Der Deckel trägt die Umschrift: «Ich habe dier ja erst gefallen unter diesen Mädchen allen: Daniel Graf in der Girba».

Auch für das kleine, 1797 datierte Schreibgeschirr gibt es keine Parallelen, an denen sich ein Herstellungsort festmachen liesse.

Die Henkelflasche mit ihrem dunkelbraunen Spritzdekor, ist in der Schweiz ein “Fremdling”. Sie dürfte ursprünglich aus dem bayerischen Kröning stammen (Vgl. Grasmann 2010, 244-246; Endres 1996, Abb. 39, Farbtaf. I und III; Bauer 1976, 95-100). Nur zu gern würde man wissen, ob es sich um ein vom Antiquitätenhandel verschobenes Stück oder um einen in Graubünden benutzten Gebrauchsgegenstand handelt.

Bleibt abschliessend für das Kapitel Irdenwaren noch zu erwähnen, dass das Museum in späterer Zeit auch weitere Keramiken geschenkt erhielt unter denen sich z.B. Keramik aus Embrach ZH (Landert-Keramik) und Kradolf-Schönenberg TG (Töpferei Otto Dünner AG) befand. Beide Firmen sind auch in anderen Museen Graubündens vertreten.

Die vorhandenen Fayencen lassen sich in drei Herkunftsregionen aufteilen: Deutschland, Italien und Schweiz.

Aus der Produktion von Durlach stammt ein schöner, grosser Teller mit fassoniertem Rand. Er wurde um 1755-1760 gefertigt.

Dank der fachlichen Unterstützung durch Roland Blaettler und Jean Rosen kann ein weiterer Teller der Manufaktur von Pasquale Rubati in Mailand, um 1760-1780, zugeordnet werden.

Wesentlich mehr Objekte gehören zu einem in ganz Graubünden verbreiteten Schüsseltyp für Salat oder Gemüse, der im Piemont oder in der Lombardei in der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gefertigt worden sein dürfte.

Noch häufiger sind in der Museumssammlung aber die Fayencen der ersten Hälfte und Mitte des 19. Jahrhunderts aus der Region Kilchberg-Schooren ZH. Dazu gehören eine Terrine der Manufaktur von Johannes Scheller, Ohrenschalen und die typischen, spruchverzierten Teller mit Schuppenrand.

Auch in der Museumssammlung in Klosters zeigt sich sehr deutlich der Wettbewerb zwischen den süddeutschen und schweizerischen Steingutproduzenten im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. Es dominiert das Steingut aus Schramberg in Württemberg.

Neben eindeutig gemarktem Steingut aus Kilchberg-Schooren (nach 1846) gibt es zahlreiche weitere Stücke, die man nur aufgrund stilistischer Überlegungen oder aufgrund eindeutiger Umdruckmotive der Produktion vom Zürichsee zuweisen möchte.

Ganz ungewöhnlich ist das Vorkommen eines Topfes für Gänseleberpastete (Foie gras), der wohl in Frankreich (Sarreguemines) im frühen 20. Jahrhundert hergestellt worden sein dürfte.  Er trägt unterseitig die Stempelmarke «TERRINE BREVETEE S.G.D.G. SIMPLEX MODELE DEPOSEE 91».

Bei den Keramiken aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und des frühen 20. Jahrhunderts ändert sich sowohl das Gefässformenspektrum (Dominanz der Waschgeschirr-Sets und Nachttöpfe) als auch die Zusammensetzung der Lieferanten. Neben den wenigen Produzenten der Schweiz, wie z.B.  Möhlin, finden sich vor allem die grossen, weltweit tätigen Unternehmen aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden (Villeroy & Boch, Utzschneider & Cie und Société céramique, Maastricht)

Unter den Museumsobjekten befand sich erstmals auch ein Waschgeschirrset eines bislang unbekannten Keramikproduzenten, der Gebrüder Bauscher Luzern. Eine Recherche im Schweizerischen Handelsamtsblatt ergab folgenden Sachverhalt: Laut SHAB 28, 1910, No, 53, gründeten die Gebrüder August und Konrad Bauscher eine Kollektivgesellschaft mit Sitz in Luzern, behufs Vertrieb der Fabrikate der Porzellanfabrik Weiden, Gebrüder Bauscher G.m.b.H.. Einzelprokura für Walter Bosshardt, Natur des Geschäftes: Hoteleinrichtungen.  Aufgrund von Zeitungsanzeigen bestand eine Filiale aber offenbar bereits seit mindestens 1907. SHAB 35, 1917, Nr. 68, 17. 3.1917: Verlegung des Geschäftslokals in die Industriestrasse 17.  SHAB 37, 1919, Nr. 48, 21. Februar 1919: Firma wegen Ableben beider Gesellschafter aufgelöst. Übergang der Aktiven und Passiven auf die Firma Bosshardt & Co in Luzern.

Das Steinzeug-Ensemble aus dem Nutli-Hüschi umfasst die üblichen Gefässformen: Schenkkannen und Doppelhenkeltöpfe unterschiedlicher Grösse.

 

Daneben gibt es jedoch ein paar Besonderheiten, u.a. einen Kugelbauchkrug aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ein Essigfässchen ohne Füsse.

Eine besondere Überraschung ist der gemarkte Vorratstopf aus grauem Steinzeug mit kobaltblauer Bemalung, der Landert-Keramik in Embrach ZH. Da die Markeneintragung am 8. Juli 1943 erfolgte (SHAB), dürfte der Topf in der späten Kriegs- oder baldigen Nachkriegszeit gefertigt worden sein und ist ein Beleg für sie sonst in der Schweiz eigentlich unübliche Steinzeugproduktion. Woher Landerts den passenden Ton bezogen, ist unbekannt.

Porzellan ist in der Sammlung in Klosters nur mit wenigen, aber zeittypischen Stücken vertreten. Hierzu gehört eine von Killias & Hemmi in Chur bzw. Davos mit Aufglasur-Druckdekor verzierte Platte, eine typische Tasse mit Rosendekor aus Schlesien und eine Geschenktasse “Dem guten Kinde”, die wohl ebenfalls im Deutschen Reich hergestellt worden sein dürfte.

Dank

Wir danken den Mitarbeiterinnen des Museums Nutli Hüschi, allen voran Barbara Gujan-Dönier, sehr herzlich für die langjährige und überaus hilfreiche und erfreuliche Zusammenarbeit.  Es waren stets angenehme und erfreuliche Stunden in einem der schönsten Lokalmuseen Graubündens.

 

Bibliographie:

Bauer 1976
Ingolf Bauer, Hafnergeschirr aus Altbayern (Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums München 15,1), München 1976.

Endres 1996
Werner Endres, Gefässe und Formen. Eine Typologie für Museen und Sammlungen (Museums-Bausteine 3), München 1996.

Grasmann 2010
Lambert Grasmann, Die Hafner auf dem Kröning und an der Bina, Straubing 2010.

Heege 2016
Andreas Heege, Die Ausgrabungen auf dem Kirchhügel von Bendern, Gemeinde Gamprin, Fürstentum Liechtenstein. Bd. 2: Geschirrkeramik 12. bis 20. Jahrhundert, Vaduz 2016.

Heege 2019
Andreas Heege, Keramik aus St. Antönien. Die Geschichte der Hafnerei Lötscher und ihrer Produkte (1804-1898) (Archäologie Graubünden – Sonderheft 7), Glarus/Chur 2019.

Hitz-Walser 1997
Cordula  Hitz-Walser, Das alte Bauernhaus und der Stall. Zur Erweiterung des Heimatmuseums Nutli Hüsli in Klosters, in: Mitteilungen der Walser-Vereinigung, 1997.

Nekrologe Schoellhorn  1933
Fritz Schoelhorn (1863-1933) und Lilly Schoellhorn-Sträuli (1868-1933), Winterthur 1933.

Ruprecht 1993
Heinz Ruprecht, Ferdinand Ernst (1819-1857), Johann Georg Schoellhorn (1837-1890), Fritz Schoellhorn (1863-1933). Brauerei Haldengut – vom gewerblichen zum industriellen Brauen (Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik 57), Meilen 1993.

Schoellhorn 1923
Fritz Schoellhorn, Bausteine zu einer Familiengeschichte der Schellhorn und Schöllhorn, Einsiedeln 1923.

Schoellhorn 1925
Fritz Schoellhorn, Das Nutli-Hüsli in Klosters (Prätigau) – Ein Heimat-Museum, Einsiedeln 1925.

Schoellhorn 1935
Georg Schoellhorn, Das Nutli-Hüsli in Klosters (Prätigau): ein Heimat-Museum, Zürich 1935.

Schoellhorn 1954
Georg Schoellhorn, Das Nutli-Hüsli in Klosters, in: Bündner Monatsblatt: Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur, 1954, 25-29.